Nikon AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR


Autor: Dominik

Das Nikon AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR ist nicht nur scharf, sondern auch schnell, und eignet sich daher hervorragend für die Makrofotografie.

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1. Produkt

Festbrennweiten-Objektiv, speziell für Nahaufnahmen

2. Unternehmen

  • Nikon Corporation AG (seit 1917), Shinagawa Intercity Tower C, 2-15-3, Konan, Minato-ku, Tokyo 108-6290, Japan
  • Made in China (2008-2021, davor 2006-2008 Made in Japan)

3. Kauf

  • 07/2015: 446,-€ (gebraucht)

Das Interesse an Makrofotografie, Nahaufnahmen der Tier- und Pflanzenwelt haben mich zu diesem Objektiv gebracht; ich habe es zusammen mit einer D800 gekauft. Ebenfalls dazu kaufen musste ich mir einen Schutzfilter im, für mich eher ungewöhnlichen, Format 62mm.

AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR
AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR
AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR

4. Spezifikationen

  • Objektivtyp: AF-S Zoom-NIKKOR-Objektiv Typ G mit integrierter CPU und Nikon-F- Bajonettfassung
  • Brennweite: 105 mm
  • Lichtstärke: 1:2,8
  • Optischer Aufbau: 14 Linsen in 12 Gruppen (1 Linsenelement aus ED-Glas und einige Linsen mit Nanokristallvergütung)
  • Bildwinkel:
    • 23°20 ́ bis 12°20 ́ mit Nikon-Film-Spiegelreflexkameras im 35mm-Format (135) und digitalen Nikon Spiegelreflexkameras im FX-Format
    • 15°20 ́ mit digitalen Nikon-Spiegelreflexkameras mit DX-Format
    • 18°40 ́ bei Nikon-Spiegelreflexkameras für das IX240-System
  • Skala für den Abbildungsmaßstab: von 1:10 bis 1:1 (Originalgröße
  • Entfernungsdaten: Übermittlung an die Kamera
  • Scharfeinstellung: Innenfokussierung (IF, Nikon Internal Focusing System), Autofokus mit Silent Wave Motor, manuell über separaten Entfernungseinstellring
  • Schalter für Fokusbegrenzung: FULL: ∞ bis 0,314m oder unendlich bis 0,5m
  • Bildstabilisator: Optischer Bildstabilisator mit beweglicher Linsengruppe; Antrieb durch Schwingspulenmotoren (Linsenversatzverfahren VCM)
  • Entfernungsskala: Unterteilt in Meter und Fuß; von 0,314 m bis Unendlich (∞)
  • Naheinstellgrenze: 0,314 m von der Sensorebene gemessen (Abbildungsmaßstab 1:1
  • Blende: Irisblende mit 9 gerundeten Lamellen
  • Blendensteuerung: Vollautomatisch
  • Blendenbereich: 2,8 bis 32
  • Belichtungsmessung: Offenblendenmessung
  • Filtergewinde: 62 mm (P = 0,75 mm)
  • Abmessungen: ca. 83 mm x 116 mm (Durchmesser x Länge bis Flansch)
  • Gewicht: 800 g (Herstellerangabe ca. 750g)
  • Vorderer Objektivdeckel: LC-62
  • Bajonett-Gegenlichtblende: HB-38
  • Objektivbeutel: CL-1020„

5. Praxis

Das erste Nikkor 105mm kam 1970 auf den Markt, dieses ist die fünfte Version, und das erste mit VR. Der Bildstabilisator unterscheidet automatisch zwischen Verwacklung und absichtlichen Schwenkbewegungen, sodass das Objektiv bei Kameraschwenks diesen nicht fälschlicherweise entgegenwirkt. Der Fokusschalter gestattet das Umschalten zwischen Autofokus (M/A mit Priorität der manuellen Scharfstellung) sowie manuellem Fokus (M). Bei Motiven, die mindestens 0,5 m entfernt sind, lässt sich die für das automatische Fokussieren benötigte Zeit verringern, indem man den Schalter für die Fokusbegrenzung auf [∞-0.5m] stellt; FULL wird bei Motivabständen von weniger als 50cm gewählt. Der großzügige wie geschmeidig laufende Fokusring lässt sich tadellos bedienen.

AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR
AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR
AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR
AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR

Als Abbildungsmaßstab bezeichnet man das Verhältnis der Größe eines aufgenommenen Objekts und der Größe dessen Bildes auf dem Film/Bildsensor. Ein Abbildungsmaßstab von 1:5 bedeutet beispielsweise, dass die Abbildung ein Fünftel der Größe des Motivs aufweist. Mit dem Scharfeinstellring wird laut Skala der gewünschte Abbildungsmaßstab eingestellt, und dann bewegt man sich mit der Kamera vom Motiv hin oder weg. Das Benutzerhandbuch enthält im Anhang eine Tabelle, welche den Abbildungsmaßstab bei bestimmten Blendeneinstellungen in Abhängigkeit von Entfernung und Schärfentiefe aufschlüsselt. Je näher man am Objekt dran ist, desto maximaler wird natürlich auch der Abbildungsmaßstab.

AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR
AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR
AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR
Blendenlamellen
AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR
Bajonettverschluss mit CPU-Kontakten

Das 105mm lässt sich auch mit Telekonverter benutzen, hier habe ich einmal den Nikon TC-14E II probiert.

Nikkor 105mm 2.8 mit Nikon TC-14E II Telekonverter
ohne Konverter
Nikkor 105mm 2.8 mit Nikon TC-14E II Telekonverter
mit Konverter
Nikkor 105mm 2.8 mit Nikon TC-14E II Telekonverter
Nikkor 105mm ohne Konverter (1/40s)
Nikkor 105mm 2.8 mit Nikon TC-14E II Telekonverter
Nikkor 105mm mit Konverter = 150mm (1/25s)
Nikkor 105mm 2.8 mit Nikon TC-14E II Telekonverter
Nikkor 105mm ohne Konverter, Ausschnitt
Nikkor 105mm 2.8 mit Nikon TC-14E II Telekonverter
Nikkor 105mm mit Konverter = 150mm, Ausschnitt

Unter’m Strich war ich mit dem Nikkor 105mm immer sehr zufrieden, allerdings kam es aufgrund der Festbrennweite auch nur selten zum Einsatz. Gern hätte ich es unterwegs öfter dabei gehabt, aber 800g neben meinen anderen Objektiven zu tragen, war einfach zu viel. Der Vorgänger ohne VR war 200g leichter, und der davor ohne AF sogar 300g. Auch wenn der Autofokus wirklich wahnsinnig schnell ist, ja sogar der schnellste, den ich jemals bei einem Objektiv hatte. Weil ich mit dieser Linse zu 85% manuell fokussiert habe, hätte es womöglich auch ein deutlich leichteres Modell aus den 80er Jahren getan – vielleicht versuche ich das eines Tages nochmal.

6. Positives

  • sehr gute Bildqualität
  • kontrastreich und dynamisch
  • scharf (jedoch nicht herausragend)
  • sehr schneller Autofokus
  • Bildstabilisator

7. Negatives

  • für diese Brennweite vergleichsweise schwer und groß
  • ein Bildstabilisator ist für echte Makroaufnahmen überflüssig, zudem erreichen Bilder mit VR nicht die selbe Schärfe wie ohne
  • Produktion auch in China

8. Fazit

Ergonomisch, schnell, scharf, aber auch schwer und möglicherweise nur selten zu gebrauchen. Das AF-S Micro Nikkor 105mm 2.8G ED VR ist eine Linse für sehr spezielle Anwendungsbereiche, die man schon oft genug haben sollte, damit sich die Anschaffung auch lohnt.

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