Honig aus aller Welt


Autor: Dominik

Honig ist eine meine süßen Leidenschaften, möglichst (sorten)rein und aromatisch sollte er sein. Hier (m)eine kleine Auswahl weltweit einzigartiger Geschmackserlebnisse; immer mal wieder aktualisiert.

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Vorwort

Vor allem die intensive Landwirtschaft mit all ihren Begleiterscheinungen hat dafür gesorgt, dass es immer weniger Bienenvölker und genetisch unveränderte Wildpflanzen gibt. In der Folge führte dies zu einem massivem Rückgang hochwertigen, sortenreinen Honigs. Sorten w.z.B. Klee, welche in Deutschland vor einigen Jahren noch zum Alltag gehörten, sind mittlerweile von der Bildfläche verschwunden. Die Supermarktregale werden dominiert von pestizid-belastetem, und gepanschtem Zuckersirup in Honigoptik, meist mit dem Aufdruck “Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern”.

Honigsorten
Bestellung vom 28.01.2021
Honigsorten
bunte Mischung weltweiter Herkunft

Honigmischungen aus unterschiedlichen Herkunftsländern müssen nicht genauer deklariert werden, was z.B. den Exportländern Nr.1 wie China und Mexiko Tür und Angel öffnet, den Verbraucher bestmöglich zu täuschen. Andere Länder erfinden Kassenschlager mit zusätzlich heilender Wirkung, wodurch sind eine regelrechte Honig-Mafia mit kriminellen Handlungen entwickelt hat. Honig ist, durch die unersättliche Gewinn-Gier des Menschen, leider immer weniger das “unschuldige” Naturprodukt, welches es einmal war, weshalb man heute um so mehr auf dessen Hintergründe achten sollte. Dieser Beitrag soll Eindrücke fernab all des Kaufhallen-Plunders geben, und zu einem etwas bewussteren Honigkauf anregen.

Bestellung vom 26.09.2024
6 Gläser sicher angekommen
3x Neuseeland, 3x Südeuropa

Australien

Tasmanischer Leatherwood Honig (Scheinulme) ist ein absolutes Geschmackserlebnis, bereits beim Öffnen der Dose umströmt einen der blumig-exotische Duft dieser goldgelben Köstlichkeit. Einer der blumigsten-exotischen Honige die ich kenne, und absolut empfehlenswert (350g, 14,-€)! Die schöne aber wegen dem Rand leider etwas umständlich zu leerende Dose, spüle ich mit heißer Milch aus, und nutze sie später zur Aufbewahrung von kleinen Schrauben, Muttern und Dichtringen.

Argentinien

Kleehonig (6,90€) aus Argentinien ist kristallin und äußerst mild; mit seinem zimtartigen Geschmacks erinnert er tatsächlich an Weihnachtsgebäck. Im Vergleich zu unserem eher milden Kleehonig ist dieser also ein wenig würziger.

Kleehonig
Kleehonig
Kleehonig

Deutschland

Bei uns zu Hause sind landwirtschaftlich nicht-extensive Flächen und ein natürlicher Feldsaum rar geworden. Die heimische Kornblume (7,50€) schmeckt anders als man meinen könnte; kräftig bis zart bitter.

Kornblumen Honig
Kornblumen Honig
Kornblumen Honig

Beim Tannenhonig (9,50€) aus dem Schwarzwald schmeckt man den Baum eindeutig raus. Er ist süß, leicht malzig, und vor allem “tannig”; von allen deutschen Waldhonigen vermutlich der intensivste.

Tannenhonig
Tannenhonig
Tannenhonig

Buchweizenhonig ist recht streng, fast schon wie Medizin, und nicht für jeden süßen Gaumen ein guter Geschmack. Zu vielen süßen Honigsorten stellt er jedoch einen abwechslungsreichen Kontrast dar.

Frankreich

Vollaromatischer Honig mit traumhafter Konsistenz, gekauft auf einer 4×4-Tour in Südost-Frankreich. Man darf sich von der billig wirkenden Verpackung nicht täuschen lassen, der Inhalt ist sein Geld bzw. fast schon Gold wert, sehr lecker. “Miel de fleur, Miellerie du Prieure, Mr. Costa Bruno, Rue de la Gabelle, 73190 Saint Jeoire Prieure.” (43km nordöstlich von Grenoble).

Baumheidenhonig (7,90€) hat einen sehr intensiven Duft, und schmeckt äußerst würzig bis leicht bitter.

Baumheide Honig
Baumheide Honig
Baumheide Honig

Gallunaheidehonig (10,90€) von der Besenheide im Pyränenvorland schmeckt sehr malzig bis würzig.

Italien

In Deutschland erhältlich ist u.A. ein leider nur wenig aromatischer Honig aus Nordost-Italien. Das Glas macht viel her, ist den Preis jedoch nicht unbedingt wert.

Deutlich fruchtiger hingegen, und dennoch süß mit recht fester Konsistenz, schmeckt der Zitronenhonig.

Zitronenhonig
Zitronenhonig
Zitronenhonig
Zitronenhonig
Zitronenhonig

In Italien selbst erhältlich sind diese beiden sehr ähnlich schmeckenden, intensiv-herben Waldhonigsorten aus Nordwest-Italien bzw. dem Piemont.

Der untere Kastanienhonig ist ein wenig milder als der obere, aber immer noch intensiver als unser Waldhonig (welcher oft leider viel zu süß ist).

Auch in Deutschland ist mindestens eine italienische Edelkastanie (8,50€), mit kräftig zartbitterem Geschmack, erhältlich.

Mexiko

Honig von der mexikanischen Halbinsel Yukatan (4,90€) besteht vor allem aus dem Dzidzilche Busch und gelben Margariten. Dieser milde “Maya-Honig” hat ein leicht fliederartiges Aroma.

Yukatanhonig
Yukatanhonig
Yukatanhonig

Neuseeland

Der Manukahonig aus Neuseeland (Südseemyrte bzw. Teebaum) gehört zu den seltensten und teuersten Honigsorten überhaupt, allerdings auch erst, als man dessen wirtschaftliches Potential entdeckt hatte. Seit dem wird der Preis bestimmt durch den Anteil am enthaltenen Methyglyoxal (MGO in mg/kg), dessen antibakterielle Wirkung nachgewiesen wurde. Stichproben haben allerdings auch ergeben, dass nur die wenigsten Manuka-Honig überhaupt Manuka, geschweige denn einen nennenswerten Anteil MGO enthalten, über 70% sollen wohl mit Sirup gestreckt sein.

Ein 250g Glas mit gut 300mg/kg MGO kostet bereits 30,-€, ein 500g Plastebecher mit 650mg/kg MGO bereits 70-100,-€. Für einen maximalen Gehalt von angeblich 1000mg/kg (=nur 1g pro kg!) kann man mittlerweile zwischen 150 und 200,-€ bezahlen; mein 500g-Glas hat 26,50€ gekostet. Der Geschmack ist anfangs blumig, dann jedoch überwiegt und bleibt die kräftige Note, mit leichtem Kräuteraroma.

Der Buschhonig mit Manuka (9,50€) dagegen ist deutlich weniger “penetrant”, anfangs mild blumig, dann aromatisch und bleibend süß im Nachgeschmack.

Waldhonig von der Bergbuche (6,50€) aus Neuseeland schmeckt im Prinzip genau so, wie wer riecht: sehr malzig, und im Abgang wird er unheimlich süß.

Waldhonig Neuseeland
Waldhonig Neuseeland
Waldhonig Neuseeland

Rewarewa-Honig (8,90€) besitzt nicht nur eine ganz andere feste-kristalline Konsistenz, sondern schmeckt auch völlig eigen, minimal malzig, und sehr aromatisch mit einer ganzen Fülle verschiedener Aromen; ein echtes Geschmackserlebnis.

Manuka G besteht aus 100% neuseeländischem Leptospermum scoparium Honig in einem Einzeldosis-Applikator, und eignet sich aufgrund seiner antibiotischen sowie osmotischen Wirkung zur Therapie von Schnitt- und Schürfwunden, Verbrennungen, Geschwüren und chirurgischen Wunden. Offiziell nur in der Veterinärmedizin zugelassen, benutzen die Maori-Ureinwohner Neuseelands Manuka zur universellen Heilung bereits seit vielen Jahrhunderten sehr erfolgreich. Vorteil der kleinen Tube ist, dass man sie auch unterwegs mitführen kann, Nachteil bei mehrmaligen Anwendungen die Nicht-Wiederverschließbarkeit (Abreißöffnung), sowie grundsätzlich der hohe Preis von 9,-€ (bei nur 300 mg/kg MGO); die größere 50g-Tube kostet im Verhältnis übrigens nicht weniger.

Manuka G

Norwegen

Sehr intensiver Honig aus dem norwegischen Hochland, man schmeckt förmlich das Fjell; lila ist eine Heide-Variante. Mit 12,-€ für 350g ist diese Blechdose skandinavien-typisch nicht ganz billig, lohnt jedoch.

Österreich

Als besonders süß ist der Blütenhonig aus der Steiermark, wobei die Waldblüte ein wenig herber (aber dennoch süß) ist.

Als Spende von einem Abonnenten, und aus Oberösterreich stammt dieser blumig-aromtische Waldhonig, an dessen Geschmack ich mich nur noch nachträglich erinnern kann, weil das Glas einfach zu schnell leer war:-)

Schweden

Wohlschmeckenden Honig in Schweden zu bekommen ist extrem schwierig, in den den großen Supermärkten gibt es, wenn überhaupt, 3 Sorten, und dieses sind fast ausschließlich penetrant süße Mixhonige aus nicht näher deklarierten EU-Ländern, von den Schweden eher zum Süßen (steht daher direkt neben dem Zucker) als auf dem (ebenfalls dürftigen) Brot verwendet. Trotz intensiver Suche im ganzen Land, war dieses Glas hier, welches ich bei einem Hofverkauf in der Apfelregion am südöstlichsten Zipfel gefunden habe, das einzige, was zumindest etwas herausgestochen hat. Laut Angabe soll der Spätsommerhonig von Wiese, Wald, Linde und Heide stammen. Geschmacklich ist er zwar auch sehr süß, besitzt aber wenigstens ein vollmundiges Aroma, was tatsächlich nach Wald, Heide, und auch Sanddorn schmeckt; die Konsistenz ist cremig-fest, der Geruch intensiv. Schweden bzw. ganz Skandinavien ist wirklich keine Honig-Region.

Schweiz

Dieser Honig aus der Ostschweiz, gekauft in Graubünden war sein Geld leider nicht wert; sehr mild und vor allem wachsartig.

Spanien

Spanischer Eichenhonig (5,90€) besitzt einen besonderen Geschmack: anfangs süß, und dann sehr fruchtig bis minimal säuerlich; ein fantastischer Waldhonig.

Eichenwald Honig
Eichenwald Honig
Eichenwald Honig

Weil er mir so gut gefallen hat, habe ich ihn 3 1/2 Jahre später gleich noch einmal bestellt (6,50€).

Der dünnflüssige Thymianhonig (6,50€) schmeckt erst sehr intensiv, ähnlich einem Picknick auf einer Wildblumenwiese, und dann im Abgang wirklich sehr süß.

Thymianhonig
Thymianhonig
Thymianhonig

Thailand

Dem dünnflüssigen Dattelhonig (5,50€) sieht man die Herkunft einer Palme bereits an. Er schmeckt wie ein süßer Palmensirup, und das mit leichter Caramelnote.

Dattelhonig
Dattelhonig
Dattelhonig

Ungarn

Dieser Sonnenblumenhonig (4,90€) aus der EU ist mild, besticht jedoch durch seinen sehr eigentümlichen Geschmack, der ein wenig an Weihrauch erinnert.

Sonnenblumenhonig
Sonnenblumenhonig
Sonnenblumenhonig

Uruguay

Eukalyptushonig schmeckt wie man es vermuten könnte, sehr intensiv. Die cremige Konsistenz lässt diesen Geschmack auf der Zunge nochmals doppelt wirken, womit man auch noch etwas davon hat, wenn er bereits im Magen angekommen ist. Wer Eukalyptus mag, wird auch diesen Honig mögen, für andere dürfte er wohl zu intensiv sein.

Wie bei vielen anderen Honigsorten, gibt es jedoch auch hier Geschmacksunterschiede; er kann auch mild würzig bis leicht malzig schmecken (4,90€).

Eukalyptus Honig
Eukalyptus Honig
Eukalyptus Honig

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