Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack 6


Autor: Dominik

Vergleich militärischer Kurzzeit-Einsatzrucksäcke mit V2-Plus-Tragesystem: Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack 55.

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1. Produkt

Militärische, modulare Einsatzrücksäcke

2. Unternehmen

  • Tasmanian Tiger ist seit 1999 Tatonkas Polizei- und Behördenmarke
  • Die Tatonka (= “Bison” in Sioux-Sprache) GmbH ist ein seit 1993 bayrisches Familienunternehmen (seit 1980 Mountain Sport GmbH) mit eigenen Produktionsstätten.
  • Made in Vietnam (Open Factory)
  • Das Markenlogo bildet den Tasmanischen Tiger (Beutelwolf) ab, der in Tasmanien als ausdauernder Jäger aber auch bereits seit Jahrzehnten als ausgestorben gilt.
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
TT Modular Pack 45
TT Modular Trooper Pack

3. Kauf

  • 04/2021 Modular Pack 45: 229,-€ (UVP 300€)
  • 04/2021: Modular Trooper Pack: 234,-€ (UVP 290€)

Nachdem ich jahrelang das TT Raid Pack im EInsatz hatte, und parallel dazu auch das TT Tac Modular Pack 30 Vent sowie den Savotta Jäger M, war ich nach wie vor auf der Suche nach einem komfortablen Tagesrucksack, welcher meine Ansprüche genau so erfüllt, wie mein TT Field Pack als Mehrtages-Rucksack. In jedem Fall war ein vernünftiges Tragesystem Pflicht, bei dem sich auch Lasten von gut 10kg komfortabel tragen lassen; und so etwas findet man praktisch nur bei Rucksäcken ab 45 Liter Volumen. Zudem sollte der Rucksack ausreichend und vernünftig durchdachte Innentaschen besitzen, an welche man auch relativ einfach heran kommt; dies bedingte wohl ein alternatives Öffnen des Hauptfaches. Die Modular Packs, sowohl der 45 als auch der Trooper besitzen beide des V2 Plus Tragesystem, welches ich bereits vom Raid Pack kannte, und für gut befunden hatte. Vom Erscheinungsbild als auch der vermeintlichen Ausstattung sagte mir das Modular Pack 45 eher zu; dennoch bestellte ich mir das Modular Trooper Pack sicherheitshalber, und zum Vergleich mit dazu.

4. Spezifikationen

  • Modular Pack 45 / Modular Trooper Pack
  • Maße: 66 x 28 x 22 cm / 62 x 34 x 19 cm
  • Volumen: 45 + 5 Liter / 55 Liter
  • Gewicht: 2,80 kg (Herstellerangabe 2,55 / 2,85 kg) / 2,79 kg (Herstellerangabe 2,75 kg)
  • Tragesystem: V2 Plus
  • Material: 100 % Nylon Cordura 700 DEN
  • Farbe: oliv
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Gewicht TT Modular Pack 45
Gewicht TT Modular Pack 45
Gewicht TT Modular Trooper Pack
Gewicht TT Modular Trooper Pack

5. Praxis

Auf den ersten Blick wirkt der Modular 45 (links) eher wie ein klassischer Rucksack, wohingegen der Modular Trooper (rechts) schon fast etwas von einem Notebook- oder Fotorucksack hat. Nimmt man jedoch den in seiner Höhe verstellbaren Deckel des 45er ab, wird klar, dass es sich hier um keinen normalen Rucksack handelt; die Gurtbänder der Haube können dann ebenfalls mit abgenommen werden. An seiner Front befindet sich eine (ebenfalls abnehme) Falttasche (wie beim TT Pathfinder), wohin gegen der Trooper dort eine vollwertige und große Außen- bzw. Aufsatztasche besitzt; und darüber noch eine. Während das Modular Pack 45 zwei Klettflausch-Flächen in unterschiedlicher Höhe besitzt, ist die eine des Modular Trooper leider deutlich zu hoch platziert.

Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack

Während der 55er über je Seite zwei klassische Kompressionsriemen sowie je eine kleine Seitentasche verfügt, sind die Kompressionsriemen der 45er teilweise innenliegend und die Molle-Lasercut-Fläche um zwei Reihen breiter. Beide Rucksäcke verfügen über Antennen- bzw. Ausgänge für den Schlauch einer Trinkblase.

Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack

Das V2-Plus-Tagesystem ist vom Grundgedanken bei beiden Modellen relativ gleich. D.h. zwei herausnehmbare Aluminiumstreben verteilen die Last gleichmäßig auf dem Rücken, und der massive Hüftgurt überträgt diese auf das Becken; das ganze ist auf die jeweilige Rückenlänge höhenverstellbar anzupassen. Unterschiede bestehen in der detaillierten Ausführung: beim 45er liegen die Rückenpolster ein wenig dichter beieinander, und die Lendenpolsterung ist einteilig; der etwas dünnere und damit flexiblere Hüftgurt kann durch diese hindurchgeschoben, und die Aluminiumstreben aus dem Hauptfach innen herausgezogen werden. Der 55er Trooper entspricht hier ganz dem Raid Pack MK III: hier wird das zweiteilige Lendenpolster zum Abnehmen des deutlich steiferen Hüftgurtes sowie zum Herausziehen der Aluminiumstreben durch einen Klettverschluss geöffnet. Beide Schnallen der Hüftgurte sind als Zug nach hinten ausgeführt; hier hätte ich mit einen Umlenkung nach vorn gewünscht, wie ich sie bei meinem Field Pack MK II umgebaut habe.

Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack

Während die Schultertrageriemen inklusive der Lageverstellriemen praktisch identisch sind, sind sie beim Modular Pack 45 zusätzlich auch abnehmbar. Durch Lösen der Schnallen kann der Rucksack im Bedarfsfall schnell abgeworfen werden, ohne dann man ihn über die Schultern absetzen muss. Der Modular Trooper Pack hingegen bietet in einem Reißverschluss-Bodenfach eine integrierte und ebenfalls abnehmbare Regenhaube.

Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Regenhülle Tasmanian Tiger Modular Trooper Pack
Regenhülle TT Modular Trooper Pack

Am Boden des Modular 45 lässt sich keine zusätzliche Ausrüstung befestigen, beim Trooper Modular kann man dies über die zwei Reihen Molle-Webbing tun.

Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack

Was der 45er als Deckelfach oben bietet, hat der 55er als zweite aufgesetzte Außentasche. D.h. beide Fächer sind praktisch gleich groß und ähnlich aufgeteilt, nur der Trooper besitzt ein zusätzliches Reißverschlussfach. Besonders charakteristisch ist der oben angebrachte und sehr komfortable Tragegriff des Modular Trooper, während der Modular 45 über einen “klassischen” Griff im Nacken verfügt. Beide Rucksäcken verfügen übrigens leider nicht, wie das TT Raid Pack MK III, über seitliche Tragegriffe.

Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
TT Modular Pack 45
TT Modular Pack 45
TT Modular Trooper Pack
TT Modular Trooper Pack

Spätestens das Öffnen des Hauptfaches durch den umlaufenden Doppel-Zipper lässt den Unterschied der beiden Rucksäcke erkennen. Die vordere Zunge (ich nenne sie bewusst so, weil sie genau diesen Charakter besitzt) des Modular 45 ist länger, weil sie gleichzeitig auch den “Deckel” des Rucksacks bildet. Um an den Inhalt des Hauptfaches zu gelangen muss jene Zunge mehr oder weniger komplett geöffnet (“ausgerollt”) werden. Der Modular Trooper hingegen ist aufgrund der Positionierung seines Hauptreißverschlusses auch als Toploader-Rucksack zu benutzen; hier muss also also nicht zwangsläufig die gesamte Front geöffnet werden. Im Gegensatz zum Modular 45 ist sein Frontdeckel auch mit 3 Netztaschen bestückt, während der andere nur eines davon, und dafür eine wesentlich größere Klettfläche besitzt.

Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
TT Modular Pack 45
TT Modular Pack 45
TT Modular Trooper Pack
TT Modular Trooper Pack

Die Hauptfächer an sich sind ähnlich groß, nur unterschiedlich ausgestattet. Der 45er besitzt sowohl auf dem Rücken als auch an beiden Seiten durchgängig MOLLE-Klett, hier können oder müssen bei Bedarf also entsprechende Taschen angebracht werden. Der 55er hingegen ist nur am Rücken mit MOLLE-Klett ausgestattet, und besitzt an den Seiten bereits kleine Einsteckfächer. Aufgrund seiner Toploader-ähnlichen Kontruktion und dem damit etwas formstabilerem Rand, lässt er sich vergleichsweise komfortabler beladen. Beide Hauptfächer besitzen jeweils 6 Gurtschlaufen, durch welche man beispielsweise ein Gummiband oder Paracord ziehen und damit die Ausrüstung fixieren kann, sowie eine Öse zur Aufnahme einer Trinkblase (welche beim 45er etwas formstabiler angebracht ist). Das Modular Pack 45 verfügt oben hinten, d.h. am Tragegriff im Nacken noch über einen zusätzlichen Doppelreißverschluss, durch welchen man theoretisch ebenfalls (beschränkten, aber schnellen) Zugriff auf des Hauptfach hat.

TT Modular Pack 45
TT Modular Pack 45
TT Modular Trooper Pack
TT Modular Trooper Pack

Der Modular 45 kommt bereits mit drei Klettzubehörtaschen sowie Klett-Waffenhalterung. Selbst wenn ich mich für diesen Rucksack entschieden hätte, bräuchte ich maximal einer dieser einklettbaren Taschen, ansonsten passt dieses Ordnungssystem nicht ganz zu meinen Vorlieben.

Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
TT Modular Pack 45
TT Modular Pack 45
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack
Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack

Der Modular Trooper hingegen besitzt ein zusätzliches großes aufgesetztes Fach, man könnte es auch kleinere Ausführung des Hauptfaches nennen. Es lässt sich auf die selbe Art öffnen und ist im Prinzip ähnlich ausgestattet: 5 Reißverschlusstaschen im Deckel und MOLLE-KLett am Rücken. Durch dieses Fach kommt dann auch das im Vergleich zum Modular 45 größere Volumen zustande.

TT Modular Trooper Pack
TT Modular Trooper Pack
TT Modular Trooper Pack
TT Modular Trooper Pack
TT Modular Trooper Pack
TT Modular Trooper Pack

Nach diesem direkten Vergleich musste ich meine anfängliche Entscheidung nochmals gründlich überdenken, und war doch froh, beide Rucksäcke bestellt zu haben. Denn statt für das Modular 45 habe ich mich als zukünftigen Tagesrucksack dann doch für das Modular Trooper Pack entschieden; hier wird also ein entsprechendes Review folgen. Jeder entscheidet anhand seiner individuellen Vorlieben, folgend zähle ich die jeweils für mich ausschlaggebenden Unterschiede entsprechend meines Einsatzzwecks mit ihrer Wertung (+/-) auf:

6. TT Modular Pack 45

  • ansprechenderes und platzsparenderes Design ( + )
  • abnehmbare ( – ) Haube ( + ) –> die relativ langen/losen vorderen Haubenriemen gefallen mir genau so wenig, wie die nicht formschlüssige hintere Anbringung der Haube
  • flexiblerer Hüftgurt ( + )
  • ergonomisch bessere Rückenpolsterung ( + )
  • formschlüssige Lendenpolsterung ( + )
  • aufgesetzte Falttasche ( + )
  • abschließbares Hauptfach ( + )
  • abnehmbare bzw. lösbare Schultertrageriemen ( – )
  • Hauptfach nicht formstabil zu öffnen ( – )
  • keine integrierten Seitentaschen im Hautfach ( – )
  • nur eine Netztasche im Deckel des Hauptfaches ( – )
  • keine Regenhaube ( – )

7. TT Modular Trooper Pack

  • Design bzw. Volumen wirkt für einen Tagesrucksack etwas “oversized” ( – )
  • sehr starre Hüftflossen ( – )
  • Design der Rückenpolsterung eher für große und breite Menschen ( – )
  • Lendenpolsterung zweigeteilt ( – )
  • Klettflausch zu weit oben angebracht ( – )
  • praktischere Lage bzw. Zugänglichkeit des oberen “Deckel”faches ( + )
  • Zugang zum Hauptfach in Toploader-Manier ( + )
  • Hauptfach besser zu befüllen, und Ladung dabei besser gegen Herausfallen geschützt ( + )
  • sinnvoll platzierte Seitentaschen im Hauptfach ( + )
  • ausreichend Netzfächer im Deckel des Hauptfaches ( + )
  • außenliegendes, vorderes großes Staufach ( + )
  • durchdachte Ausstattung (ausreichend Netztaschen, Molle-Klett) dieses Außenfaches ( + )
  • sehr anwenderfreundlicher Tragegriff ( + )
  • integrierte Regenhülle ( + )

8. Fazit

Wie so oft habe ich an beiden Rucksäcken etwas auszusetzen, und hätte mir, mit Blick auf die jeweiligen Vor- und Nachteile, eine Mischung aus beiden Modellen gewünscht. Ein etwas kleinerer Modular Trooper mit der Rückenpolsterung und dem Hüftgurt des Modular 45 sowie den seitlichen Griffen des Raid Pack wäre für mich perfekt gewesen. Solange es dieses Wunschmodell nicht gibt, wird mich der Modular Trooper Pack in Zukunft auf sehr vielen Touren begleiten.

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6 Gedanken zu “Tasmanian Tiger Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack

  • Olaf

    Hallo Dominik,
    wie von Dir gewohnt ist das wieder mal ein sehr gutes Review, insbesondere, weil es 2 Rucksäcke behandelt, die ich ebenfalls verglichen habe. Eines gleich vorweg – ich habe mich für den Modular Pack 45+ entschieden und den Mod. Trooper zurückgeschickt.
    Bei mir hat die Lendenpolsterung den Ausschlag gegeben, aber auch die Tragestabilität am Rücken (wenn man den Oberkörper schnell dreht) und das hohe Gewicht. Die Anzahl der Taschen und Fächer war mir persönlich zu hoch, da ich immer wieder zwischen verschiedenen Rucksäcken wechsele (TT Modular Pack 30 und Savotta Jäger M). Ich verwende lieber Pack-Module, u.a. auch 2 der TT Klett-Taschen, die beim 45+ dabei sind. Einen der Gewehrhalter habe ich in der Mitte durchgeschnitten und verwende ihn als 2 interne Flaschenhalter.
    Ist Dir aufgefallen, dass das Schlitz-Raster für die Höhenverstellung des Tragesystems beim Trooper ca. 25 mm höher sitzt, als beim 45er? Da freuen sich Leute mit größerer Rückenlänge!
    Das Tiefenmaß 19 cm beim Trooper ist nicht korrekt (auch nicht auf der TT Homepage). Die Tiefe des Hauptfaches beträgt 16 cm und die des großen Außenfaches 8 – 10 cm. 16 cm ist übrigens knapp für einen Carinthia 1 oder 4!
    Das Gewicht meines 45er beträgt nur 2500 g, wobei ich ihn derzeit ohne Kappe und Falttasche nutze (2000 g). Falls ich mehr Stauraum brauche, setze ich eine TT TAC Pouch 11 auf die Front (+ 5 Liter). Als Toploader funktioniert der 45+ genauso gut wie der Trooper. Man muss die Klappe keineswegs immer ganz öffnen. Wenn ich ihn belade, fange ich unten mit dem Schlafsack an und dann ziehe ich die Reißverschlüsse nach und nach hoch. Dann fällt auch nichts heraus.
    Ich habe mir aus Spaß jetzt aber noch einen 5.11 Rush 72 2.0 zugelegt. Der hat, wie der Trooper, auch viele Fächer und ein brauchbares Tragesystem, wenn es zur eigenen Rückenlänge passt. (Da habe ich aber auch ein wenig optimieren müssen, was aber nicht hierher gehört).

    Schönen Gruß
    Olaf

    • Dominik Autor des Beitrags

      Hallo Olaf,
      na das nenne ich mal eine passende Antwort, und auch Vielen Dank! Super, dass Du Dich auch für den 45er entschieden hast, damit steht es jetzt 1:1 für die Rucksäcke. Um die Lendenpolsterung bist Du beinahe zu beneiden, denn die gefiel mir bei Deinem auch besser. Dafür waren mir die vielen Taschen beim Trooper wieder lieber. So unterschiedlich sind die Anwendungszwecke.

      In der Tat fällt der Unterschied der beiden verschieden hohen Schlitze zur Einstellung des Tragesystems auf, man sieht dies sehr gut auf dem dritten Foto zum Tragesystem. Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht beide Rucksäcke mit hohem Gewicht voll beladen und im direkten Vergleich probegetragen habe (ich musste einen gleich am nächsten Tag zurückschicken). Nur so hätte ich wirklich feststellen können, ob man diesen Unterschied auch subjektiv spürt. Manachmal kann soetwas ja auch täuschen bzw. durch andere Dinge (z.B. unterschiedliche Polsterung) wieder ausgeglichen werden. Stelle ich beispielsweise sowohl den Modular Trooper Pack als auch mein Field Pack MKII auf die gleiche Lasche ein, gibt es keinen Unterschied, obowhl dies zwei ziemlich verschiedene Rucksäcke sind. Auch hatte ich das Raid Pack in der selben Einstellung wie das Trooper Pack. Daher war ich mir nicht ganz sicher, ob bzw. warum TT zwei doch sehr ähnliche Rucksäcke für unterschiedlich große Personen entwickekn würde, zumal das Größenlimit auch von anderen kritisiert wird. Hier müsste man wirklich mal direkt miteinander vergleichen. Allgemein finde ich die TT Rücksäcke nicht unbedingt geeignet für große Menschen bzw. für eine große Rückenlänge. Ein Bekannter ist 10cm größer als ich, und kann diese Rucksäcke nicht mehr so gut auf sich einstellen, wie ich; bei ihm sitzen die Hüftflossen eher in der Taille als auf dem Becken. 1,90m würde ich für das Modular Trooper Pack (und auch alle mir bekannten anderen) als Limit ansehen, will man es kompromisslos gut einstellen.

      Die Angaben bezüglich des Hauptfaches, also sowohl die Abmaße, als auch das Volumen stimmen praktisch nie überein. Das Review ist noch relativ frisch, sobald ich meinen Umbau fertig habe bzw. die verschiedenen Stufen erprobt habe, litere ich das ganze nochmal genau aus, und setze auch mal den Zollstock an. Wenn das alles fertig ist, mache ich, wie versprochen nochmal ein ausführliches Review. Wobei Dir vermutlich eher eines zum Modular Pack 45 genutzt hätte. Aber solange ich meine Ausrüstung selbst bezahlen muss, und nicht sammle, versuche ich, es damit auch nicht zu übertreiben. Bei Tatonka ist es übrigens ähnlich, meine alten Bison hatten real mehr Volumen als angegeben.

      Beim Unterschied zum Packen habe ich beide direkt nebeneinander auf den Boden gelegt, und mit den selben Sachen bepackt (wofür ich die Rücksäcke nutzen wollte) , dann das ganze nochmal im stehenden Zustand. Weil ich da keine Hand frei hatte, gibt es dazu leider keine Fotos; auch müsste man soetwas eher filmen. Jeder hat ja eine andere Art zu Packen und auch andere Ausrüstung dabei. Weil ich den Rucksack speziell mit Kameraausrüstung bestücke, achte ich natürlich darauf, dass diese möglichst gut geschützt ist bzw. das Risiko des Herausfallens möglichst gering ist. Ein Objektiv im Deck wäre der Alptraum. Und hier war der Trooper Sieger, weil er in beiden Positionen formstabiler war, sowohl im voll geöffneten, als auch im nur 1/3 geöffneten Zustand. Bei unempfindlicheren Ausrüstungs- und mehr Bekleidungsgegenständen wäre dieser Unterschied womöglich nur ein Luxus- bzw. Komfortproblem und weniger ein Ausschlusskriterium.

      Der 5.11 Rush 72 2.0 erinnert ein wenig an den TT Modular Combat Pack; in beide bekomme ich meine Kameraausrüstung leider nicht hinein. Zudem sehe ich bei einem derart kleinen Rucksack ohne “richtiges” Tragesystem, d.h. einen echten Hüftgurt, der auch tatsächlich Last aufnimmt (nicht nur ein Bauchgurt), keine Sinnhaftigkeit für derart viel PALS-webbing. Solche kleinen Rucksäcke können schon allein durch ihr normales Volumen auf langen Strecken schnell zu unbequem bzw. schwer werden. Anderseits kann man natürlich nur schwer einen echten Hüftgurt an einen derart kurzen Rucksack modellieren; aber soetwas wäre mal eine echte Innovation. Auch zum Thema Rucksäcke allgemein, d.h. Bedürfnisse und entsprechende Größe mit jeweiliger Ausstattung werde ich sowohl noch einen Beitrag ins Lexikon schreiben, als auch ein Video machen.

      Insofern wünsche ich Dir viel Freude mit dem Modular Pack 45… und mich würde noch interessieren, wie groß Du bist, und auf welcher Einstellung Du das Tragesystem hast.
      Beste Grüße, Dominik

      • Olaf

        Hallo Dominik,
        beim 5.11 Rush hast Du wohl die Modelle verwechselt. Ich besitze den Rush 72, nicht den 24er. Das 72er Modell hat, wie der Modular Trooper, 55 ltr. Volumen und einen breiten Hüftgurt. Er hat ebenfalls mehrere interne Netztaschen, sowie diverse Einschubfächer. Dafür aber nicht diese ganzen inneren Molle-Klett-Flächen, die man nur begrenzt nutzen kann. Wie auch immer – ich bevorzuge TT Rucksäcke. Den Modular Pack 45+ habe ich schon seit Herbst 2020 und bisher ist kein anderer Rucksack an ihn herangekommen, außer dem Modular Pack 30, den ich aber nur bis ca. 8,5 kg belade (angeschafft für den nächsten Jakobsweg). Beim 45er sind es bis zu 12,5 kg (für mehrtägige Wanderungen mit kleinem Zelt).
        Du fragst nach meiner Statur: Ich bin 1,72 m groß und ich wiege 77 kg, daher passt mir der MP 30 perfekt. Beim MP45+ ist das Tragesystem auf die zweithöchste Raste eingestellt.
        Du erwähnst, dass Du den Mod. Trooper auch noch auslitern willst. Das hast Du ja schon beim Savotta Jäger M mittels Plastiksack gemacht. Das hatte 30 ltr. ergeben, also einiges mehr als von Savotta angegeben. Weißt Du warum? Ich habe es nachgerechnet: Der Jäger hat ja im Prinzip einen rechteckigen Querschnitt. Wenn man dessen Fläche berechnet (Breite x Tiefe) und diese dann mit der Höhe multipliziert, erhält man das Volumen. Durch den Plastiksack hatte sich der Savotta zu einer “runden Tonne” verformt, also zu einem kreisförmigen Querschnitt. Diese Kreisfläche ist um einiges größer als die rechteckige, obwohl die jeweiligen Umfänge identisch sind. Ich bin Ingenieur (69 Jahre alt) und daher interessieren mich solche geometrischen Spielereien 😉
        Ich freue mich auf weitere Reviews von Dir, die bezgl. Informationsgehalt und Bebilderung vorbildlich sind!

        Schönen Gruß
        Olaf

        • Dominik Autor des Beitrags

          Oha, da war ich wohl schon ein wenig müde, dass ich diese beiden miteinander vertauscht bzw. auf den falschen Link geklickt habe – sie sehen sich aber auch sehr ähnlich. Beim Betrachten des nun vermeintlich richtigen sind mir sofort zwei Gemeinsamkeiten mit meinem alten Maxpedition Condor II aufgefallen: Rücken und Schultertrageriemen – beides nichts für größere Lasten bzw. Langstreckenkomfort. Der Bauchgurt ist zwar seitlich gepolstert, aber dennoch kein Hüftgurt mit Tragesystem. Mir kommen da gleich wieder all die traumatischen Erinnerungen an meine alten Rucksäcke ohne anständiges Tragesystem hoch, mit denen wir damals tagelang qualvoll durch die Wildnis gelaufen sind. Ich tendiere nicht unbedingt dazu, unnötigen Kram mitzunehmen, aber gerade Werkzeuge und Fotoausrüstung sind doch immer recht schwer; zudem bin ich kein Fan von Ultra-Light, d.h. meine Ausrüstung ist schon grundsätzlich schwerer. Aber ich will nicht schon wieder über andere Hersteller oder deren Produkte meckern, jeder Konsument hat andere Ansprüche und natürlich auch gewisse Budgetgrenzen. Gern teste ich auch mal etwas ganz anderes bzw. neues aus, aber dann muss es mich schon von den Bildern überzeugen bzw. mindestens neugierg machen. Tasmanian Tiger macht sicher nicht immer alles richtig, aber im Vergleich zu vielen anderen hat man dort die Messlatte doch schon recht hoch gelegt. Allein nur stabiles Material zu verarbeiten macht noch keinen guten Rucksack aus, oft mangelt es an der Umsetzung praktischer Ausstattungsmerkmale.

          Bei 1,72m in der zweithöchsten Stufe bestätigt meine als auch andere Erfahrungen, dass die TT-Tragegestelle eher dazu tendieren, von der Rückenlänge zu klein zu sein. Da würden mich die Beweggründe des Herstellers schon mal sehr interessieren. Sollte ich einmal die Gelegenheit bekommen, werde ich dieser Sache gewiss auf den Grund gehen.

          Wo Du das Auslitern erwähnst… ich habe dies gleich beim Trooper Pack (den auch innen vermessen) und auch nochmal beim Field Pack (wegen der Tac Pouches) nachgeholt und die entsprechenden Fotos editiert. Wie Du richtig erkannt hast, verformen sich die größeren Rucksäcke durch den höheren Druck bzw. das Mehrgewicht des Wassers zu einer Art runden Tonne; je größer/höher der Rucksack, desto runder der “Zylinder”, zumindest bei den mir vorliegenden. Der Jäger M ist ja relativ klein, zudem auch aus 1050 Nylon, die beiden TT sind größer und vom Material dünner. Unabhängig davon sind die Angaben von Tatonka bzw. Tasmanian Tiger auch einfach genauer, als beispielsweise bei Savotta. Ich will die Finnen damit keinesfalls schlecht machen, kenne aber auch gut ihre Mentalität; man nimmt es dort (in vielen Dingen) nicht unbedingt so genau (was man auch an diversen aber ganz “normalen” Verarbeitungsmängeln, wie unterschiedlichen Abständen und Längen, sieht).

          Bei meinen Reviews arbeite ich noch an einem einheitlichen und möglichst objektiven Punkte-Bewertungssystem. Die Idee steht bereits, es muss nur noch entsprechend umgesetzt werden. Dann fielen einem u.A. derartige Vergleiche etwas leichter bzw. man kann sich dann auch schneller eine klarere Meinung bilden.
          Vielen Dank für Dein Lob, ich gebe mir grundsätzlich Mühe ein gewisses Niveau zu halten und nach Möglichkeit auch gern zu verbessern.
          Weiterhin viel Spass beim Wandern und beste Grüße, Dominik

  • Olaf

    Hallo Dominik,
    ich habe jetzt das Update deines Reviews vom Modular Trooper Pack gelesen. Wieder mal sehr umfassend, wie von Dir gewohnt! Ich hatte in meinem früheren Kommentar berichtet, dass ich den Mod. Trooper zurück geschickt hatte, weil mich Details gestört hatten. Jetzt habe ich ihn wieder gekauft, da er doch etwas besser organisierbar ist als der 45+.
    Dieses Mal habe ich sorgfältig alle Maße des Tragesystems verglichen. Das Einstellraster des Trooper ist sogar 2″ höher gesetzt gegenüber dem 45+, daher musste ich das “Joch” des Trooper 2 Rasten tiefer setzen um dieselbe Geometrie des Tragesystems herzustellen. Was mich auch gestört hatte, war die Stufe zwischen den beiden Teilen des 2-geteilten Lordosenpolsters. Das untere (also die einklettbare Klappe) ist oben dicker als das Polsterteil darüber. Die Ursache ist, dass die untere Krümmung der Alu-Profile unter dem oberen Bereich der “Klappe” sitzt. Das hebt diese etwas an. Ich habe die Krümmung um 2,5 cm nach oben gesetzt, so dass jetzt der untere Bereich des oberen Polsters angehoben und die Klappe abgesenkt wird. Man merkt den Unterschied tatsächlich am Rücken!
    Du zeigst in Deinem Video, dass Du das Tragesystem in die höchste Raste gesetzt hast. Mir fällt auf, dass dadurch die Tragegurte sehr nah an Deinem Hals sitzen. Wenn Du eine Raste tiefer gehst, stehen die Gurte etwas weiter auseinander, was Du kompensieren kannst, indem Du die Riemen etwas lockerst. Aber wem sage ich das 😉
    Im Vergleich mit dem 45+ fühlen sich das Lordosenpolster und auch die Hüftflossen des Trooper eher komfortabler an. Für mich ist das V2 Plus System geeignet für max. 12 – 13 kg. Einen Test mit 15 kg habe ich wegen Schulterschmerzen schnell abgebrochen.
    Ein Fernwander-Test steht noch aus, ich bin aber sicher, dass der Modular Trooper meine Erwartungen erfüllen wird.

    Schönen Gruß
    Olaf

    • Dominik Autor des Beitrags

      Hey Olaf, ich kann mich erinnern, und freue mich über Dein gutes Feedback! Insofern können wir wohl abschließend zusammenfassen, dass der Modular Trooper serienmäßig detaillierter organisiert ist, während der Modular 45 noch individualisiert werden muss, aber selbst dann vermutlich nicht an die Detaillösungen des Trooper herankommt.

      Auf dem Titelfoto in meinem Vergleich Modular Pack 45 vs. Modular Trooper Pack sieht man es auch ganz gut, dass der Trooper für eine längere Rückenlänge, als der 45 geeignet ist. Aber so etwas erkennt man wirklich nur, wenn man direkt nebeneinander vergleicht; und wer (außer z.B. ich) macht das schon? Schön wäre es, wenn der Hersteller dieses Maß mit in den Produktbeschreibungen angeben würde, dann wüsste jeder schon vor dem Kauf, ob der Rucksack ideal passen würde. Das untere Rückenpolster soll eigentllich dicker sein, damit es die Lende besser ausformt, aber das ist natürlich auch sehr individuell unterschiedlich. Einmal abhängig vom jeweiligen Körperbau, und dann natürlich auch, wie man den Rucksack trägt. Insofern gut und sinnvoll, dass Du es Dir angepasst hast, wenn es zuvor nicht ganz optimal war. Ich werde das interessenhalber auch einmal ausprobieren;-)

      Die Höhe des Trooper auf maximaler Einstellung des Tragesystems ist für mich gerade ideal. Du hast natürlich Recht, dass je weiter man es nach unten versetzt, sich die Schultertrageriemen weiter vom Hals entfernen (und dann auch die Lageverstellriemen wieder mehr Sinn in ihrer Einstellung machen). Allerdings säße der Rucksack dann nicht mehr 100% ideal auf der Hüfte, und dies ist mir bei meinem Tragegewicht (meist 10-15kg) doch am wichtigsten. Wenn mich etwas mehr stören würde, wären dass eher die Lageverstellriemen als der Abstand der Schultertrageriemen, aber beides ist wohl eher Jammern auf hohem Niveau. Einen 100% perfekten Rucksack habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gehabt – den müsste ich wohl selbst konstruieren;-)

      Bislang bin ich mit dem Modular Trooper noch nie weiter als 30km gelaufen, denn für längere Strecken mit Übernachtungen brauche zumindest ich dann (wegen Kameraausrüstung und Hund) sowieso einen größeren Rucksack. Bislang war es das Field Pack MK II, nun ist es der Pathfinder MK II, und beide sind sowohl bei Mehrgewicht als auch auf längeren Wanderungen wirklich komfortabler als das Modular Trooper Pack. Lieber komprimiere ich einen größeren Rucksack bei weniger genutzten Volumen, als einen kleineren vollzustopfen; aber das hast Du bestimmt auch schon in meinem allgemeinen Taschen/Rucksack-Video gehört;-) Der Trooper ist wirklich, wie Tasmanian Tiger auch sagt, etwas für Kurzzeiteinsätze. Zwar geht bei einigen auch mehr, aber im Vergleich gibt es dafür bessere bzw. komfortablere. Allein schon, weil der Trooper, unabhängig vom Volumen, nicht über die gleiche Lastübertragung verfügt, wie die beiden anderen genannten (fehlende GFK-Streben). Seine maximale Komfort-Nutzlast würde ich realistisch mit circa 15kg bewerten, bei kräftigeren Personen vielleicht 20kg, und damit entspricht er ziemlich genau dem Tragekomfort des Raid Packs. Der ist im Prinzip nur weniger aufgeteilt, und eher ein klassischer Sack. Vom Tragen nehmen sich beide jedoch nichts.

      Ich wünsche Dir viel Freude beim Wandern, und dass Dich der Modular Trooper länger glücklich stimmt, als der Modular 45;-)
      Beste Grüße, Dominik