Autor: Dominik
Honig ist eine meine süßen Leidenschaften, möglichst sortenrein und aromatisch muss er sein. Hier (m)eine kleine Auswahl weltweit einzigartiger Geschmackserlebnisse.
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Vor allem die intensive Landwirtschaft mit all ihren Begleiterscheinungen hat dafür gesorgt, dass es immer weniger Bienenvölker und genetisch unveränderte Wildpflanzen gibt. In der Folge führte dies zu einem massivem Rückgang hochwertigen, sortenreinen Honigs. Sorten wie Klee, die in Deutschland noch vor Jahren zum Alltag gehörten, sind mittlerweile von der Bildfläche verschwunden. Die Supermarktregale werden dominiert von pestizid-belastetem, gepanschtem Zuckensirup in Honigoptik, meist mit dem Aufdruck “Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern. Honigmischungen aus unterschiedlichen Herkunftsländern müssen nicht genauer deklariert werden, was z.B. den Exportländern Nr.1 wie China und Mexiko Tür und Angel öffnet, den Verbraucher bestmöglich zu täuschen. Aus diesem Grund esse ich ausschließlich sortenreinen Honig mit deklarierter Herkunft, und die schmeckt man dann auch.
Australien
Tasmanischer Leatherwood Honig (Scheinulme) ist ein absolutes Geschmackserlebnis, bereits beim Öffnen der Dose umströmt einen der blumig-exotische Duft dieser goldgelben Köstlichkeit.
Argentinien
Kleehonig aus Argentinien ist kristallin und äußerst mild; mit seinem zimtartigen Geschmacks erinnert er tatsächlich an Weihnachtsgebäck.
Deutschland
Bei uns zu Hause sind landwirtschaftlich nicht-extensive Flächen und ein natürlicher Feldsaum rar geworden. Die heimische Kornblume schmeckt anders als man meinen würden; kräftig bis zart bitter.
Beim Tannenhonig aus dem Schwarzwald schmeckt man die Pflanze eindeutig raus. Er ist süß, leicht malzig, und vor allem “tannig”.
Frankreich
Vollaromatischer Honig mit traumhafter Konsistenz aus aus Südost-Frankreich. Man darf sich von der billig wirkenden Verpackung nicht täuschen lassen, der Inhalt ist sein Geld bzw. Gold wert.
Baumheidenhonig hat einen sehr intensiven Duft, und schmeckt äußerst würzig bis leicht bitter.
Italien
In Deutschland erhältlich ist u.A. ein leider nur wenig aromatischer Honig aus Nordost-Italien. Das Glas macht viel her, ist den Preis jedoch nicht unbedingt wert.
In Italien selbst erhältlich sind diese beiden sehr ähnlich schmeckenden, intensiv-herben Waldhonigsorten aus Nordwest-Italien bzw. dem Piemont. Der untere Kastanienhonig ist ein wenig milder als der obere, aber immer noch intensiver als unser Waldhonig (welcher oft leider viel zu süß ist).
Mexiko
Honig von der mexikanischen Halbinsel Yukatan besteht vor allem aus dem Dzidzilche Busch und gelben Margariten. Dieser milde “Maya-Honig” hat ein leicht fliederartiges Aroma.
Neuseeland
Waldhonig von der Bergbuche aus Neuseeland schmeckt im Prinzip genau so, wie wer riecht: sehr malzig, und im Abgang wird er unheimlich süß.
Der Manukahonig aus Neuseeland gehört zu den seltensten und teuersten Honigsorten überhaupt – sofern der angegebene Gehalt an Methyglyoxal (MGO) auch tatsächlich echt ist (es gibt viele Fälschungen). Die antibakterielle Wirkung dieses Inhaltsstoffes ist wissenschaftlilch nachgewiesen, der Preis von über 30,-€ für ein kleines 250g Glas steht jedoch nicht wirklich im Verhältnis zum Geschmack. Auch wenn er recht einzigartig schmeckt, so gibt es doch preiswertere ähnliche Honigsorten, die besser schmecken.
Norwegen
Sehr intensiver Honig aus dem norwegischen Hochland, man schmeckt förmlich das Fjell; lila ist eine Heide-Variante. Mit 12,-€ für 350g ist diese Blechdose skandinavientypisch nicht ganz billig.
Schweden
Vernünftigen Honig in Schweden zu bekommen ist wirklich sehr schwierig, in den den großen Supermärkten gibt es nicht mehr als 3-4 Sorten, und das sind fast ausschließlich penetrant süße Mixhonige aus nicht näher deklarierten EU-Ländern. Auch findet sich Honig nicht etwa in der Nähe von anderem Aufstrich wie Marmelade, sondern direkt neben dem Zucker; und genau so schmeckt er dann auch. Trotz intensiver Suche im ganzen Land, war dieses Glas hier, welches ich bei einem Hofverkauf in der Apfelregion am südöstlichsten Zipfel gefunden habe, das einzige, was zumindest etwas herausgestochen hat. Laut Angabe soll der Spätsommerhonig von Wiese, Wald, Linde und Heide stammen. Geschmacklich ist er zwar auch sehr süß, besitzt aber wenigstens ein vollmundiges Aroma, was tatsächlich nach Wald, Heide, und auch Sanddorn schmeckt; die Konsistenz ist cremig-fest, der Geruch intensiv.
Schweiz
Dieser Honig aus der Ostschweiz, gekauft in Graubünden war sein Geld leider nicht wert. Er ist sehr mild und schmeckt vor allem wachsartig.
Spanien
Spanischer Eichenhonig besitzt einen besonderen Geschmack: anfangs süß, und dann sehr fruchtig bis minimal säuerlich; ein fantastischer Waldhonig.
Der dünnflüssige Thymianhonig schmeckt erst sehr intensiv, ähnlich einem Picknick auf einer Wildblumenwiese, und dann im Abgang wirklich sehr süß.
Thailand
Dem dünnflüssigen Dattelhonig sieht man die Herkunft einer Palme bereits an. Er schmeckt wie ein süßer Palmensirup, und das mit leichter Caramelnote.
Ungarn
Dieser Sonnenblumenhonig aus der EU ist mild, besticht jedoch durch seinen sehr eigentümlichen Geschmack, der ein wenig an Weihrauch erinnert.
Uruguay
Eukalyptushonig schmeckt wie man es vermuten könnte, sehr intensiv. Die cremige Konsistenz lässt diesen Geschmack auf der Zunge nochmals doppelt wirken, womit man auch noch etwas davon hat, wenn er bereits im Magen angekommen ist. Wer Eukalyptus mag, wird auch diesen Honig mögen, für viele andere ist er nicht selten zu intensiv.
Wie bei vielen anderen Honigsorten, gibt es jedoch auch hier Geschmacksunterschiede; er kann auch mild würzig bis leicht malzig schmecken.