AF-S Nikkor 70-200mm 2.8 G IF-ED VR II (2009-2016)


Autor: Dominik

Das AF-S Nikkor 70-200mm f 2.8 G ED VR II gilt als absolut herausragendes Tele-Zoom-Objektiv, hier mein Erfahrungsbericht.

Nachtrag vom 20.06.2023: Meine Webseite ist komplett werbefrei, meine Arbeit unabhängig, sämtliche Informationen stelle ich Ihnen uneigennützig nach bestem Wissen und Gewissen kostenlos zur Verfügung. Mit einer Spende helfen Sie mir, Ihnen zu helfen, und unterstützen meine Tätigkeiten. Vielen herzlichen Dank!

1. Produkt

Professionelles Tele-Zoom-Objektiv hoher Lichtstärke

Vollmond in 372.816 km Entfernung auf Stativ mit der Nikon D810 bei Blende 8, 1/40s, ISO100
AF-S Nikkor 70-200mm f 2.8 G ED VR II
Ausschnitt 600×400 Pixel aus original 5520 x 3680 Pixel (JPEG, 20MP)

2. Unternehmen

  • Nikon Corporation AG (seit 1917), Shinagawa Intercity Tower C, 2-15-3, Konan, Minato-ku, Tokyo 108-6290, Japan
  • Made in Japan

3. Kauf

Bereits mit dem 300mm f4, sowohl der alten Panzerlinse, als auch dessen Nachfolger, standen zwei Notwendigkeiten für mich fest: großen Blende von 2.8, sowie variabler Zoom-Bereich.

Das AF-S NIKKOR 120–300 mm 1:2,8E FL ED SR VR wäre bezüglich der Variabilität gewiss perfekt, mit 10.000,-€ Neupreis jedoch für einen Hobbyfotografen wie mich unerschwinglich. Und auch ein AF-S NIKKOR 300 mm 1:2,8G ED VR II (Neupreis 6.000,-€) schlag gebraucht immer noch mit gut 3.000,-€ zu Buche. Hinzu kamen die für meine Touren völlig inakzeptablen Größen (270 x 125 mm) und Gewichte (1.000 g pro 100 Brennweite). Und selbst wenn man all diese Zahlen ausblendet, bleibt immer noch der Festbrennweiten-typische eingeschränkte Anwendungsbereich.

Weil das 70-200mm 2.8 in der VRII Version lange sehr preisstabil war, hatte ich zwischenzeitlich andere Nikkor-Tele-Objektive ausprobiert: 80-400mm 4.5-5.6 AF-D (grauenhaft unscharf), 80-200mm 2.8 AF-D (ebenfalls nicht berauschend), AF 180mm 2.8 IF-ED (scharf aber Festbrennweite mit zu großem Bildwinkel), AF 300mm 4 ED (scharf aber Festbrennweite mit zu wenig Bildausschnitt). Als die Gebrauchtpreise dann nach Einführung des Nachfolgers mit Fluoridlinse zumindest etwas sanken, griff ich bei einem sehr guten Angebot zu.

  • Kauf (UVP 2.500,-€)
  • Hoya HD-Protector Filter 77mm
AF-S Nikkor 70-200mm f 2.8 G ED VR II
Single
Mein Trio: 17-35mm, 24-70mm, 70-200mm

4. Spezifikationen

  • Objektivtyp: AF-S Zoom-NIKKOR-Objektiv Typ G mit integrierter CPU und Nikon-F- Bajonettfassung
  • Serien-Nummern: 20000001 – 20483644+ (20067505)
  • Produktionsvolumen: 483.643+
  • Produktionsjahr: 2009 – 2016
  • Nachfolger: AF-S Nikkor 70-200mm f2.8 E FL ED VR (letztes 70-200mm)
  • Brennweite: 70 –200mm
  • Lichtstärke: 1:2,8
  • Optischer Aufbau: 21 Linsen in 16 Gruppen (7 Linsen aus ED-Glas [3 vorn, 4 hinten] und einige Linsen mit Nanokristallvergütung)
  • Bildwinkel:
    • 34°20 ́ bis 12°20 ́ mit analogen Nikon-Spiegelreflexkameras für das Kleinbildformat und digitalen Nikon Spiegelreflexkameras mit FX-Format
    • 22°50 ́ bis 8° mit digitalen Nikon-Spiegelreflexkameras mit DX-Format
    • 27°40 ́ bis 9°50 bei Nikon-Spiegelreflexkameras für das IX240-System
  • Brennweitenskala: 70, 85, 105, 135, 200 mm
  • Entfernungsdaten: Übermittlung an die Kamera
  • Zoomen: Manuell über separaten Zoomring
  • Scharfeinstellung: Innenfokussierung (IF, Nikon Internal Focusing System), Autofokus mit Silent Wave Motor, manuell über separaten Entfernungseinstellring
  • Bildstabilisator: Optischer Bildstabilisator mit beweglicher Linsengruppe; Antrieb durch Schwingspulenmotoren
  • Entfernungsskala: Unterteilt in Meter und Fuß; 1,4 m bis Unendlich (∞)
  • Naheinstellgrenze: 1,4 m von der Sensorebene gemessen, bei allen Zoompositionen (nachgemessen: 135cm)
  • Abbildungsmaßstab: 1:8,3 (bei 200mm Brennweite und 1,40m Naheinstellgrenze)
  • Blende: Irisblende mit 9 gerundeten Lamellen
  • Blendensteuerung: Vollautomatisch
  • Blendenbereich: 2,8 bis 22
  • Belichtungsmessung: Offenblendenmessung bei Kameras mit elektronischer Blendenübermittlung
  • Fokussier-Begrenzungsschalter: Vorhanden; zwei Wählbereiche: FULL (∞–1,4 m) oder ∞–5 m
  • Fokus-Winkel: ca. 160°, weich, aber nicht gescheidig, eher schleifend
  • Breite Fokus-Ring: 26mm
  • Breite Zoom-Ring: 22mm
  • Stativanschluss: Drehbar um 360°, Positionsindex für Objektivdrehung bei 90°, nur Stativanschluss abnehmbar
  • Filtergewinde: 77 mm (P = 0,75 mm)
  • Abmessungen: ca. 87 mm (Durchm.) x 205,5 mm (Länge ab Bajonettauflage)
  • Gewicht: 1.645 g (mit Filter) / Herstellerangabe ca. 1.540 g
  • Vorderer Objektivdeckel: LC-77
  • Bajonett-Gegenlichtblende: HB-48
  • Objektivbeutel: CL-M2„
AF-S Nikkor 70-200mm f 2.8 G ED VR II
Gewicht nackt
AF-S Nikkor 70-200mm f 2.8 G ED VR II
Gewicht mit Stativfuß
AF-S Nikkor 70-200mm f 2.8 G ED VR II
Gewicht komplett mit Filter

5. Praxis

Dass das AF-S Nikkor 70-200mm f 2.8 G ED VR II eine wirklich herausragende Optik ist, dürfte allgemein bekannt sein, und auch ich kann nichts anderes bestätigen. Bezüglich Maße und Gewicht jedoch ist es oftmals zu groß, um irgendwo hin mitgenommen zu werden; speziell auf meinen Touren blieb es leider viel zu oft zu Hause.

Die Stativ-Schelle ist 360° drehbar, und kann auch komplett abgenommen werden. Zweite Funktion erscheint mir wenig sinnvoll, da ich die Schelle allein schon zum sicheren Greifen des Objektiv nutze, selbst wenn ich ohne Stativ arbeite.

AF-S Nikkor 70-200mm 2.8 G ED VR II
AF-S Nikkor 70-200mm 2.8 G ED VR II
Stativ-Schelle drehbar
AF-S Nikkor 70-200mm 2.8 G ED VR II
Stativ-Fuß abnehmbar

Die Gegenlichtblende besitzt einen Bajonett-Verschluss, und rastet sauber und fest am Objektiv ein.

Dass mein Exemplar aus beschriebenem Grund nicht sehr oft zum Einsatz kam, ist gut am noch tadellosen Bajonettverschluss zu sehen. Dieser übrigens ist sinnvoll mit einem umlaufenden Gummiring zur Kamera abgedichtet.

Ebenso befindet sich auch die grün schimmernde Frontlinse nach Jahren der Nutzung in einem hervorragenden Zustand. Von den 5 ED-Linsen befinden sich übrigens zwei vorn im Objektiv und drei im hinteren Bereich.

Zum Schutz des Frontelements habe ich das Objektiv ausschließlich mit einem Hoya-Protector genutzt. Einen Qualitätsunterschied bei den Bildern konnte ich auch bei sehr starkem Hinein-Zommen nicht feststellen.

Auto-Fokus

Da die Funktion größtenteils selbsterklärend ist, gehe ich hier nur auf zwei Funktionen im Detail ein. Zur Fokus-Steuerung kann man zwischen drei Schaltstufen wählen:

  • A/M (Schalter vorn): Autofokus mit manueller Einstellmöglichkeit bei Priorität des Autofokus, d.h. der Autofokus wird durch manuelles Fokussieren mit dem Entfernungseinstellring außer Kraft gesetzt, die Empfindlichkeit bei der Einstellringerkennung ist jedoch wesentlich geringer als in der Betriebsart M/A.
  • M/A (Schalter mitte): Autofokus mit manueller Einstellmöglichkeit bei Priorität der manuellen Einstellung, d.h. der Autofokus wird durch manuelles Fokussieren mit dem Einstellring außer Kraft gesetzt.
  • M (Schalter hinten): Manueller Fokus (Elektronische Einstellhilfe verfügbar.)

Aufgrund des weit vorn liegenden Fokus-Ringes, sowie dessen (im Vergleich mit manuellen Objektiven) wenig gefühlvollen Drehung, macht das manuelle Fokussieren mit dem 70-200mm keine Freude, und sollte eher als Notlösung betrachtet werden.

Fokus-Einstellung und Bildstabilisator

Bildstabilisator

Zweite erklärenswerte Funktion ist der Bildstabilisator (VR), welcher recht zuverlässig arbeitet, und bei dem man zwischen zwei Schaltstufen wählen kann:

  • Normal: (Schalter vorn): Der Bildstabilisator verringert Kameraverwacklungen und ermöglicht gleichmäßige Kameraschwenks
  • Active (Schalter hinten): Der Bildstabilisator gleicht auch stärkere Kamera-Verwacklungen aus, wie sie z.B. beim Aufnehmen während der Fahrt auftreten. In diesem Modus unterscheidet das Objektiv nicht automatisch zwischen Kameraschwenks und Verwacklungen.

Bei normalen Aufnahmen ohne Bewegung ist es relativ egal, auf welcher Einstellung man den VR betreibt. Bei Schwenkaufnahmen sollte die Einstellung “normal” und bei Ausnahmen aus der Bewegung (z.B. Fahrzeug) “active” sein. Als Hintergrund wird angenommen, dass es bei Kameraschwenks von schwachen bis starken Vibrationen nur zu einer niedrigen Frequenz der Vibration selbst kommt (“normal”), bei Aufnahmen aus Fahrzeugen jedoch ausschließlich zu starken Vibrationen mit einer hohen Frequenz (“active”). Der Unterschied liegt also nicht nur in der Stärke, sondern auch in der Frequenz der Erschütterung.

Brennweiten

Die Schärfe des 70-200mm ist phänomenal, und wird zumindest in diesem variablen Brennweitenbereich von keiner mir bekannten anderen Nikkor-Linse übertroffen. Hier einmal die kürzeste und längste Brennweite im Vergleich.

70 mm Brennweite
200 mm Brennweite
70 mm Brennweite
200 mm Brennweite

Schärfe

Nahbereich 140cm

Die Fokussiergrenze habe ich bei 135cm ermittelt, und hier jeweils manuell als auch mit Autofokus gearbeitet, ohne erkennbaren Unterschied. Zuerst die Ausschnitte aus der ungefähren Bildmitte, dann aus der unteren linken Bildecke.

Entfernung 135cm

Auch in der Bildmitte ist Blende 2.8 noch weich, dafür dann jeweils alle 5 folgenden ganzen Blendenstufen sehr scharf, nur Blende 22 lässt geringfügig nach, aber auch wirklich nur minimal.

In der Bildecke sieht es gleich ganz anders, Offenblende bietet hier erwartungsgemäß keine gute Leistung, die Schärfe steigert sich langsam aber deutlich bis zum Maximum f16, wobei selbst Blende 22 noch schärfer ist als Blende 8.

Entfernung 9m

Jeweils 100%-Ausschnitte aus der Bildmitte sowie der linken unteren Bildecke.

f8, 1/25s, ISO100
Ferne 150m

Alle Aufnahmen wie auch zuvor, zusätzlich jedoch mit Spiegelvorauslösung. 100%-Ausschnitte aus der Bildmitte sowie der linken unteren Bildecke.

f2.8, 1/200s, ISO100
f8, 1/30s, ISO100

Vergleiche

Folgend einige Vergleiche mit anderen herausragend scharfen AF-S Objektiven…

Nikkor 24-70mm f2.8

Das AF-S Nikkor 24-70mm 1:2.8 G ED Standart-Zoom ist nicht nur das vielseitigste Objektiv, und schlichtweg ein Must-Have als immer-drauf, es besticht vor allem durch seine außerordentlich gute Schärfe über seine gesamte Brennweite; ohne Frage gehört es zu Nikons schärfsten Linsen überhaupt.

Nikkor 24-70 vs. 70-200mm
Nikkor 24-70 vs. 70-200mm
Nikkor 24-70 vs. 70-200mm
Nikkor 24-70 vs. 70-200mm

Die beiden folgenden 70mm-Aufnahmen entstanden für maximale Schärfe bei Blende 8 und ISO 64 auf dem Stativ. Durch den größeren Lichteintrittsdurchmesser lichtet das Tele-Zoom natürlich etwas heller ab. Und dennoch, auch bei 300% Vergrößerung konnte ich in puncto Schärfe keinen Unterschied zwischen den beiden Objektiven feststellen. Alles darüber wäre unscharfes Pixel zählen, wobei das Tele dann um Haaresbreite vorn läge. Insofern für beide Objektive ein wirklich bemerkenswertes Ergebnis.

Nikkor 24-70 vs. 70-200mm
AF-S Nikkor 70-200 1:2.8 G ED VR II
Nikkor 24-70 vs. 70-200mm
AF-S Nikkor 24-70mm 1:2.8 G ED
Micro-Nikkor 105mm f2.8

Bei 105mm Brennweite habe ich das AF-S Nikkor 70-200 1:2.8 G ED VR II Tele-Zoom mit dem AF-S VR Micro-Nikkor 105mm 1:2.8 G IF-ED verglichen. Kameraeinstellungen wie folgt: Blende 5.6, Belichtungszeit 1/250s, ISO250, beide Fotos frei Hand ohne VR.

Nikkor 70-200 vs. Micro-Nikkor 105mm
Nikkor 70-200mm bei 200mm
Nikkor 70-200 vs. Micro-Nikkor 105mm
AF-S Nikkor 70-200 1:2.8 G ED VR II Tele-Zoom
Nikkor 70-200 vs. Micro-Nikkor 105mm
AF-S VR Micro-Nikkor 105mm 1:2.8 G IF-ED

Bislang war die Makro-Festbrennweite, im Vergleich mit all meinen anderen Objektiven, meine schärfste Linse. Mit diesem Vergleich jedoch hatte ich eine neue Referenzschärfe; das Tele-Zoom war schärfer als eine speziell für detaillierte Nahaufnahmen konstruierte Festbrennweite.

Nikkor 70-200 vs. Micro-Nikkor 105mm
AF-S Nikkor 70-200 1:2.8 G ED VR II Tele-Zoom
Nikkor 70-200 vs. Micro-Nikkor 105mm
AF-S VR Micro-Nikkor 105mm 1:2.8 G IF-ED

Schnappschüsse

Bei gleicher Blende f2.8 wird bei Action-Bildern das Motiv deutlich mehr aus dem Hintergrund heraus gestellt (Bokeh), als bei unbewegten Bildern. Insofern nutze ich das 70-200mm auch vorwiegend für schnelle Bewegungsabläufe, ansonsten gibt es bessere Portrait-Linsen. Nichts desto trotz ist die Schärfe bei Offenblende 2.8 wirklich schon sehr gut, und jedem anderen mir bekannten älteren Zoom-Objektiv überlegen (nur die 300mm sind teilweise noch schärfer). Bei 200mm Brennweite beträgt der ideale Aufnahmeabstand zu einem auf mich zulaufenden Hund übrigens 10 Meter; hier muss man dann nur noch die beste Bewegung abpassen, das Highlight ist natürlich der “fliegende” Hund (Konditions-abhängig)!

Weimaraner
200mm Brennweite, Motivabstand 30m
Weimaraner
Motivabstand 11,90m
Weimaraner
Motivabstand 8,90m
Weimaraner
Motivabstand 5,60m – zu nah/schnell für den Autofokus
Weimaraner
86mm, f2.8, 1/250s, ISO320, 7360 x 4912 Pixel
Weimaraner
Ausschnitt 1500 x 1000 Pixel

Aufnahmeabstand bei 200mm Brennweite zur Zauneidechse laut Bild-Datei 225cm (1.Bild) bzw. 141cm (2.Bild), und dennoch ließ sich bei beiden Abständen an der D810 nicht mit dem Autofokus arbeiten, der Fokus wurde nicht gesetzt. Beim manuellen Fokussieren wurden dann kurioserweise 185mm Brennweite im Bild abgespeichert, Blende 4 und ISO100 passten jeweils.

Zauneindechse
7360 x 4912 Pixel
Zauneindechse
1600 x 1237 Pixel
Zauneindechse
7360 x 4912 Pixel
Zauneindechse
718 x 479 Pixel
95% Ausschnitt bei Blende 6, 1/60s, ISO100
AF-S 70-200 mm 1:2.8E FL ED VR

Neue Modelle werden vom Hersteller natürlich immer als deutlich besser (innovativer) angepriesen, als es die vorherigen angeblich waren. Und nicht nur gesponsorte Lobbyisten müssen diese Aussagen in der Welt verteilen, sondern auch Käufer, welche eine Bestätigung für ihre Geldausgabe benötigen. Insofern ist es immer schwierig, Meinungen von Tatsachen zu unterscheiden; gelingen tut dies i.d.R. ausschließlich im Selbstversuch (der dann natürlich recht teuer ausfallen kann). In einigen anderen Vergleichstests konnte ich für mich bereits herausfinden, dass neuer nicht gleich besser ist. Meist bedeutet es vor allem weniger Gewicht durch weniger robuste Komponenten, bei jedoch nicht deutlich besseren optischen Leistungen; nicht selten wurde zu Gunsten des Designs auch die Ergonomie verschlimmbessert.

Beim FL tatsächlich besser
  • VR – Bildstabilisator (spürbar besser, wobei das VRII immer noch gut ist)
  • Focus breathing – Bildwinkeländerung beim Fokussieren (ist augenscheinlich verschwunden, für mich bei einem Tele-Zoom jedoch völlig irrelevant)
  • Naheinstellgrenze – minimaler Fokusabstand (1,10m statt vorher 1,40m)
Kein Unterschied zum Vorgänger
  • Schärfe
  • Autofokus-Geschwindigkeit
Keine Verbesserung
  • Zwar fühlt sich das FL mit seinen 100g weniger Gewicht tatsächlich leichter an (was eigentlich ein Vorteil sein könnte), jedoch bin ich skeptisch, ob diese Gewichtsersparnis nicht durch weniger robuste Kunststoffteile im Inneren zustande gekommen ist (wie ich es bereits von anderen neueren Nikkor kenne, wo dadurch dann ein frühzeitiger Verschleiß/Defekt entstanden ist)
  • Ergonomie: Die vier Tasten mittig des Objektiv, welche alle die selbe Funktion haben: wahlweise AF-On- oder AF-L oder ohne Funktion. Selbige Funktionen bietet auch die Kamera, insofern halte ich diese “Innovation” für überflüssig.
Beim FL eher schlechter als besser
  • Ergonomie: Der Fokusring sitzt nun hinten, Zoom-Ring vorn. Das mag zwar zum neuen Design weiterer neuer Objektive passen, verwirrt jedoch enorm bei der gleichzeitigen Weiternutzung vorhandener/älterer Objektive; man greift intuitiv viel zu oft den falschen Ring.
Wann lohnt sich das Update
  • bei entsprechend besserem Preis-Leistungs-Verhältnis, d.h. wenn die Gebrauchtpreise des FL ein ähnliches Niveau wie die des VRII erreicht haben
  • wenn man unbedingt eine um 30cm kürzere Naheinstellgrenze benötigt
  • wenn man den Zoomring wirklich vorn, vor dem Fokusring haben möchte

6. Positives

  • hochwertiges Gehäuse
  • tadellose Verarbeitung
  • schneller Autofokus
  • zuverlässiger Bildstabilisator
  • herausragende Bildqualität und Schärfe
  • hohe Lichtstärke bzw. große Blende 2.8
  • vielseitiges 77mm Filtergewinde

7. Negatives

  • groß und schwer
  • unbequemes manuelles Fokussieren
  • Autofokus bei Entfernungen unter 2,50m manchmal nicht aktiv
  • bei abnehmender Aufnahmedistanz nimmt auch die Brennweite ab (IF-typisch)
  • relativ hoher Preis

8. Fazit

Eine derart herausragende Qualität lässt sich, zumindest als Zoom und mit Autofokus und Bildstabilisator, für eine Vollformat-Spiegelreflexkamera vermutlich weder kleiner noch leichter konstruieren. Benötigt man all diese Funktionen, und kann man auch mit dem Volumengewichtsnachteil leben, darf man mit dem relativ universellen AF-S Nikkor 70-200mm f/2.8 G ED VR II ein konkurrenzlos gutes Objektiv sein eigen nennen.

9. Ähnliche Produkte

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert