1. Produkt
Relativ windschnittiges Tunnelzelt für zwei oder drei Personen.
2. Unternehmen
Fjällräven (Schweden), Made in China.
3. Kauf
06/2015: 389,- / 449,-€
Für eine bevorstehende Sarek-Tour im Sommer 2015 habe ich mir ein neues Zelt gesucht, das alte Robens Osprey 3EX war etwas in die Jahre gekommen und sollte einen ebenbürtigen Ersatz bekommen. Da Konzept und Preis-Leistung überzeugend waren (Rabatt-Angebote durch bevorstehenden Modellwechsel), bin ich letztendlich beim Fjällräven Abisko Lightweight fündig geworden, zahlreiche Testurteile bescheinigtem dem Zelt gute Bewertungen… doch die Realität sah dann leider ganz anders aus.
4. Spezifikationen
5. Praxis
Zuerst habe ich mir die 2-Personen-Varinate für 389,-€ bestellt, diese wies zahlreiche Verarbeitungsmängel auf und stellte sich als ein wenig zu klein heraus. Daraufhin wurde beim gleichen Händler die 3-Personen-Variante für 449,-€ geordert. Dieses Modell war geräumig genug, wies aber leider auch wieder indiskutable Verarbeitungsmängel auf. Da der Händler kein zweites Zelt auf Lager hatte, wurde das LW3 bei einem anderen Verkäufer bestellt. Traurigerweise gab es auch hier wieder Mängel, die eine Nutzung unmöglich machten und das Zelt wurde ebenfalls zurück gegeben. Aufgrund von Häufigkeit und Vielzahl der Verarbeitungsmängel habem ich Fjällräven direkt kontaktiert und zahlreiche Fotos sowohl nach Deutschland als auch nach Schweden geschickt, bis heute leider ohne zufriedenstellendes Feedback. Schade eigentlich, denn das Konzept des Lightweight hat anfangs durchaus überzeugt, die chinesische Verarbeitungsqualität allerdings überhaupt nicht. Wie können Zelte in diesem Preisniveau (UVP 600,-€) und mit angeblichen Qualitätskontrollen in derartig miserablem Zustand dem Kunden ausgeliefert werden oder so überhaupt die Produktion verlassen? Das Modell Abisko Lightweight wurde 2016 durch das Abisko Shape (UVP jetzt 100,-€ mehr) ersetzt, nicht zu verwechseln mit dem klassischen Tunneldesign des ebenfalls neuen Fjällräven Lite, beide Modelle haben nun ein außenliegendes Zeltgestänge. Über die Qualität dieser Zeltmodelle kann ich allerdings keine Aussage treffen, meiner Meinung nach passt das Preis-Leistungsverhältnis hier jedoch absolut nicht mehr. Im Endeffekt habe ich mir dann doch ein Hilleberg gegönnt und Fjällräven als Zelthersteller erst einmal zu den Akten gelegt.
Folgend ein paar Foto-Vergleiche, links jeweils das LW2 rechts das LW3
6. Positives
An sich ein gutes Zeltkonzept, leider miserabel umgesetzt.
7. Negatives
Fehlkonstruktion Abspannleinen: Die Laschen sind bei allen drei Lightweigt in die falsche Richtung angenäht, sie müssten nach außen (vom Eingang weg) zeigen.
Werden die Abspannleinen so gespannt, dass sie nicht über Kreuz den Eingang blockieren, d.h. nach links und rechts zeigen, wird die Zeltaußenhaut durch die Nähte übermäßig belastet, was zu in absehbarer Zeit (und höherer Belastung) zum Ausreißen des Materials führen würde.
Werden die Abspannleinen so gespannt, dass sie in sinnvoller Zugrichtung korrekt belastet werden, versperren sie den Eingang.
Weitere Qualitätsmängel, die gegen das Fjällräven Abisko Lightweight sprachen:
8. Fazit
Das Fjällräven Abisko Lightweight (Stand/Modell 2015) ist absolut nicht empfehlenswert. Drei von drei gekauften Zelten weisen nicht nur Fehlkonstruktionen, sondern auch erhebliche Verarbeitungsmängel auf, die die Funktion/Nutzung des Zeltes stark beeinträchtigen.
9. Ähnliche Produkte
Traurigerweise habe ich mir für die oben genannte Sarek-Tour eine weitere Fehlkonstruktion von Fjällräven zugelegt – den Trekking Belt:
Interessant für mich war das geringe Gewicht und die sehr flache Schnalle, die sicher keine Probleme mit dem Hüftgurt bringen sollte. Getragen wurde der Gürtel an einer Fjällräven Abisko Trekkinghose.
Die eigentliche Fehlkonstruktion ist das verwendete Material und die dazu nicht passende Schnalle. Das Gummi, d.h. der eigentliche Gürtel zieht sich permanenet durch die Schnalle und weitet sich, ohne dass man das Gummi fest arretieren könnte (es sei denn, man näht es zusammen). In der Folge ist mir die Hose regelmäßig von den Hüften gerutscht, ich habe den Gürtel unterwegs regelrecht verflucht und hätte ihn am liebsten an die nächste Birke gehängt. Aber dafür war mir das Geld auch zuschade. Also habe ich ihn noch direkt im schwedischen Haparanda auf den Fjällräven-Ladentisch gelegt, mit der Aussage, dass es eine Schande ist, dass soetwas von einer schwedischen Firma und auch noch in Schweden selbst produziert wird. Es gab nur ahnungslose Gesichter der Verkäufer, diesen Gürtel hatte man dort gar nicht im Programm. Zurück in Deutschland habe ich dann wenigsten die 25,-€ zurück erstattet bekommen, eine Stellungnahme gab es seitens Fjällräven jedoch, wie auch beim Zelt, leider nicht.