Meine authentische Fotografie

Autor: Dominik

Eine verständliche Erklärung zu meine Foto-Philosophie, meine fotografische Entwicklung, sowie auch meine komplette Foto- und Videoausrüstung.

Table Of Contents

Meine authentische Fotografie

1. Meine Historie

In frühester Jugend mit der analogen Praktika meines Vaters, danach mit einer der letzten analogen Canon, der Einstieg in die digitale Fotografie erfolgte mit Sony, und letztendlich bzw. immer noch bin ich dann bei Nikon gelandet. Im großen Bereich der Naturfotografie habe ich einen Faible für weite Landschaften, im Rahmen von Dokumentationen befasse ich mich mit der Umweltfotografie, und bei der Produktfotografie gehe ich, gegen die üblichen Montagen und Täuschungen (Werbelügen), eigene Wege.

2. Authentizität & Ethik

Jemand oder etwas ist authentisch, wenn er/sie/es echt im Sinne der Ursprünglichkeit ist; Echtheit ist die Übereinstimmung von Tatsache und Darstellung. Authentizität ist also, wenn bei einer Wahrnehmung der unmittelbare Schein mit dem eigentlichen Sein übereinstimmt, und weder Fälschung noch Täuschung existieren. Authentische Fotografie bildet also die tatsächlich vom menschlichen Auge wahrgenommene Realität ab, sie kommt ohne Abwandlungen (Manipulationen) dieser aus.

Kunst ist das Ergebnis eines kreativen Prozesses menschlicher Tätigkeit ohne zwingend eindeutige Funktion. Folglich lässt sich, in einem sehr breiten Umfang, über solche Themen diskutieren. Fotografie ist Kunst, für mich jedoch auch mit einem gewissen Maß an Ethik (praktischer Moralphilosophie) verbunden, wenn es um authentische Dokumentationen sowie auch mit dem Verhalten vor Ort geht. Für ein interessantes Motiv scheue ich zwar weder Zeit noch Mühen, folge jedoch dem Motto “Take nothing but pictures, leave nothing but footprints”. Mit jedem Bild garantiere ich also auch dessen ethische Reinheit: nichts wurde dafür gestört, oder verändert, oder gar zerstört. Dies meine ich ganzheitlich, d.h. ich besteige weder Schiffe, noch Flugzeuge, oder beanspruche unverhältnismäßig hohen logistischen Aufwand, nur um irgendwo auf dieser Erde, aus rein egoistischem Anreiz, ein schönes Motiv abzulichten. Meine Bilder entstehen ausschließlich im Rahmen meiner, mit nachhaltigem Verstand organisierten, Abenteuertouren. Und weil man es einem Bild leider nie ansieht, was wirklich dahinter steht, bemühe ich mich hier, durch zusätzliche Dokumentation, um eine lückenlose Transparenz zu dessen Entstehung.

Zusätzlich beuge ich mich nicht der zunehmenden Entfremdung der Fotografie durch immer stärkere Eingriffe der Industrie, welch die Resultate (Fotos) zunehmend einheitlich gestalteten lässt, als auch dass es dadurch zu einem Verlust der fotografischen Fertigkeiten kommt. Mittlerweile steht für viele Menschen die (immer neueste) Technik, sowie vor allem die manipulative Bildnachbearbeitung im Vordergrund, während die eigentliche (ursprüngliche) Fotografie zusehends ins Abseits gerät. Für mich gilt das Hauptaugenmerk, neben dem Motiv vor Ort, vor allem dem dazugehörigen Moment, welchen ich zum Bestandteil der Aufnahme selbst mache. D.h. ich erstelle nicht einfach nur ein Bild, sondern möchte zu diesem Ort auch ein Erlebnis wahrnehmen. Statt also zu viel Zeit zu Hause am Rechner zu verbringen, nutze ich diese (auch während der Fotografie) lieber vor Ort; eine meiner vielen Maßnahmen zur Entschleunigung.

3. Bildnachbearbeitung

Nachdem mich die digitale Nachbearbeitung von Bildern am Computer in den letzten mehr als 10 Jahren immer mehr wertvolle Lebenszeit gekostet hatte, dieser Aufwand auch in keinem Verhältnis mehr zum Fotografieren vor Ort stand, und meine Bilder dadurch auch nicht besser im Sinne der Fotografie wurden, habe ich mich wieder auf das Besonnen, worum es ursächlich einmal ging. Ab dem Jahr 2023 fotografiere ich digital ausschließlich “out of cam” (ooc), d.h. nur noch mit den Einstellungen, welche mir meine Kamera bietet, und dem Ergebnis einer fertigen JPEG-Datei. Weder speichere ich NEF/RAW-Dateien, noch manipuliere ich die entstandenen Bilddateien mehr, als dass es die Kamera selbst tut. Meine “Nachbearbeitung” beschränkt sich nur noch auf einen eventuellen Zuschnitt (Format), sowie das Einfügen meines Wasserzeichens für Onlinepräsenz. Einzig bei einem Superweitwinkelobjektiv von weniger als 20mm Brennweite behalte ich mir, zur Vermeidung unnatürlicher Abbildungsfehler, die Korrektur der Bildfeldwölbung vor. Auch vorher haben meine Bilder schon immer die Realität abgebildet, d.h. möglichst jenes Licht, welches vom menschlichen Auge wahrgenommen wird, und nicht mehr. Aber ich hatte mir bis 2021 auch oft noch die Möglichkeit einer Korrektur vorbehalten, falls sich das Motiv nicht natürlich ablichten ließ. Diese Option gibt es für mich nun nicht mehr; entweder ich bekomme das natürliche Bild vor Ort zustand, oder aber ich fotografiere nicht. Dieses Prinzip garantiert die oben beschriebene Ethik.

Diese für die digitale Fotografie relativ radikale Ansicht geht einher mit einer weiteren drastischen Maßnahme. Denn zusätzlich habe ich auch alle modernen Auto-fokussierenden Zoom-Objektive gegen ältere manuelle Festbrennweiten getauscht. Wie ein ESP im Auto dem Fahrer seine fahrerische Kompetenz abgewöhnt, oder man durch die Medien das selbstständige Denken verlernt, verloren auch meine Bilder im Laufe der Zeit durch Zoom und Autofokus an Perspektive und Charakter. Unabhängig davon führe ich auch die analoge Fotografie auf Film fort. Aufgrund meiner autarken Wildnistouren kann ich sowieso keine Energie-hungrigen Verbraucher mit mir führen.

4. Meine Ausrüstung

Durch die persönliche und fotografische Weiterentwicklung ändern sich natürlich auch die Ansprüche an die dafür notwendige Fotoausrüstung. Ohne Online-Präsenz würde ich heute vermutlich weiterhin vom 35mm Film entwickeln, aber so gibt vor allem meine Webseite gewisse Rahmenbedingungen vor. Folgend eine Auflistung meiner, ab Bestehen der Webseite ehemaligen, sowie auch aktuellen Foto-Ausrüstung; ältere Ausrüstung vor 2014 ist nicht aufgelistet, da ich diese damals noch nicht dokumentiert habe.