Hilleberg Black Label vs. Red Label 2


Autor: Dominik

Gegenüberstellung der beiden Expeditions-tauglichen Zelt-Serien aus dem Hilleberg-Programm: Black Label vs. Red Label.

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Video zum Beitrag
Hilleberg Black Label vs. Red Label
Hilleberg Black Label vs. Red Label

1. Produkt

Expeditionszelte für alle Jahreszeiten

2. Unternehmen

  • Hilleberg The Tentmaker AB (seit 1971), Önevägen 34, 832 51 Frösön, Schweden
  • Produktion in Rapla, Estland (Hilleberg Eesti OÜ)

3. Vergleich

Dieser Vergleich beinhaltet ausschließlich Black- und Red Label Zelte. Die noch stärkeren Blue Label Zelte sind zwar ebenfalls für Expeditionen geeignet, jedoch ausschließlich für Gruppen und besitzen kein Innenzelt. Die Yellow Label Zelte sind ein minimalistischer Kompromiss zu Gunsten möglichst geringen Gewichtes, nur für wärmere Regionen, und damit weder für Expeditionen noch eine intensive Nutzung geeignet.

Black LabelRed Label
AußengewebeKerlon 1800, 40D Ripstop Nylon 66, Materialgewicht 55 g/m², Weiterreißfestigkeit 18 kg, beidseitig silikonbeschichtet, Wassersäule 5.500 mmKerlon 1200, 30D Ripstop Nylon 66, Materialgewicht 49 g/m², Weiterreißfestigkeit 12 kg, beidseitig silikonbeschichtet, Wassersäule 5.000 mm
Innengewebe40D Ripstop Nylon, Materialgewicht 43 g/m², wasserabweisende atmungsaktive Imprägnierung30D Ripstop Nylon, Materialgewicht 35 g/m², wasserabweisende atmungsaktive Imprägnierung
Bodengewebe100D Nylon, Materialgewicht 110 g/m², dreifach Polyurethanbeschichtet, Wassersäule 20.000 mm70D Nylon, Materialgewicht 90 g/m², dreifach Polyurethanbeschichtet, Wassersäule 15.000 mm
Gestänge10mm DAC Featherlite NSL, Stangenlängen überwiegend gleich (Saitaris & Soulo haben jeweils eine kürzere)9 mm DAC Featherlite NSL, unterschiedlich lange Stangen
Reißverschlüssemaximal stabilleichter
LüfterÜberwiegend 2 (Tarra und Soulo BL haben nur einen)Mindestens 1 (Kaitum hat 2)
Abspannleinen3 mm Polyester-Vectran3 mm Polyester-Vectran
HeringeY-Pegs, 180 x 12 mm, Y-Profil, gehärtetes Aluminium, 15 gV-Pegs, 160 x 11 mm, V-Profil, gehärtetes Aluminium, 11 g
TunnelzelteKeron, NammatjKaitum, Nallo, Akto
KuppelzelteSaitaris, Saivo, Tarra, Staika, Soulo BLAllak, Jannu, Unna, Soulo
Vergleich Black Label vs Red Label

Beim Black Label ist alles robuster konstruiert: Zeltaußen- und Innen- und Bodenmaterial, die Gestänge, Reißverschlüsse und Heringe. Auf dem Papier sind es nur Zahlen, in der Praxis jedoch sind die Unterschiede deutlich spürbar. Das dünnere Außenmaterial beim Red Label hängt (vor allem bei Nässe) weiter durch, das Innenmaterial (speziell die Taschen) ist beschädigungsempfindlicher, und das Gestänge biegt sich leichter zusammen.

Gestänge Red Black Label
Gestänge Red Label (oben) vs. Black Label (unten)
9mm vs. 10mm

Besonders auch bei den Heringen fallen die Unterschiede sofort auf. Die Y-Pegs vom Black Label sind nicht nur robuster, sondern bieten auch deutlich besseren Halt im Boden. Die V-Pegs beim Red Label stecken nicht so fest, reißen demzufolge schneller aus dem Boden, und verschleißen beim Einschlagen auch schneller. Persönlich würde ich bei jedem Red-Label Zelt mindestens die Heringe tauschen, und hierbei auch gleich auf die passende Anzahl entsprechend der Abspannleinen achten.

V-Peg vs. Y-Peg
V-Peg vs. Y-Peg
V-Peg vs. Y-Peg
V-Peg vs. Y-Peg

4. Fazit

Black Label Zelte sind relativ kompromisslos für jedes Terrain und jede Witterung geeignet; bei leichter Handhabung bieten sie eine hohe Stabilität, beste Belüftung, und maximalen Komfort, sie sind absolut universell geeignet.

Red Label Zelte sind ähnlich für alle Jahreszeiten geeignet, bezüglich anspruchsvolleren Bedingungen jedoch ein Kompromiss zu Gunsten des leichteren Gewichts; man muss also Einschränkungen (Komfort, Lüftung, Stabilität, Lebensdauer) in Kauf nehmen.

Bei der Auswahl kommt es also weniger darauf an, was man mit dem Zelt machen möchte (Art der Aktivität), sondern eher wann, wo und wie lange bzw. häufig man es tut (Intensität der Nutzung).

9. Ähnliche Produkte


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2 Gedanken zu “Hilleberg Black Label vs. Red Label

  • Marc-Andre Wilkens

    Moin Dominik, ich wollte mich mal bedanken bei dir für deine tolle Arbeit und zeit du die auf deiner Lappland Reise herbst Winter 2022 verbracht hast. Ich verfolge oft und gerne deine Tagebücher Videos. Und war mega begeistert über die Vergleich der beiden Hilleberg Zelte die du verkürzen vorgestellt hast. Dem Keron 4 GT und dem Saitaris. Ich besitze 2 Zelte privat. Das Solo Wechsel Pathfinder. Was zwar sehr leicht ist für mich als Radreisender aber doch zu wenig Platz Bietet für meine Ausrüstung. Bin deshalb zum Tunnelzelt von Tatonka Rokua 2 umgestiegen was ein komfortablere 2 Personen Zelt ist und super ist für ein Solozelt. Und schön leicht für Radreisen. Vileicht begleite ich dich auch mal auf deinen Touren. Mfg Marc-Andre

    • Dominik Autor des Beitrags

      Hey Mark-Anfdre, das freut mich, dass Du Dir meine Tagebücher angesehen hast! Und auch heute bin ich rückwirkend immer noch über den Hilleberg-Vergleich froh. Gern hätte ich auch noch das Allak mit dem Staika verglichen, aber das wäre für einen Nachmittag in Östersund zu viel gewesen.

      Interessanterweise sagen mir Deine beiden Zeltmodelle etwas. Am Pathfinder war ich auch länger interessiert, aufgrund Hund (oder Ausrüstung) wäre es jedoch zu klein gewesen. Das Rokua 2 hatte ich mir auch einmal mit angesehen, und war glaube ich auch in meiner damaligen Auswahl mit enthalten; sicher ein interessantes Modell. Wie sieht es mit Kondens aus?

      Nach all den Jahren und vielen Zelten unterschiedlicher muss ich sagen, dass ich von Hilleberg verwöhnt bin. Sicher kann man sich über die Preise aufregen, jedoch haben die anderen Hersteller alle samt in den letzten Jahren sogar noch mehr zugelegt. Damals gab es noch ein SilNylon von Robens, Tatonka oder FJällräven für unter 400€. Die Hilleberg-Preise sind zwar mit die höchsten, dafür hat man jedoch auch das bessere Zelt. Vorausgesetzt natürlich, die Wahl war entsprechend richtig. Genau so wie ich mit dem Jannu daneben lag, hätte ich es auch z.B. mit einem Pathfinder können.

      Schaue ich mir heute Zelte an, finde ich an allen etwas zu meckern. Und der für etwaige Fehlkonstruktionen ist fast ausschließlich das Gewicht bzw. die Einsparungen daran. Das ideale zelt habe ich bis heute nicht gefunden, auch weil niemand ein Zelt für eine Person mit Hund konstruiert. Daher steht diese Aufgabe mit auf meiner Liste;-)

      Zukünftige Tourteilnehmer dürften in den Genuss des Saitaris u.Ä. kommen, wobei diese Touren prinzipiell nicht verfilmt werden. Mir schwebt allerdings auch eine Idee im Kopf, wie ich eventuell eine Youtube-Tour mit Begleitung machen könnte…darüber unterhalten wir uns mal auf dem Kanal;-)

      Beste Grüße, und auch weiterhin viel Freude, Dominik (& Ilai)