Autor: Dominik
Die Ortlieb Digishot ist eine wasserdichte Tragetasche zum Transportieren hochwertiger Kamera-Ausrüstung; hier beide Modelle M + L im direkten Vergleich miteinander.
1. Produkt
Die Ortlieb Digishot ist eine wasserdichte Tragetasche zum Transportieren hochwertiger Kameraausrüstung; sie ist in zwei Größen erhältlich.
2. Unternehmen
- Ortlieb Sportartikel GmbH (seit 1982), Rainstrasse 6, 91560 Heilsbronn, Deutschland
- Made in Germany
3. Kauf
- 07/2015 Digishot M: 153,-€ (neu)
- 08/2021 Digishot L: 100,-€ (gebraucht)
Weil ich meine DSLR-Ausrüstung auch auf Trekking-Touren sofort zugriffsbereit bei mir tragen wollte, bin ich auf der Suche nach einer wasserdichten Kameratasche auf die Ortlieb Digishot M aufmerksam geworden. Sechs Jahre später war ich dann immer noch so zufrieden, dass ich mir auch noch das etwas größere Modell zugelegt habe.
4. Spezifikationen
- Material: PU-beschichtetes Nylongewebe
- Volumen: 5,9 l (M) / 10,8 l (L)
- Außenmaße B x T x H (gemessen): 26 x 18 x 22 cm (M) / 30 x 22 x 26 cm (L)
- Innenmaße B x T x H (gemessen): 22 x 14 x 20 (M) / 27 x 17 x 22 cm (L)
- Gewicht (Herstellerangabe – nachgewogen): 721 – 870 g (M) / L 921- 1070 g (L)
5. Praxis
In Hinblick auf ihren effektiv nutzbaren Innenraum gestaltet sich die Digishot M relativ kompakt von den äußeren Abmaßen. Sie lässt sich auf drei verschiedene Arten tragen:
- den äußerst griffigen Tragegriff auf dem Deckel
- über Befestigungen an den 4 Kunststoff-D-Ringen
- sowie über den variablen, als auch abnehmbaren Schultertrageriemen mit anatomischem Schulterpolster
Zugelegt habe ich mir diese Tasche für das Tragen vor der Brust. Über die beiden oberen D-Ringe ist die Tasche dabei mit zwei Karabinerhaken an den vorderen D-Ringen meiner Rucksack-Schultergurte befestigt, und optional verbinde ich die beiden unteren D-Ringe mit den Hüftflossen des Rucksacks. Somit ergibt sich über die Brust eine deutlich bessere Gewichtsverteilung, als wenn ich dieses Gewicht (ca. 5kg) auch noch auf dem Rücken tragen würde. Und natürlich, mit das wichtigste, die Kameraausrüstung ist relativ schnell und unkompliziert erreichbar.
Das gepolsterte Innenfach kann entsprechend individuell eingeteilt werden. Hinein passt z.B. meine Nikon D810 mit montiertem Nikkor 24-70mm oder Nikkor 14-24mm Objektiv, oder aber beide Objektive einzeln (wenn ich die Kamera mit einer anderen Lise offen trage). Ein Teleobjektiv wie das Nikkor 70-200mm würde nur solo, und zusammen mit etwas Kleinkram hinein passen. Zwischen Polstereinteiler und wasserdichter Außenhülle lassen sich übrigens auch flache Gegenstände, w.z.B. Karten, Ausweise, oder Bargeldreserven (ver)stecken.
Wie eingangs erwähnt, bin ich Jahre später zufällig auf ein Gebrauchtangebot des größeren Modell L aufmerksam geworden, welches mir durch meine mittlerweile noch umfangreichere Fotoausrüstung sehr gelegen kam, besitzt dieses Format doch 4Liter mehr Volumen. Bis auf einige Ausstattungsunterschiede sind beide Taschen nahezu identisch aufgebaut, beide verfügen unter anderem über den Tragegriff auf dem Deckel, sowie eine Gurtdurchführung an der Hinterseite. Alle folgenden Vergleichsfotos sind übrigens passenderweise (jedoch weniger zur Freude meiner Kamera) direkt im Regen aufgenommen…dem “natürlichen Umfeld” dieser Taschen.
Als Unterschied der größeren zur kleineren Tasche fallen auf den ersten Blick die zwei hinter der Deckellasche und in der Taschenfront eingeschlauften, weiten-verstellbaren Gurtschlaufen mit Schnellverschlüssen auf. Hiermit kann die Tasche entweder an anderen Gegenständen befestigt werden, oder aber man befestigt an ihr weitere Gegenstände. Weil das Modell L nicht über die beiden Kunststoff-D-Ringe an den Aufnahmen des Schultertragegurtes verfügt, werde ich diese Gurte einmal zur Befestigung am meinem Rucksack benutzen, und dann auch zur Befestigung am Innengestänge meines Falt-Kanadiers.
Ebenfalls anders bei Variante L ist das Deckelfach, welches zwar bei beiden Modellen per Doppelreißverschluss in ein schmales Netzfach sowie ein breites Einschubfach unterteilt ist, hier allerdings zusätzlich durch eine mittige Naht in zwei Bereiche geteilt ist; somit lässt sich hier noch etwas besser organisieren. Durch den weiten-verstellbaren Schnellverschluss dieses “Laschen-Deckels” ließen sich theoretisch auch etwas dickere Gegenstände unterbringen, allerdings wäre dann die Taschenform nicht mehr so schön quaderförmig bzw. diese Wülste könnten dann irgendwo stören. Bei mir kam dieses Deckelfach aber schon bei der kleineren Variante nie zum Einsatz, ist es doch nicht wasserdicht (vielleicht nach IPX2?).
Genau so wenig zur Anwendung kamen bei mir die beiden äußeren Netztaschen. Anfangs hatte ich dort in einer Kunststoffbox jeweils einen Objektivfilter untergebracht, und diese Filterschatulle schützte auch vor leichtem Regen. Der Klettverschluss der Tasche jedoch hielt leider nur bis zum Ablauf der Garantie, danach öffnete er sich praktisch selbständig. Dies ist übrigens in meinen Augen nicht nur das einzige Manko dieser Tasche, sondern sind Klettverschlüsse grundsätzlich nicht unbedingt für intensive Outdoor-Anwendungen geeignet. Zwar gibt es sowohl beim Flausch als auch beim Hakenklett unterschiedliche Arten und Qualitäten, dennoch sind Schmutz und Nässe keine gute Kombination für derart feine Verschlussmechanismen. D.h. diese Taschen hätte man sich tatsächlich sparen können.
Der Reißverschluss des Hauptfaches hingegen funktioniert einwandfrei, auch die Schlaufe ist noch nicht abgerissen. Um die Wasserdichtigkeit zu gewähren, sollte man allerdings darauf achten, den Schieber auch wirklich bis an seinen Anschlag zu ziehen; dies ist mit etwas Widerstand verbunden. Bei intensiver Nutzung muss der Reißverschluss (wie alle wasserdichten Reißverschlüsse) auch irgendwann einmal gepflegt werden. Hierzu eignet sich z.B. ein Wachs- oder Paraffinblock, oder auch etwas Silikonfett aus der Tube. Letzteres bitte sparsam verwenden, und überschüssiges Fett abwischen. In einigen Online-Beiträgen habe ich über regelmäßige Probleme mit genau diesem Reißverschluss gelesen, aber keiner der Betroffenen hat sich in diesem Zusammenhang über die Pflege seiner Tasche geäußert. Weil ich meine Ausrüstung grundsätzlich pflege, und nie derartige Probleme hatte, vermute ich, dass derartige Schäden vor allem auf mangelnde Pflege zurück zu führen sind. Wenn ich die Tasche mehrere Wochen lang und bei jedem Wetter durch die Wildnis trage, ist es meiner Meinung nach nicht zu viel verlangt, ein paar Minuten in die anschließende Pflege zu investieren; die Kardangelenke meines 4×4 fette ich schließlich auch nach jeder größeren Tour; ein pflegeverursachter Ausfall wäre 100% Selbstverschulden.
Die Deckelfächer sind bei beiden Modellen circa 2cm tief, und mit einem zusätzlichen Netzfach ausgestattet. Hier verstaue ich meist Kleinteile wie Akkus und Reinigungsmaterial.
Das Hauptfach der größeren Variante L gibt deutlich mehr Volumen her….Inhaltsbeschreibung folgt zum 01.09.21!
6. Positives
- durch Formstabilität und Polsterung guter Schutz des Inhalts
- individuelle Innenaufteilung möglich
- wasserdicht nach IP67 (kurzzeitiges Untertauchen)
7. Negatives
- relativ unpraktische seitliche Außentaschen mit nur schwachem Klettverschluss
8. Fazit
Für den sicheren Transport hochwertiger Elektronik bei widrigen Witterungsbedingungen eignet sich die Ortlieb Digishot sehr gut, ist sie doch entsprechend ihres Schutzfaktors auch noch relativ leicht.
9. Ähnliche Produkte
folgt!