Autor: Dominik
Lupine ist bekannt für enorm helle und qualitativ hochwertige Kopflampen Made in Germany; die Piko kommt bei mir hauptsächlich als MTB-Frontleuchte zum Einsatz.
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1. Produkt
Kopf- und Fahrradlampe
2. Unternehmen
- Lupine Lighting Systems GmbH, Im Zwiesel 9, 92318 Neumarkt in der Oberpfalz, Deutschland
- Made in Germany (zumindest der Lampenkopf)
3. Kauf
- 11/2021 Piko: 406,-€
- 11/2021 GoPro-Adapter Piko/Blika: 15,-€
- 11/2021 Verlängerungskabel 60cm: 12,-€
- 11/2021 O-Ringe: 2,-€
Anfangs habe ich noch meine Blika als Fahrradlampe benutzt, aber es war damals schon klar, dass dies aufgrund des permanenten An-Ab- und Umbaus keine Dauerlösung sein kann. Zudem besaß die Blika als Fahrradlampe auch einfach zu viele Funktionen, welche ich sonst nur als Kopflampe nutze. Die kleinere Neo leuchtet mir nicht breit genug, und Wilma oder gar Betty entsprachen der Kategorie Kfz-Scheinwerfer. Insofern war die Piko mit ihren zwei Reflektoren, welche schon damals neben der Blika zur Auswahl stand, die logische Konsequenz für meine zukünftige Fahrradlampe. Im Rahmen allgemeiner Preiserhöhungen kostet die Piko dann übrigens genau so viel, wie die Blika zwei Jahre zuvor (und die Blika dann 50,-€ mehr).
4. Spezifikationen
- Modelljahr: ab 2020
- Leuchtkraft: 2100 Lumen (20 Watt)
- Helligkeit: 115 Lux
- Reichweite: 215 Meter
- Lichtfarbe: warmweiß 4900K (optional, Standart 6000K)
- Linse: 22° Optik ( Collimated Lens Technology)
- Leuchtmittel: 2-Fach Cree XM-L3, 1x XQE-Hi
- LED-Anzeige: je eine rote und blaue
- Bluetooth: 4.0
- Material: Aluminium 6061-T6, Shot-peen, CNC-gefräst, schwarz eloxiert
- Schutzklasse: IP68
- Schlagfestigkeit IK 09: 2 Meter
- Wasserdicht: 2 Meter
- Abmessungen Lampenkopf: 32 x 43 x 26mm
- Gewicht Lampenkopf mit Kabel: 66 Gramm
- Gewicht Akku: 121 Gramm
- Gewicht komplett mit HD-Stirnband und Akku: 264 Gramm
- Akku: 3.5Ah / 7.2V Li-Ion / Zellentyp LG MJ1186150 / Kapazitätsanzeige über 5 LEDs / 60dB akustisches Signal
- Ladegerät Wiesel V6: 0,1-1,9A (100-240V)
- Ladezeit: 2 Stunden
- Einsatzbereich: -25°C bis +70°C (Ultra Low Temerature Kabel: – 40 bis + 80°C)
- Lampenkopf in schwarz, blau oder rot erhältlich
Funktionen
- Leuchtarten: Fern,- Diffus,- SOS- und alpines Notsignal
- Diffuslicht kann aktiviert oder deaktiviert werden, so dass die Piko entweder 2 oder 4 Leuchtstufen hat
- Leuchtstufen: 6 Stufen programmierbar direkt an der Lampe, oder per App Lupine Light Control 2.0
- maximale Leuchtkraft: 2100 Lumen / 20 Watt für theoretisch 75 Minuten bei 3.5Ah Akku
- minimale Leuchtkraft: 6 Lumen / 0,5 Watt für theoretisch 50 Stunden bei 3.5Ah Akku
- Stealth-Modus kann aktiviert oder deaktiviert werden; dann erfolgt kein sichtbarer Spannungstest beim Anstecken des Akkus
- Die Lampe kann je nach Programmierung mit nur einem kurzen oder per Doppelklick eingeschaltet werden; Ausschalten mit langem Tastendruck
- Bluetooth Fernbedienung mit Armband, mit Akkuleerwarnung vom Lampenkopf
- FrontClickSystem (Lampenkopf kann vom Stirnband an einen Helm montiert werden)
- FastClick oder HardCase-Akku
- Smartcore-Akku kann mit seinen Status-LEDs als Rück- oder Lauflicht verwendet werden
5. Praxis
Entwicklung
Die Piko gibt es bereits seit 2010, damals noch mit einer Cree XP-G LED, 8Watt und 550 Lumen. 2011 mit der selben LED dann 10 Watt und 750 Lumen, und 2012 bereits 13 Watt und 900 Lumen. 2013 fand der Wechsel zu Cree XM-L2 LED mit 13 Watt und 1200 Lumen statt, ab 2015 hieß das Modell dann Piko R mit 15 Watt und 1500 Lumen, 2018 dann mit 20 Watt und 1800 Lumen, und mein Modell leuchtet bei 20 Watt bereits maximal mit 2100 Lumen. Für derart leistungsfähige Elektronik bedarf es natürlich auch Gehäuse, welche für eine bestmögliche Wärmeableitung optimiert wurden.
Lampenkopf
Die Piko ist, wie auch schon meine Blika, absolut hochwertig verarbeitet, alles wirkt perfekt.
Im Gegensatz zur Blika besitzt sie, aufgrund weniger Funktionen (5), nur einen oberen Funktionstaster
Stirnband
Auch wenn ich die Piko hauptsächlich als Fahrradlampe nutze, gehörte natürlich ein Stirnband mit zum Lieferumfang, und hier habe ich mich wieder, für die von der Blika bekannte, HeavyDuty Variante entscheiden.
Akku
Der 3.5Ah FastClick SmartCore Akku macht einen soliden Eindruck, seine Kapazität ist per Knopfdruck abrufbar. Eine dauerhaft leuchtenden LED steht für 20%, eine blinkende für 10%, jedes akustische Piepen steht für 20%. Die Status-LEDs lassen sich zudem als Lauf- (3x Tastenklick) oder Rücklicht (2x Tastenklick)-Funktion benutzen. Per App lässt sich die Spannung anzeigen: voll (>8V), nachladen (7,1-7,9V), leer (6,5-7,0V); je höher und länger die Last, desto tiefer sinkt die Spannung.
Da ich zu meiner Blika bereits den selben, d.h. einen zweiten Akku besitze, bin ich nun deutlich flexibler. Mittlerweile gibt es neben dem schon damals monströsen 13,8Ah Akku auch noch Modelle mit 5.0Ah, 6.9Ah und 10Ah, die jedoch alle nicht als (für mich notwendige) Fastclick-Variante am Stirnband der Kopflampe getragen werden können. Ansonsten, d.h. als reiner Fahrrad-Akku wäre für mich sonst noch der ähnlich dimensionierte 6.9Ah-Akku interessant gewesen, würde dieser doch bequem in meine obere Rahmentasche hinein passen. Bei der Verwendung von zwei kleineren Akkus ist man, bezüglich Ausfallsicherheit, im Vergleich zu einem großen, immer auf der besseren Seite.
Bluetooth
Beim ersten Mal muss man ggf. Lampe und Funksender miteinander verbinden, indem man erst den Taster der Lampe so lange gedrückt hält, bis dieser grün leuchtet, und dann den der Fernbedienung. Mit einem Sender können bis zu 5 Lampenköpfe, und mit einem Lampenkopf bis zu 4 Funksender verbunden werden. Zum Entbinden eines Funksenders, diesen so lange gedrückt halten, bis er rot leuchtet (ca. 20 Sekunden bzw. nach grün und blau). Um die Lampe mit dem Smartphone zu verbinden, die App Light Control 2.0 öffnen, Piko auswählen, und Taster an der Lampe so lange gedrückt halten, bis dieser grün aufleuchtet.
In der Praxis habe ich unregelmäßige Reichweiten bzw. Funktionen des Funksenders festgestellt. Manchmal funktionierte er, um daraufhin bei gleicher Haltung/Entfernung wieder nicht zu funktionieren. Die maximalste Reichweite lag bei ca. 1,5m, die minmalste bei nur 50cm, diese Schwankungen kann ich nicht erklären.
Ladegerät
Mitgeliefert wird das microprozessorgesteuerte Wiesel V6 Ladegerät, welches bei 110-240V und 50/60Hz mit 1,9A läd; der 3,5Ah Akku ist damit in ca. 2h voll geladen. Meine Blika kam noch mit dem V5, welches bei maximal 1,2A eine Stunde mehr benötigte. Status-LED rot beim Laden, grün wenn voll geladen. Optional, und zusätzlich auch mit 12V-Kfz-Ladeanschlusskabel, ist der Charger One erhältlich (148,€), welcher mit 0,1 bis 2,5A lädt, oder mit 0,1 bis 0,5A entlädt.
Leuchtstufen
Die Piko lässt sich, manuell oder per App, von einer bis zu maximal 4 Leuchtstufen konfigurieren, meine wie folgt:
- Stufe 1, Hauptlicht 20 Watt, 2100 Lumen, Leuchtdauer 75 Minuten
- Stufe 2, Hauptlicht 10 Watt, 1100 Lumen, Leuchtdauer 150 Minuten
- Stufe 3, Diffuslicht 2 Watt, 60 Lumen, Leuchtdauer 12 Stunden
- Stufe 4, Diffuslicht 0,5 Watt, 6 Lumen, Leuchtdauer 50 Stunden
Bei Nacht
Die folgenden nächtlichen Aufnahmen entstanden bei nahezu Neumond, und bedecktem Himmel, auf Stativ, mit meiner Nikon D810 und dem Nikkor AF-S 17-35mm f2.8, bei 17mm Brennweite, Blende 8, und ISO1000. Die vier Leuchtstufen entsprechend meiner bereits beschriebenen, individuellen Programmierung.
Waldweg
Für das erste Szenario habe ich einen schmalen Waldweg im März gewählt. Mit dem MTB und Hund fahre ich diesen mehrmals pro Woche mit ca. 25-30km/h, auch bei Dunkelheit. Aufgrund des Wildwechsels hätte ich am liebsten 50m Sichtweite, aufgrund zahlreicher Kurven kann man jedoch meist eh nicht weiter als 30m gucken. Insofern hatten wir hier bereits kurz vor dem Rad kreuzende Rehe, und uns hinterher laufende Marder; die Wildschweine im Dickichthören und riechen wir glücklicherweise nur (Ilai hatte ja schon einmal einen Schwarzwild-Unfall am Feldrand).
Belichtungszeiten in der Reihenfolge wie folgt: 1, 1, 3, 6 Sekunden.
Feldweg
Der zweite Test entstand eine Stunde später auf freiem Feld, d.h. ohne hohe Vegetation. Bis auf die Belichtungszeiten identische Kameraeinstellungen.
Belichtungszeiten in der Reihenfolge wie folgt: 3, 2, 3, 8 Sekunden.
Am Fahrrad
Um den Lampenkopf am Fahrrad nutzen zu können, waren der Schnellspannhalter 31,8mm (29,-€) sowie ein 30cm Verlängerungskabel (12,-€) notwendig; der Akku ist in meiner kleinen oberen Rahmentasche verstaut.
Mehr Fotos zum MTB gibts in meinem Beitrag Scott Genius 2010 Evo.
Aufbewahrung
Leider ist im Lieferumfang keine Packtasche enthalten. Optional gibt es entweder einen Microfaserbeutel (3-4,-€) welcher die Lampe nicht besonders effektiv schützt, oder eine Cordura-Pouch in zwei Größen, welche mit 22x19x9cm (M, 26,-€) bzw. 26x22x11cm (L, 35,-€) jeweils zu groß für einen kompakten Transport (im Rucksack) ist. Meine beiden Lupine Lampen transportiere ich in Maxpedition 4.5 x 6.0 Padded Pouch.
6. Positives
- hochwertige Verarbeitung
- vielseitig einsetzbar, somit hoher Nutzwert
- angemessene Akkulaufzeit
- detaillierte und übersichtliche Bedienungsanleitung
- viel Zubehör erhältlich
- Made in Germany
7. Negatives
- Funksender setzt immer mal wieder aus
- Kühlkörper Heatsink ergibt in der Praxis keinen spürbaren Unterschied
- keine Packtasche im Lieferumfang
- Steckverbindung zum Akku sollte nach jeder Nutzung gelöst werden
- relativ teuer
8. Fazit
Die Piko ist sowohl eine tadellose Fahrradlampe, als auch (benötigt man kein farbiges Licht) eine sehr gute Kopflampe. Mit ihren ihren überschaubaren Funktionen harmoniert sie einwandfrei mit meiner Nutzung am MTB; einzig der hohe Preis bleibt ein Wermutstropfen.