Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4 (1977-1981)


Autor: Dominik

Das Ai Micro-Nikkor 105mm f4 ist ein klassisches Makroobjektiv, d.h. für scharfe Aufnahmen in großem Maßstab aus möglichst geringer Entfernung. An meiner mit 36 Megapixeln hochauflösenden Nikon D810 musste die über 40 Jahre alte Linse zeigen, was sie heute noch kann.

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1. Produkt

Makro-Festbrennweite.

2. Unternehmen

  • Nikon Corporation AG (seit 1917), Shinagawa Intercity Tower C, 2-15-3, Konan, Minato-ku, Tokyo 108-6290, Japan
  • Made in Japan

3. Kauf

  • 06/2023: 107,-€

Manchmal macht man auch gute Käufe, und dies war ganz offensichtlich einer (hatte auch schon andere). Vermutlich brauchte der Verkäufer dringend Geld, was mir nicht ganz unbekannt vorkommt…insofern hat das Objektiv genau den Richtigen erreicht;-) Zum Set gehörte nicht nur das wirklich tadellose Objektiv (Wert 150,-€), sondern auch:

  • Zwischenring PK-11A, 8mm, 50g (Wert ca. 50€)
  • Zwischenring PK-13, 27,5mm, 100g (Wert ca. 30€)
  • Close-up Linse No.2, 3 Dioptrien, 23g (Wert ca. 25€)
  • Filter Nikon L37, 52mm, 15g (Wert ca. 15€)
  • Gummi-Gegenlichtblende, 52mm, 21g (Wert ca. 10€)
  • Front- und Rückdeckel

Bei dieser Ausstattung und in dem tadellos sauberen Zustand, gehe ich davon aus, dass das Objektiv zuvor an einem speziellen Arbeitsplatz mit fester Entfernung montiert war, z.B. in einem Labor oder bei Briefmarkensammlern. Der Abbildungsmaßstab dürfte damit sogar unter 1:1 liegen, womit das Scharfstellen auch eine sehr heikle Angelegenheit gewesen sein dürfte. Freihand zumindest ließen sich mit diesem Kit praktisch überhaupt keine Bilder ablichten, der Schärfebereich war extrem eng und das Objekt super nah an der Frontlinse.

Sehr gelegen (eigentlich nur deshalb der Kauf) kamen mir die Zwischenringen, der Filter, sowie die Close-Up-Linse, beides kann ich wunderbar an meinen anderen Objektiven verwenden.

Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4

4. Spezifikationen

  • Modellbezeichnung: Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
  • Produktionsjahr: 1977 – 1981
  • Serien-Nummer: 186956 – 230509 (meins: 219629)
  • Produktionsvolumen: 43.553
  • Vorgänger: K Nikkor 105mm f4 (1975 – 1977, Serien-Nr. 174011 – 186955)
  • Nachfolger: Ai-S Nikkor 105mm f4 (09/1981 – 03/1981, Serien-Nr. 232001 – 256840)
  • Gehäuse: komplett Metall, Gummi-Fokus-Ring
  • optischer Aufbau: 5 Linsen in 3 Gruppen
  • Brennweite: 105mm, fest
  • Bildwinkel: 23°20
  • Naheinstellgrenze: 47/42cm
  • Abbildungsmaßstab: 1:2 (mit PN-11: 1:1)
  • Hyperfokale Entfernung: f8, f16, f22, f32
  • Infrarotmarkierung: kleiner roter Punkt auf schwarzem Gehäuse
  • Blende: f4 – f32
  • Blendenlamellen: 7 gerade
  • Blendenring: präziser Gang, sehr klare Verrastungen
  • Fokus-Drehung: 320° (Vorgänger 320°, Nachfolger 300°), straff (gut, da nicht zu leicht)
  • Breite Fokusring: 25mm
  • maximaler Fokusweg: 26,5mm
  • Frontelement beim Fokussieren: dreht sich mit
  • Länge nackt: 104mm
  • Länge mit Deckeln: 118mm
  • Länge bei Fokus 47cm: 165mm
  • Auszug Gegenlichtblende: 20mm
  • Durchmesser: 74mm
  • Filtergewinde: 52mm
  • Gegenlichtblende: integriert (Metall)
  • Gewicht nackt: 511g (Herstellerangabe 500g)
  • Gewicht mit Deckeln: 530g
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Gewicht
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Gewicht mit Schutzdeckeln
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Gewicht Kaufzustand

Vergleich f4 vs 2.8

Weil sicher nicht nur ich mir die Frage gestellt habe, wo die Unterschiede liegen, hier die Daten für das 105mm f4 im Vergleich mit dem 105mm f2.8 (welches allgemein um ca. 100€ teurer ist).

MerkmalK/Ai Micro Nikkor 105mm f4Ai-S Micro Nikkor 105mm f4Ai-S Micro-Nikkor 105mm f2.8
ProduktionsjahrK: 1975 – 1977
Ai: 1977 – 1981
09/1981 – 03/19831985 – 1999
ProduktionsvolumenK: 12.944
Ai: 43.553
24.83987.686
SeriennummerK: 174011 – 186955
Ai: 186956 – 230509
232001 – 256840bis 2005: 182061 – 269070
ab 2006: 700001 – 700678
VorgängerK: F 105mm f4 P
Ai: K 105mm f4
Ai 105mm f4ohne
NachfolgerK: Ai 105mm f4
Ai: Ai-S 105mm f4
ohne (letztes 105mm f4)10090 – 2005: AF Micro-Nikkor 105mm f2.8 D
ab 2006: AF-S Micro-Nikkor 105mm f2.8 G VR
Gehäusekomplett Metall, Gummi-Fokus-Ringkomplett Metall, Gummi-Fokus-Ringkomplett Metall, Gummi-Fokus-Ring
optischer Aufbau5 Linsen in 3 Gruppen5 Linsen in 3 Gruppen10 Linsen in 9 Gruppen
Vergütungmulticoatedmulticoatedmulticoated
Brennweite105mm105mm105mm
Bildwinkel23°2023°2023°20
Naheinstellgrenze47 / 42 cm47 / 42 cm41 / 37 cm
Abbildungsmaßstab1:21:21:2
Abbildungsmaßstab mit Zwischenring PN-111:11:11:0,88
Blendenf4 – f32f4 – f32f2.8 – f22
Blendenlamellen7 gerade7 gerade7 gerade
Fokus-Lockohneohnemit
Fokus-Drehung320°, vergleichsweise straff300°, vergleichsweise leicht300°
Fokus-Länge20 mm
Länge mit Deckeln96 mm96 mm84 mm
Länge mit Deckeln118 mm
Durchmesser74,5 mm68,5 mm66,5 mm
Filtergewinde52mm52mm52mm
GegenlichtblendeintegriertintegriertHS-14
Gewicht Herstellerangabe500g500g515g
Gewicht mit Deckeln530g
AufbewahrungCL-33A
Tasche Nr. 55
Aufbewahrung mit PN-11CL-35A
Tasche Nr. 56
Ai-S Micro-Nikkor 105mm f4 vs. f2.8

5. Praxis

Solch ein älteres manuelles Makro-Objektiv ist vergleichsweise einfach aufgebaut, es gibt keine sich bewegenden Linsenelemente (w.z.B. CRC), womit sich dann, zur Veränderung des Abbildungsmaßstabes, auch alle möglichen Zwischenringe (sowie in Kombination) benutzen lassen. Im Vergleich zum Nachfolger dem Ai-S f4 als auch den 2.8 ist das K/Ai f4 größer, d.h. dicker und länger.

Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Micro-Nikkor 105mm f4
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4

Im Vergleich zum f2.8 besitzt es aber auch eine integrierte, und ordentlich straff sitzende Gegenlichtblende. Beide Varianten mit ausgezogener bzw. aufgesetzter Gegenlichtblende dürften sich dann in der Gesamtlänge eigentlich nicht mehr viel nehmen, denn die HS-14 des f2.8 ist um einiges größer als die integrierte nur 20mm kurze des f4.

Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
kleine Blende, Fokus unendlich
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Gegenlichtblende ausgezogen

Handlich ist es im kompaktesten Zustand nicht gerade, zumindest nicht im Vergleich zum alten f2.8 (das aktuelle f2.8 VR ist monströs!). Auf Arbeitslänge ausgezogen sind es dann stattliche 18cm! Der Fokus ist bei den älteren Ai-Versionen bekanntlich etwas straffer, was jedoch auch der Genauigkeit beim Scharfstellen zu Gute kommt; insofern funktioniert die Optik nach über 40 Jahren immer noch einwandfrei.

Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4

Das in der Hand gefühlte Gewicht resultiert vor allem aus dem Gehäuse, die 5 Linsen im Innern fühlt man hingegen, und im Vergleich zu vielen anderen Objektiven fast gar nicht.

Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4

Der Nikon D810 sind die 500g bereits etwas zu viel, um mit Stativ-Platte weiterhin gerade stehen zu können.

Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Nikon D810 mit Micro-Nikkor Ai 105mm f4
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4
Nikon Ai Micro-Nikkor 105mm f4

Blendenlamellen

Unschärfe-Bokeh

Schärfe

Angeblich soll das 105mm f4 schärfer als das f2.8 sein. Da ich dieses (Ai-S) nicht kenne, kann ich mir darüber kein Urteil erlauben. Aus der selben Quelle heißt es angeblich aber auch, gebe es weder Verzerrung noch Randabschattung; zweites stimmt bei Offenblende jedoch nicht ganz.

Close-Up 47cm

Zu Beginn an der Naheinstellgrenze von gemessenen 47cm. Alle Aufnahmen an der Nikon D810, auf Stativ, mit Kabelfernauslöser, aber ohne Spiegelvorauslösung, dafür um so mehr Mücken. Daraus dann jeweils ein Ausschnitt von 100% Vergrößerung aus der Bildmitte sowie der unteren linken Bildecke.

Entfernung 47cm
Original-Bild 7360 x 4912 Pixel

Offenblende noch unscharf, dann pro Blendenstufe Steigerung der Schärfe bis zum Optimum bei Blende 11. Hier ist das Objektiv extrem scharf! Danach, genau wie zuvor steigernd, pro Blendenstufe mit der Schärfe abfallend, wobei Blende 32 deutlich unschärfer als Offenblende ist.

Auch in der Bildecke steigert sich die Schärfe in einem ähnlichem Maß, wird jedoch nie erreicht (f16 am “besten”). Alle Blendenstufen sind erwartungsgemäß unschärfer, und ab dem “Optimum” bei f22 stellt sich dann mit Blende 32 die Beugungsunschärfe ein, welche in etwa auf Niveau Blende 11 liegt.

Nahbereich 5m

Gleiches Motiv, identische Einstellungen, nur Format-füllend aus 475cm Entfernung. Auch wenn es sich hier um ein Makro-Objektiv handelt, kann es ja durchaus sein, dass man die 105mm Brennweite auch für andere Aufnahmen verwenden möchte. Zumindest war dies bei mir beim AF-S Micro Nikkor 105mm f2.8 G VR der Fall, welches sich auch hervorragend für Landschaften eignete.

Entfernung 475cm
Original-Bild 7360 x 4912 Pixel

Ab Blende 8 stellt sich langsam eine Schärfe ein, Blende 11 und 16 sind die schärfsten, Blende 22 liegt zwischen 8 und 11, Blende 32 in etwa auf dem Niveau von Blende 4.

Im Gegensatz zu den Bildecken beim Close-up, stellt sich die Schärfe mit größerem Abstand zum Motiv offensichtlich schneller ein. Anders ausgedrückt könnte man auch sagen, was für die Bildmitte gilt, gilt auch für die Bildecken: Blende 11 und 16 sind scharf, davor und danach weniger, wobei Blende 32 zwischen 5.6 und 8 liegt.

Entfernung 130m

Anderes Motiv, größere Entfernung, Einstellungen wie zuvor: Nikon D810, auf Stativ, mit Kabelfernauslöser; aus dem Originalbild jeweils die Ausschnitte bei 100% Vergrößerung aus der linken Bildmitte (Haus mit Schornstein) sowie der linken unteren Bildecke (Wiese).

f8, 1/30s, ISO100

Blende 16 ist die schärfste. Bei schwammiger Offenblende erkenne ich leichte chromatische Aberrationen, wobei es von anderen heißt, dieses Objektiv besäße so etwas nicht. Ab Blende 5.6 gibt steigert sich die Leistung jeweils geringfügig bis Blende 16, um dann mit Blende 22 wieder abzufallen, und Blende 32 liegt noch ein wenig unter dem Niveau von Blende 5.6.

In der Bildecke stellt sich ab Blende 16 langsam eine Schärfe ein, f22 ist dann das höchste der Gefühle, und darf als ok bezeichnet werden, Blende 32 fällt nur minimal wieder ab.

Zusammenfassung

Je nach Entfernung hat dieses Objektiv praktisch zwei schärfste Blendenstufen: Bei Naheinstellgrenze Blende 11, darüber hinaus, egal ob 5m oder 100m, Blende 16. Offenblende ist in keinem Bereich zu gebrauchen, weil grundsätzlich noch unscharf, und warum sollte man die anderen größeren Blenden nutzen, wenn diese alle nicht so scharf wie Blende 11 oder 16 sind. Im Gegensatz zu dem, was ich woanders gelesen habe, verteilt sich die Schärfe keineswegs über das gesamte Bild. Die Ecken sind eindeutig unschärfer, und werden auch maximal nur mit derart kleinen Blendenstufen annähernd scharf, wo der Schärfe in der Bildmitte bereits wieder nachlässt. Einfacher wie praktikabler Tip: immer Blende 16 nutzen, ist auch nicht zu verfehlen, da bereits rot beziffert;-)

Schnappschüsse

Diese sonst bei mir übliche Überschrift könnte den falschen Eindruck machen. Denn mit solch einem Objektiv macht man nicht mal eben schnell ein Bild. Eine derart kritische Schärfeebene mit 300° Fokusdrehung verlangen praktisch immer nach einem Stativ. Und das ist es ja auch, worum es bei seriöser Makrofotografie geht: einen vergleichsweise hohen Aufwand zur Vorbereitung für das Bild, und meist auch noch mit Blitz(en); das alles natürlich bei möglichst kleiner Blende. Im Zeitalter von lichtstarken Zoom-Objektiven mit Autofokus und Vibrationsreduzierung vergisst der ein oder andere schnell, dass Makro-Fotografie nach wie vor etwas anderes ist.

Eidechse

Meine Zauneidechse war an diesem Tag schon etwas gestresst, weil ich zu oft über ihr Heim, d.h. meine Terrasse gelaufen bin, auch wuchs das Gras schon recht hoch, und es war bereits 20Uhr, die Bedingungen also suboptimal. Das Stativ konnte ich in leider in nur gut 1m Entfernung aufbauen, vielleicht habe ich ein anderes Mal mehr Glück. Nichts desto trotz kann man die sehr gute Schärfe erkennen.

f11, 1/6s, ISO100, 7360 x 4912 Pixel
2800 x 1865 Pixel
100% Vergrößerung

Am nächsten Tag war das Pärchen wieder komplett, wobei die trächtige Dame wirklich sehr scheu ist, und bereits bei der kleinsten Störung davon läuft. Er ist wesentlich fotogener, entspannt sich auch viel länger auf den warmen Steinen, sieht und hört natürlich auch meinen Verschluss. Leider findet dieses Entspannungsspektakel ausschließlich abends statt, und an der selben Stelle, wo ich kein Stativ aufstellen kann. Die drei Aufnahmen also wieder einmal Freihand, und erwartungsgemäß unscharf. Beim “Dunkel-Bild” habe ich bei weniger ISO etwas kürzer belichtet, und damit wurde es auch gleich schärfer. 1/100s könnte ich bei Blende 16 gerade noch halten, dann jedoch bei über ISO2000, und damit bereits Bildrauschen. Wer richtig scharfe Bilder der selben Szene sehen möchte, findet diese bei meinem Ai-S 35mm f1.4 sowie dem Ai-S 28mm f2 – eine kurze Brennweite war hier deutlich effektiver!

f16, 1/40s, ISO1000
f16, 1/40s, ISO1000, 7360 x 4912 Pixel
f16, 1/60s, ISO800, 2500 x 1670 Pixel
Hundsrose

Auch hier waren die Bedingungen leider nicht optimal, weil a) schon spät und b) leicht windig. Da dies jedoch eine der letzten Blüten war, die ihre Blätter noch nicht verloren hatte, musste die Hundsrose dennoch herhalten; auch weil ich sie mit meinen anderen Objektiven ebenfalls abgelichtet hatte. Die ersten 7 Bilder in Originalgröße 7360 x 4912 Pixel, daraus mittige Ausschnitte von 2000 x 1333 Pixel; Aufnahmeentfernung ca. 48cm.

Dann habe ich erst die mitgelieferte Close-up-Linse, und danach die beiden Zwischenringe montiert, war mit dieser Schärefeinstellgrenze jedoch jeweils schon zu nah am Buschwerk, so dass das Stativ die Zweige beiseite drückte. Noch verrückter war dann die Kombination von beidem (letztes Bild), wo die Gegenlichtblende bereits an die Blüte stoß. Gewiss lassen sich so keine guten Makro-Bilder erzeugen, ich veröffentliche sie dennoch, um die Unterschiede bezüglich Maßstab und Bildqualität aufzuzeigen; Schärfe folgt später. Z diesem Zeitpunkt wusste ich auch noch nicht, dass Blende 11 optimaler gewesen wäre.

f22, 1/3s, ISO100, Originalgröße
Ausschnitt 2000 x 1333 Pixel
f22, 1/50s, ISO100, Originalgröße
Ausschnitt 2000 x 1333 Pixel
f22, 1/30s, ISO100, Originalgröße!

Zum Abschluss des ersten Tages mit dem Micro-Nikkor noch zwei Aufnahmen Freihand, und wie man sieht, sollte man sich so etwas eher sparen. Ein manuelles Makro-Objektiv ohne elektronische Helfer bedingt ein Stativ.

f22, 1/20s, ISO1000
f22, 1/20s, ISO800
100% Vergrößerung

Nun wollte ich folgend eigentlich noch ein paar seriöse Makrobilder einfügen, allerdings wurde das Objektiv dann schneller gekauft, als ich fotografieren konnte. Üblicherweise annonciere ich meine Objektive, welche kaufe, aber voraussichtlich nicht behalten werde, gleich am nächsten Tag nach Erhalt…um mir mir diesem Geld dann wieder ein weiteres Objektiv kaufen zu können. Zum ersten Mal in den letzten Monaten wurde eine Linse verkauft, noch bevor ich ihr Review 100% fertig hatte (ich arbeite leider oft mit solchem Zeitdruck). Und da seriöse Makrobilder mit mehr Aufwand verbunden sind, als dass ich den Käufer warten lassen möchte (ich versende i.d.R. binnen 24 Stunden), endet dieses Review hier. Schade eigentlich, denn ich hatte geplant, ein paar Insekten (tote Mücken und Hirschlausfliegen), sowie auch Baumblätter und ausländische Banknoten abzulichten. Nunja, solche Bilder gibt’s vermutlich auch (ähnlich) woanders zu bestaunen;-)

6. Positives

  • robuste Bauweise
  • sehr hochwertige Verarbeitung
  • straffer Fokus ermöglicht sehr genaues Scharfstellen
  • extrem genaue Schärfe-Einstellung im Nahbereich und bis ca. 5m
  • Fokus-Anschlag = unendlich
  • keine Verzerrung
  • keine anfällige Elektronik, funktioniert immer
  • in dieser Brennweite mit das leichteste Makro-Objektiv
  • integrierte (und sehr straffe) Gegenlichtblende
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

7. Negatives

  • recht dunkles Sucherbild (im Vergleich mit f2.8)
  • nur enger Schärfebereich (erfordert sehr genaues Arbeiten)
  • Maximalschärfe beschränkt sich auf 1-2 Blendenstufen
  • vergleichsweise blasse bzw. neutrale Farben mit nur mäßigem Kontrast
  • Blendenring durch kantigen Gehäuseabsatz gewöhnungsbedürftig zu erreichen
  • relativ klobig
  • hohe Gesamtlänge

8. Fazit

Für ältere analoge Kameras wäre mir das Sucherbild zu dunkel, was einen genauen Fokussieren im Wege stünde. An modernen DSRL jedoch gibt es diesbezüglich keine Einschränkungen, womit dieses manuelle Makro-Objektiv das mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis im gesamten Nikon-Sortiment ist, und scharf ist es bei Blende 16 allemal.

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