Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8 (1984-2005)


Autor: Dominik

Das Ai-S Nikkor 20mm f2.8 ist eine manuelle Weitwinkelfestbrennweite aus den frühen 80er Jahren, jedoch mit ungewöhnlich guter Bildqualität; dies selbst an einer modernen hochauflösenden DSLR wie der Nikon D810.

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1. Produkt

Weitwinkel-Festbrennweite.

2. Unternehmen

  • Nikon Corporation AG (seit 1917), Shinagawa Intercity Tower C, 2-15-3, Konan, Minato-ku, Tokyo 108-6290, Japan
  • Made in Japan

3. Kauf

  • 05/2023: 290,-€ Objektiv (Kleinanzeigenmarkt)
  • 07/2023: 73,-€ Gegenlichtblende (Japan-Import, neu)

Nach diesem Objektiv hatte ich nun über 3 Monate lang gesucht, und zwischenzeitlich auch Suchanfragen anderer Interessenten gefunden. Es ist recht selten, und war ausschließlich in Japan ab umgerechnet 300,-€ erhältlich. Beim Import hinzu gekommen wären Versand und Gebühren, so dass es am Ende um 400,-€ gekostet hätte. Für einen nicht ganz so sicheren Versuch war mir das ein wenig zu viel, also habe ich gewartet. Bei einem Angebot auf dem Kleinanzeigenmarkt habe ich dann zu- und dem Verkäufer einen fairen Kaufpreis vorgeschlagen (es stand online für 320,-€ VB).

In erster Linie möchte ich mit diesem Objektiv filmen, dass heißt, an meiner Nikon D810 wird es das AF-S Zoom Nikkor 17-35mm f2.8 D ED ersetzen, welches ich die letzten drei Jahre dafür bei überwiegend 17mm Brennweite genutzt hatte. Das Zoom-Nikkor ist ohne Frage ein klasse Profi-Objektiv, mit fast 800g Gewicht jedoch auch 500g schwerer als das nur halb so große Nikkor 20mm f2.8. Direkt bei mir auf dem Grundstück spielen Abmaße und Gewicht weniger eine Rolle, aber ich möchte ja auch unterwegs vernünftige stationäre Videos drehen (die GoPro besitzt nicht gerade das beste Mikrofon, und erstellt zudem monströse Datenmengen). Auch wollte ich eine meiner beiden Kameras permanent für Videos einsatzbereit haben, und diese nicht jedes Mal erst zusammen bauen müssen; was sowohl nervig als auch Verschleiß-fördernd ist.

AF-S Nikkor 17-35mm f2.8 D ED vs. Ai-S Nikkor 20mm f2.8
AF-S Nikkor 17-35mm f2.8 D ED vs. Ai-S Nikkor 20mm f2.8

Ob ich mit dem Objektiv darüber hinaus auch noch fotografiere, hängt vor allem von meinem zukünftigen Super-Weiwinkel-Objektiv ab, welches ich bislang noch nicht besitze. Nach dem damaligen AF-S Nikkor 14-24mm f2.8 G ED soll es diesmal wieder eine manuelle Festbrennweite werden, und hier ist die Auswahl leider extrem übersichtlich. Dieses dann sehr spezielle Objektiv würde ich unterwegs für meine Panorama-Bilder nutzen, womit ich dann vermutlich für 20mm Brennweite keine Verwendung mehr zum Fotografieren hätte.

4. Spezifikationen

  • Modellbezeichnung: Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
  • Produktionsjahr:
    • 10/1984 – 2005 (Serien-Nr. 200001 – 266369)
    • 2006 – 2020 (Serien-Nr. 300001 – 306103)
  • Serien-Nummer: 253579
  • Produktionsvolumen: 72.470
  • Vorgänger: Ai-S Nikkor 20mm f3.5 (10/1981 – 09/1984)
  • Nachfolger: AF 20mm f2.8 mit Autofokus (bis 2014)
  • Gehäuse: komplett Metall, Gummi-Fokus-Ring
  • optischer Aufbau: 12 Linsen in 9 Gruppen
  • Brennweite: 20mm, fest
  • Bildwinkel: 94°
  • Naheinstellgrenze: 25cm (CRC – Close Range Correction)
  • Abbildungsmaßstab: 1:8,3
  • Hyperfokale Entfernung: f5.6, f11, f16, f22
  • Infrarotmarkierung: kleiner roter Punkt auf silbernem Metallring
  • Blende: f2.8 – f22
  • Blendenlamellen: 7 gerade
  • Blendenring: präziser Gang, weiche aber dennoch eindeutige Verrastungen
  • Fokus-Drehung: 90° (Vorgänger 70°, Vorvorgänger 100°, Vorvorvorgänger 140°), mittelweich/straff gut passend zum Drehwinkel
  • Breite Fokusring: 12mm
  • maximaler Fokusweg: 6,5mm
  • Frontelement beim Fokussieren: fest
  • Länge nackt: 55mm
  • Länge mit Deckeln: 68mm (mit Filter 71mm)
  • Länge mit Gegenlichtblende: k.A.
  • Durchmesser: 62mm
  • Filtergewinde: 62mm
  • Gegenlichtblende: HK-14 (Metall, zum Klemmen)
  • Gewicht nackt: 260g (=Herstellerangabe)
  • Gewicht mit Deckeln und Filter: 310g
  • Gewicht komplett mit Geli: 346g
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Gewicht Objektiv
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Gewicht mit Schutzdeckeln und Filter
Nikon HK-14
Gewicht HK-14
Gewicht komplett

5. Praxis

Das 20mm f2.8 ist mit 260g zwar 50g schwerer als das alte 20mm f4 aus den 70er Jahren, jedoch wiederum gut 50 leichter als das 18mm f4 aus den 70ern; das 18mm f3.5 aus den 80/90ern wiegt sogar stolze 350g. Für eine kompakte, aber dennoch robuste Festbrennweite aus Vollmetall, erachte ich Gewichte unter 300g als relativ harmonisch; nur billiger Kunststoff wäre leichter. Damit entspricht das 20mm f2.8 ungefähr dem 35mm f2.0.

Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Nikon D810 mit Nikkor 20mm f2.8

Mit gerade einmal einer viertel Umdrehung (90°) ist der Drehwinkel des manuellen Fokus schon sehr klein; vor allem wenn man bedenkt, dass 95% davon auf den Bereich zwischen 25cm und 2Meter entfallen. Hier zeigt sich dann auch schon die größte Schwierigkeit im Umgang mit diesem Objektiv: die genaue Fokussierung bei mehr als 2 Meter Entfernung zum Motiv. Einzig der weite Blickwinkel von 94° mildert diese Schwierigkeit etwas ab, denn bei 20mm Brennweite (wo bereits der Super-Weitwinkelbereich beginnt) ist bereits soviel auf dem Bild, dass es fast schon automatisch unendlich ist. Ansonsten steht der Fokus, auch aufgrund des CRC, vor allem im Nahbereich, d.h. Close-Ups mit beeindruckender Perspektive.

Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Fokus Nahbereich
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Fokus unendlich
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Made in Japan

Bei der Fokussierung auf nah, bewegen sich die hinteren Linsen-Elemente ca. 2,5mm aus dem Gehäuse heraus. Verglichen mit anderen Objektiven ist dies zwar nicht viel, weil die letzte Linse dann jedoch ungeschützt frei liegt, sollte man hier schon aufpassen. Dies betrifft vor allem das eventuelle Reinigen, was offensichtlich gern falsch gemacht wird, denn von den wenigen 20mm f2.8 hatten die meisten Schlieren oder sogar Kratzer auf dieser Linse. Meine befindet sich noch in tadellosem Zustand, und bislang habe ich auch, trotz teilweise widriger Outdoor-Bedingungen, noch keine Linse bei irgendeinem Objektiv beschädigt.

Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8

Ebenso einwandfrei ist die Frontlinse, sowie auch der Rest des Objektivs. Den Zustand darf man durchaus als neuwertig bezeichnen, wofür einzig der Vorbesitzer verantwortlich ist. Aufgrund des geplanten Einsatzzweckes gehe ich davon aus, dass sich an diesem guten Zustand auch nicht viel ändern wird.

Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8

Aufgrund der starken Reflexionen der Linsenbeschichtung, ist es nahezu unmöglich, unter normalem Tageslicht und ohne höheren Aufwand, ein gutes Bild auf die Blendenlamellen zu erhalten. Ich habe dennoch mein bestes gegeben, und dabei zumindest ein schönes Heptagon auf die Rücklinse gezaubert – eine Vorbote für die kommenden Flares;-)

Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Blendenlamellen
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Linsenreflexion

Wie an vielen meiner Objektive, kommt besonders am Film-Objektiv ein Schutzfilter zum Einsatz, in diesem Fall lag dem 20mm bereits ein Nikon L37c 62mm UV-Filter bei, womit ich mir den Kauf eines Schutzfilters ersparen konnte.

Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8 Filter
Filter Nikon L37c UV-Filter
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
Objektiv mit Filter L37c
Nikon L37c 62mm

Bezüglich Bedenken einer Verschlechterung der Bildqualität durch den Filter, folgend zwei Aufnahmen bei identischen Kameraeinstellungen (Blende 8, 1/250s, ISO100) im Format 7360 x 4912 Pixel mit der jeweiligen 100% Vergrößerung der Bildmitte. Jeweils zuerst ohne, dann mit UV-Filter Nikon L37c. Ich zumindest sehe keinen Unterschied, weder in der Schärfe, noch Kontrast, oder anderem.

ohne Filter
mit Filter
ohne Filter
mit Filter

HK-14 Gegenlichtblende

Die passende Gegenlichtblende HK-14 konnte ich mir erst zwei Monate nach dem Objektiv leisten, denn dieses seltene Stück wird aktuell um 100,-€ gehandelt (Neupreis vor 40 Jahren: 2.500,- Yen)! Zufälligerweise fand ich ein Rabatt-Angebot in einem japanischen Shop einer nagelneuen Blende, wo ich natürlich unbedingt zuschlagen musste. Folgend die Entpack-Orgie des 30g leichten Aluminium-Stücks.

Dies ist definitiv die teuerste Gegenlichtblende, welche ich mir je zugelegt habe, der Mechanismus ist um so einfacher. Befestigt wird dieses schwarze Stück „Gold“ nur mit einer kleiner Rändelschraube, welche eine Klemmung bewirkt.

Nikon HK-14
Nikon HK-14
Nikon HK-14
Nikon HK-14
Nikon HK-14
Nikon HK-14

Die Klemmung sitzt auch am Filtergehäuse genau so fest und bündig wie am Objektiv selbst. Ständiges Montieren und Demontieren dieser äußerst sperrigen Gegenlichtblende wäre mir zu aufwendig. Bei mir kann die Blende permanent am Objektiv bleiben, welches in Zukunft genau so einsatzbereit permanent an einer Kamera (Nikon D610) verbleiben soll. Der Objektivdeckel LC-62 klemmt durch die Schräge nur noch sehr flach mit einem Gewindegang im Filterrand, hält aber dennoch.

Ai-S Nikkor 20mm 2.8 mit Nikon HK-14
Ai-S Nikkor 20mm 2.8 mit Nikon HK-14
Ai-S Nikkor 20mm 2.8 mit Nikon HK-14
Ai-S Nikkor 20mm 2.8 mit Nikon HK-14
mächtig gewaltig!
Ai-S Nikkor 20mm 2.8 mit Nikon HK-14
Ai-S Nikkor 20mm 2.8 mit Nikon HK-14
Ai-S Nikkor 20mm 2.8 mit Nikon HK-14

Durch die Blende wirkt das sonst so kompakte Objektiv zumindest von vorn, und selbst an der nicht gerade kleinen Nikon D810, mächtig gewaltig… und wie eine professionelle Filmkamera!

Nikon D810 mit Nikkor 20mm f2.8 und HK-14
Nikon D810 mit Nikkor 20mm f2.8 und HK-14
Film ab!

Blendenlamellen

Wie gesagt, sehr schwierig, hier bräuchte man Kunstlicht; nichts desto trotz sind die 7 Lamellen erkennbar.

Unschärfe-Bokeh

Bei 94° Bildwinkel, etwas nicht im Bild einzufangen, ist schon schwer, aber zumindest bei Close-Ups kann man das Motiv freistellen (Entfernung zum Baum ca. 35cm).

Schärfe

Für ein Weit- bis Superweitwinkel-Objektiv soll das 20mm f2.8 ungewöhnlich scharf sein; bis zu dieser Brennweite zumindest, das damals schärfste.

Close-Up

Zu Beginn an der Naheinstellgrenze von 25cm. Alle Aufnahmen an der Nikon D810, auf Stativ, mit Kabelfernauslöser, aber ohne Spiegelvorauslösung. Aus dem Original von 7360 x 4912 Pixel dann jeweils ein Ausschnitt aus der Bildmitte bei 100% Vergrößerung.

Entfernung 25cm
Original-Bild 7360 x 4912 Pixel

Blende 2.8 ist noch etwas weich, aber schon Blende 4 ist wirklich scharf, f5.6 sogar noch einen Hauch mehr, und diese Schärfe bliebt bis Blende 11. Ab Blende 16 wird es dann wieder ein wenig weicher, aber selbst die kleinste Blende f22 ist klarer als die größte f2.8.

Nahbereich

Gleiches Motiv, identische Einstellungen, Format-füllend bereits bei nur 80cm Entfernung…das Auto überfährt einen schon fast!

In der Bildmitte ähnliches Resultat wie zuvor, wobei Blende 4 hier noch nicht ganz so scharf ist wie beim Close-Up, dafür jedoch Blende 16 schärfer. Der Schärfebereich (f5.6 bis f16) hat sich also, wie üblich, um eine Blendenstufe verschoben; das Schärfe-Optimum liegt bei Blende 8.

In der unteren linken Bildecke sind Blende 2.8 und 4 deutlich unscharf, f5.6 schon besser, und ab Blende 8 kann man langsam von einer Schärfe sprechen, wobei jedoch nur Blende 11 wirklich scharf ist; Blende 22 entspricht in etwas Blende 11.

Entfernung 30m

Anderes Motiv, größere Entfernung, Einstellungen wie zuvor: Nikon D810, auf Stativ, mit Kabelfernauslöser; aus dem Originalbild jeweils die 100%-Ausschnitte aus der Bildmitte (Baumstämme) sowie der linken unteren Bildecke (Wiese).

Aufgrund der vollen Sonne im Rücken etwas schwierig zu erkennen, aber scheinbar gleiches Ergebnis wie zuvor bei 80cm Distanz, einziger Unterschied: Blende 11 scheint schärfer als Blende 16.

Blende 11 ist schärfer als Blende 16, wenn auch nur wenig. Ansonsten die selbe Charakteristik mit den noch weichen Ecken bis einschließlich Blende 5.6.

Unendlich

Das Dorf liegt in ungefähr 3km Entfernung, der Fokus in der Bildmitte auf der Kirche. Aus dem Originalbild 7360 x 4912 Pixel jeweils die 100% Vergrößerung; alle Aufnahmen bei ISO100.

Blende 8, 1/250s, ISO100

Ab Blende 5.6 kann man hier von Schärfe sprechen, diese steigert sich zu Blende 8 nur marginal, bleibt bis Blende 11, wird mit Blende 16 wieder minimal weniger, und Blende 22 liegt dann in etwa wieder auf Niveau von Blende 4.

Zusammenfassung

Erstaunlicherweise ist das Objektiv bereits im extremen Nahbereich auf beinahe allen (außer Offenblende) Stufen scharf, und mit der Ferne verschiebt sich dieser Bereich zwar etwas nach hinten, dennoch kann man es (abgeblendet ab f8) für Landschaftaufnahmen nutzen. Die Ideale Allround-Blende mit welcher man praktisch nichts falsch macht, liegt um Blende 11.

Vergleich Zoom-Objektiv

Beide Aufnahmen jeweils bei Blende 8, 1/250s, ISO100, im Format 7360 x 4912 Pixel, und daraus der entsprechende Ausschnitt bei 100% Vergrößerung. Das Nikkor AF-S 17-35mm f2.8 D ED hat bei der Markierung 20mm ein klein wenig mehr Blickwinkel, etwas kühler Farben, und bildet tatsächlich auch schärfer ab. Anzumerken ist, dass zwischen den beiden Objektiven in deren Entwicklung etwa 15 Jahre Differenz liegen. Einen etwas faireren Vergleich könnte man mit dem zum Zoom etwa gleich alten AF Nikkor 20mm 2.8 D (1994-2014) anstellen.

Ai-S 20mm f2.8
AF-S 17-35mm @20mm
Ai-S 20mm f2.8
AF-S 17-35mm @20mm

Bildfeldwölbung

Ausgeprägter als bei den alten Nikkor 18mm und 28mm sind bei allen 20mm die kissenförmige Bildfeldwölbung, welche besonders bei geraden Motiven stark ins Auge fällt.

f4, 1/60s, ISO64, unbearbeitet
Bildfeldwölbung korrigiert

Vignettierung

Wie bei derart weiten Blickwinkeln zu erwarten, ist auch beim 20mm eine deutlich sichtbare Randabschattung bei Offenblende vorhanden. Zwar nicht so stark wie bei den 18mm Nikkor, aber dennoch stark genug, dass sie sich mehr oder weniger auf den ersten drei Blendenstufen hält. Möchte man ein Objekt in der Bildmitte auf kürzeste Entfernung vom Rest des Bildes freistellen, kann eine Randabschattung aber auch einen dafür fördernden Effekt bieten.

f2.8, 1/8000s, ISO100

Flares

Bei den folgenden Motiven habe ich aus mehreren Aufnahmen das jeweils beste und schlechteste Ergebnis heraus gesucht. Neben den relativ gängigen Linsenreflexionen besonders markant ist der riesige rote Kreisbogen in den Bildecken, welchen man auch bereits im Sucher der Kamera rund-umlaufend sieht. Das 2.8er ist nicht nur deutlich mehr empfindlich gegenüber Gegenlicht als das 3.5er, es zeichnet auch im Vergleich zu anderen Objektiven ziemlich einzigartige Reflexionen.

Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
f22, 1/50s, ISO64
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
f22, 1/25sm ISO100
f22, 1/100s, ISO100
f22, 1/100s, ISO100
f16, 1/60s, ISO64
f16, 1/50s, ISO100

Für dieses Bild zum Sonnenuntergang bei Gewitterregen, habe ich bewusst dieses Objektiv gewählt (mein 28mm f2 wäre auch gut gewesen), weil ich auf genau jenen roten Kreis spekuliert habe, der gut zum Motiv gepasst hätte, und (zumindest wie ich finde) das Bild auch tatsächlich nicht schlechter macht.

f16, 1/40s, ISO100

Dies ist das beste Resultat, das ich dem Motiv entlocken konnte, sämtliche andere Aufnahmen waren wieder kunterbunt.

f16, 1/50s, ISO100

Schnappschüsse

Eselsdistel
Eselsdistel bei f4, 1/100s, ISO100
Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8
f2.8, 1/100s, ISO100
Ausschnitt 1500 x 1000 Pixel
Hauswurz bei f2.8, 1/80s, ISO100
Eisgewächs
f8, 1/10s, ISO100
Senga Sengana Erdbeere
Senga Sengana bei f4, 1/30s, ISO100
Bittersüßer Nachtschatten bei f4, 1/100s, ISO64
100% Ausschnitt

6. Positives

  • robuste Bauweise
  • sehr hochwertige Verarbeitung
  • stimmiges Gesamtdesign
  • geschmeidiger Fokus
  • genaue Schärfe-Einstellung im Nahbereich bis 2m
  • kurze Naheinstellgrenze ermöglicht beeindruckende Perspektiven
  • auf kurze Entfernung sehr großer Schärfebereich über fast alle Blendenstufen
  • auf größere Entfernung ab mittleren Blenden nutzbar
  • gute Bildqualität
  • unendlich-Fokussierung auf Anschlag

7. Negatives

  • Offenblende noch weich
  • hohe Gegenlichtempfindlichkeit
  • vergleichsweise starke Bildfeldwölbung
  • auf größere Entfernung muss zwingend abgeblendet werden
  • auf große Entfernung nie 100% scharfe Bildecken
  • nur sehr kurzer Fokus-Drehwinkel bei größeren Entfernungen (Schärfeindikator im Sucher notwendig)
  • Gegenlichtblende nur optional, und zudem sehr selten und mittlerweile teuer

8. Fazit

Für seine hohe Lichtstärke ist das Nikon Ai-S Nikkor 20mm f2.8 ein noch vergleichsweise kompaktes Superweitwinkelobjektiv, und eignet sich aufgrund seiner geringen Naheinstellgrenze besonders für Nahaufnahmen, als auch für Videos.

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