Autor: Dominik
Vergleich der optischen Güte zwischen den Versionen NIC und SIC beim Nikon Ai-S Nikkor 28mm f2 mit erstaunlichem Ergebnis.
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1. Produkt
Weitwinkelobjektiv
2. Unternehmen
- Nikon Corporation AG (seit 1917), Shinagawa Intercity Tower C, 2-15-3, Konan, Minato-ku, Tokyo 108-6290, Japan
- Made in Japan
3. Kauf
Dieser Vergleich beruht auf meinem Review zum Nikon Ai-S Nikkor 28mm f2.
4. Spezifikationen
- Modellbezeichnung: Nikon Ai-S Nikkor 28mm f2
- Produktionsjahr: 09/1981 – 2005
- Serien-Nummer: 575001 – 619716
- Meine Serien-Nummern: 616510, 617749
- Produktionsvolumen: 44.715
- Vorgänger: Ai Nikkor 28mm f2 (1977 – 09/1981)
- Nachfolger: ohne (letztes 28mm f2)
- Gehäuse: komplett Metall, Kunststoff-Fokus-Ring
- optischer Aufbau: 9 Linsen in 8 Gruppen
- Brennweite: 28mm, fest
- Bildwinkel: 74°
- Naheinstellgrenze: 25cm (CRC – Close Range Correctur)
- Abbildungsmaßstab: 1:5,4
- Hyperfokale Entfernung: f5.6, f8, f16, f22
- Infrarotmarkierung: kleiner roter Punkt auf silbernem Metallring
- Blende: f2 – f22
- Blendenlamellen: 7 gerade
- Fokus-Drehung: 120° (identisch wie Vorgänger), relativ leicht
- Breite Fokusring: 19mm
- maximaler Fokusweg: 5,5mm
- Frontelement beim Fokussieren: fest
- Länge nackt: 67mm
- Länge mit Deckeln: 80mm
- Länge mit Gegenlichtblende: 87mm
- Durchmesser: 62mm
- Filtergewinde: 52mm
- Gegenlichtblende: HN-1 (Metall)
- Gewicht nackt: 340g (=Herstellerangabe)
- Gewicht komplett mit Geli + Deckeln: 372g
5. Zustand
Dieser Vergleich beruht auf meinem Review zum Nikon Ai-S Nikkor 28mm f2, welches ich mir im Frühjahr 2023 zugelegt hatte. Weil dieses Objektiv in der Zukunft meine Wildnis-Hauptlinse werden soll, habe ich es mir möglichst genau angeschaut. In der Folge bedeutete dies natürlich auch die sich mit der Zeit veränderten Vergütungen. Von der gesamten Produktion zwischen 1981 und 2005 bzw. den Seriennummern 575001 – 619716 besaß ich die Exemplare 598802, 616510 und 617749. Das neueste befand sich dabei auch tatsächlich in einem noch neuwertigen Zustand.
Folgend ein Vergleich der Staubeinschlüsse der beiden neueren Exemplare; das ältere war natürlich deutlich trüber. Bezüglich der Sauberkeit ist das 617749 tatsächlich nicht zu toppen, gleiches gilt jedoch nicht unbedingt für die Bildqualität.
6. Vergütung
Meinen ersten Vergleich vollzog ich noch zwischen den Seriennummern 616510 vs. 598802. Das ältere Glas spiegelte das Licht grünlich, das neuere blau-lila.
Danach verglich ich die Seriennummern 616519 vs. 617749, weil ich vermutet hatte, dass es auch hier einen Unterschied geben könnte. Und tatsächlich wurde das blau-lila mit dem nochmals neueren zu einem deutlichen lila.
Vom hinteren Linsenelement gesehen stand es lila (616510) vs. grün (617749).
Nun das Ganze im direkten Sonnenlicht, und jedes Ergebnis zweimal, d.h. um Fehler auszuschließen, beide Objektive jeweils links und rechts; alle Aufnahmen natürlich auf Stativ.
Man erkennt, dass das 616510 (blau-lila) kühlere Sonnensterne reflektiert, während das 617749 (lila) diese wärmer reflektiert.
Und noch einmal beide Einzelergebnisse nebeneinander, jeweils links und rechts.
Nun das hintere Linsenelement, auch hier gibt es wieder nur zwei Motive, aufgeteilt auf verschiedene Vergleiche.
Das ältere 616510 bildet mehr lila ab, während das neuere 617749 kühler abbildet, aber auch mit einer sehr markanten, intensiven, mehrfarbigen Reflexion am unteren Rand auf 6 Uhr.
Gleiche Perspektive, jedoch zur Absicherung wieder mit vertauschten Objektiven, Bestätigung.
Und noch einmal beide Einzelergebnisse nebeneinander, jeweils links und rechts.
Gegenlicht
Alle vier folgenden Aufnahmen erfolgten auf Stativ bei Blende 22, 1/5s Belichtung und ISO64. Einzig der Stand der zwischen den Bäumen untergehenden Sonne, variiert zwischen den Objektiv-Wechseln um jeweils ca. 20 Sekunden. Die erste Aufnahme jeweils das ältere Exemplar 616510, das zweite Bild 617749.
Auffallen tut der Belichtungsunterschied, das ältere 616510 bildet etwas heller ab, demzufolge erscheint auch die Sonne ein wenig größer. Die auf den ersten Blick auffallenden Linsenreflexionen sind beim neueren 617749 zwar kleiner, dafür jedoch farb-intensiver und zahlreicher, fallen also mehr auf. Darüber hinaus erzeugt das neuere viele zusätzliche Reflexionen um den gesamten Bereich der Sonne, so dass die des älteren 616510 eindeutig besser aussieht.
7. Schärfe
Nahbereich
Einen Schärfeunterschied gibt es im Nahbereich nur auf den ersten beiden Blendenstufen, daher zeige ich auch nur diese (ab f4 sind beide gleich scharf). Bei Offenblende (f2) bildet das ältere 616510 schärfer ab, bei Blende f2.8 jedoch das neuere 617749.
8. Fazit
Der Vorteil des neueren Exemplar 617749 liegt bei der schärferen Blende 2.8, sowie eine farblich minimal schwächeren Hauptreflexion. Allerdings erzeugt es dafür in der Summe deutlich mehr kleinere Reflexionen. Das ältere 616510 erzeugt gesamtheitlich deutlich weniger Reflexionen, nur seine Hauptreflexion ist farblich etwas intensiver, und seine Offenblende 2.0 ist sichtbar schärfer. Meiner Ansicht erzeugt das Exemplar 616510 bessere Bilder als das neuere 617749.