Maxpedition Colossus


Autor: Dominik

Die Maxpedition Colossus ist eine extrem detailliert und vielseitig ausgestattete Hüfttasche, die sich besonders gut als Fototasche eignet.

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1. Produkt

Versipack / Umhängetasche

2. Unternehmen

  • Maxpedition setzt sich aus den Worten “maximum” und “expedition” zusammen und steht für hochstrapazierfähige Nylonprodukte nach US Militärspezifikationen.
  • Made in Taiwan

3. Kauf

  • 05/2021: 75€ (UVP Deutschland knapp 200,-€)

Mit dem Maxpedition Jumbo als auch dem Mongo war ich bei der Benutzung als Fototasche nicht wirklich zufrieden. Größtes Manko war einmal die nicht vorhandene Polsterung, als auch der umständliche Zugang zum Hauptfach durch die Schneeschürze, welche dabei immer im Weg war (und die Tasche sowieso nicht wasserdicht machte). Das Colossus hatte mich schon immer interessiert, jedoch hatte ich es fälschlicherweise als zu groß eingestuft. Denn sowohl die Produktfotos des Herstellers (der Mann mit grünen T-Shirt, beigem Basecap und grünem Colossus) als auch das Review vom MSM suggerierten damals was bereits der Name vermuten ließ. Allerdings ist nicht nur der Name völlig irreführend, sondern entsprechen auch die beschriebenen Personen nicht unbedingt der männlichen Durchschnittskörpergröße. In anderen Quellen kann man sogar etwas von Pygmänen lesen. Es ist mir ein Rätsel, warum Maxpedition die Kunden derart verunsichert, und ein Versipack mit dem Namen Colossus an Personen mit einer Körpergröße von ca. 1,60m zeigt. Denn realistisch gesehen besitzt das Colossus in etwa die selben Außendimensionen wie das Jumbo, und ist deutlich kleiner als das Mongo.

4. Spezifikationen

  • Maße: 28 x 25 x 19 cm
  • Hauptfach: 20 x 13 x 25 cm
  • Volumen Hauptfach: 6 Liter
  • Volumen gesamt: ca. 7,5 Lter
  • Deckelfach: 15 x 13 x 2,5 cm
  • Frontfach: 20 x 18 x 4 cm
  • Fach Rückseite 1: 23 x 28 cm
  • Fach Rückseite 2: 23 x 28 cm
  • Gewicht: 970 g
  • Farbe: khaki-foliage
  • Schultergurt: 5cm (2″) breit
  • Material: 1000D abriebfestes balistisches Nylongewebe mit Teflonbeschichtung
  • YYK-Reißverschlüsse mit Paracord
  • UTX-Duraflex Nylonschnallen
  • diverse Molle-Webbings
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus

5. Praxis

Das Colossus verfügt über diverse große und kleine Fächer, welche dann selbst noch weitere Unterteilungen besitzen, insofern lässt sich in diesem Versipack wirklich eine ganze Menge Ausrüstung sehr gut organisiert unterbringen. Es ist wohl eine der, wenn nicht sogar die, am komplexesten gestalteten und aufwendigsten gefertigten Taschen im gesamten Maxpedition Programm.

Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus

Gleich vorab möchte ich das Vorurteil mit der angeblichen „Übergröße“ beseitigen; ich bin 1,85m groß bei schlanken 75kg Gewicht. Und mit der Tragweise wird auch der größte (und nahezu einzige) Kritikpunkt des Colossus deutlich: trägt man sich seitlich vorn also schräg vor dem Oberschenkel, stört sie beim Gehen. Direkt auf der Hüfte, also seitlich am Körper lässt es der Trageriemen in seiner breiten V-Geometrie nicht zu. Die einzige sinnvolle Trageweise ist seitlich hinten, aber ideal ist auch dies nicht unbedingt, wie man an der Form der Gurtführung sieht. Und grundsätzlich ergibt sich, wie auch bei allen ähnlichen Taschen die ich kenne (Jumbo, Mongo, Lunada, etc.), das Problem, dass der Schultertrageriemen dazu neigt, gegen den Hals zu drücken. D.h. das Gewicht wird mitunter nicht von der Schulter, sondern auch vom seitlichen Nacken aufgenommen; keine besonders angenehme Trageweise.

Maxpedition Colossus
beste Trageweise
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus

Vergleich: Vorder- und Rückseite, welche über eine dicke und rutschhemmende, gitternetzartige PU-Dämmung aus geschlossenzelligem Schaumstoff verfügt. Ebenso der einstellbare und per Fastexschließen doppelseitig zu öffnende Schultertragegurt besitzt ein solches Polsterstück; aufgrund seiner spiegelbildlichen Konstruktion ist er sowohl für rechts- als auch linksseitige Trageweise geeignet. Weiterhin befinden sich an den beiden Ansätzen des Gurtes Nylonschlaufen zur Anbringung kleiner Taschen und Hosĺster (z.B. Telefon oder Funkgerät)

Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus
Rückenteil
Maxpedition Colossus

Zumindest von außen unscheinbar versteckt sich auf der Rückseite zwischen Tasche und Polsterung ein weitere Fach, und darüber eine sehr starke Nylonschlaufe; hier lassen sich also Gegenstände verstauen und gegen Herausfallen oder ungewolltes Wegnehmen sichern. Das Innere des Faches ist komplett mit Klettflausch versehen, es lassen sich also z.B. Handfeuerwaffenhalter oder andere Maxpedition „Hook & Loop“ Gegenstände einkletten. Der Verschluss dieses Faches ist eine Kombination aus Druckknopf und Klettverschluss, und gleichzeitig hängt an diesem Verschluss auch ein großer Kunststoff-D-Ring, welcher z.B. zum Auf/Anhängen der Tasche benutzt werden kann. Von außen angenäht ist eine Gürtelschlaufe, welches mittels Klettverschluss geöffnet wird. Allerdings gestaltet sich das Anlegen am Gürtel etwas kompliziert, weil dieser dazu i.d.R. geöffnet werden muss.

Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus

Direkt vor diesem hintersten „Geheimfach“ befindet sich ein weiteres Einschubfach, welches sich per Reißverschluss öffnen lässt, und in dem sich ebenfalls großflächig Klettflausch befindet. Das Colossus ist also ideal für den versteckten Transport einer Handfeuerwaffe mit zusätzlichen Magazinen; zumindest für den US-Markt eine „nützliche“ Ausstattung. Vor diesem Reißverschluss liegt sowohl der des Hauptfaches als auch der des Deckelfaches. Zweites besitzt (ähnlich wie auch das Sabercat) oben auf zwei Einschubfächer mit Klettfläche, sowie eine Gummischnur bzw. Elastikschnürzug in Schlaufen; hier können diverse Gegenstände drin und dran befestigt werden. Das Deckelfach selbst ist mit einer Einschubtasche (z.B. für Notizblock) und drei massiven Gummischlaufen ausgestattet.

Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus Deckelfach
Deckelfach

Auf der Taschenfront befindet sich ein Frontfach mit einer relativ außergewöhnlichen Konstruktion, denn es verfügt über zwei Reißverschlusszugänge: von oben als auch von unten.

Maxpedition Colossus Frontfach
Frontfach
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus

Ein aufklettbarer Zwischenboden stellt eine optionale Trennung dieser beiden Fächer dar. Somit kann man das Frontfach entweder als zwei getrennte Fächer, oder aber (bei größeren Gegenständen) als ein Fach nutzen. Grundsätzlich besteht ein schneller Zugang zu weiter unten verstauten Gegenständen.

Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus

Der Zugang zum gepolsterten Hauptfach geschieht durch einen dreiseitig umlaufenden Reißverschluss, der offene Deckel wird dann praktischerweise vom Körper weg geklappt. Der Deckel an sich besitzt ein zippbares Netzfach mit aufgenähten Gummischlaufen. Im Hauptfach selbst befinden sich seitliche Steckfächer unterschiedlicher Art; vorn u.A. mit weiteren Netzfächern, hinten mit Klettsicherung.

Maxpedition Colossus Hauptfach
Hauptfach
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus

Wie Anfangs beschrieben hatte ich das Colossus als Fototasche gedacht, und auch kurzzeitig als solche im Einsatz. Eine große Nikon D800 mit Standart-Zoom 24-70mm f2.8 Nikkor-Objektiv passt wunderbar hinein.

Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus Nikon
Fototasche

Auf beiden Außenseiten des Colossus, sowie am Boden befindet sich PALS-webbing, an dem weitere Ausrüstung angebracht werden kann.

Maxpedition Colossus Seiten
Seiten
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus Boden
Boden

Optional lassen sich hier z.B. auch die Maxpedition Bottle Holder (10×4 & 12×5) befestigen, hier passen dann z.B. diverse weitere Objektive oder natürlich auch Trinkflaschen hinein.

Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus
Maxpedition Colossus + Bottle Holder
mit Bottle Holder

Abschließend noch ein Foto-Vergleich mit den Maxpedition Sabercat, meinem bislang liebsten Maxpedition Versipack, welches in puncto Trageweise immer noch eine der bequemsten Taschen überhaupt ist.

Maxpedition Colossus vs. Sabercat
Colossus vs. Sabercat
Maxpedition Colossus vs. Sabercat
Colossus vs. Sabercat

Nach dem kurzzeitigen Gebrauch als tägliche Wald- und Wiesentasche ist mir die Namensbezeichnung nun verständlich. Auf den ersten Blick mag es nicht sonderlich groß sein, schaut man sich jedoch die Details an, und nutzt diese auch noch in ihrer angedachten Weise, macht es seinem Namen als Koloss wirklich alle Ehre. Wie der amerikanische Comic-Superheld aus den frühen 80er Jahren oder der Helioskoloss von Rhodos ist die Maxpedition Colossus in ihrer Art wirklich monumental gewaltig.

6. Positives

  • zahlreiche Verstau- und Organisationsfächer
  • entsprechend der Funktionen relativ kompakte Abmaße
  • einwandfreie Verarbeitung
  • sehr robustes Material

7. Negatives

  • eingeschränkter Tragekomfort; einmal vorgegeben durch die relativ breite Geometrie des Schultertrageriemen, als auch resultierend durch das einseitige (mitunter schwere) Gewicht auf der jeweils tragenden Schulter bis hin zum Drücken in den Halsbereich
  • Gürtel muss zum Anlegen der Gürtelschlaufe u.U. geöffnet werden

8. Fazit

In das Maxpedition Colossus passt mehr hinein, als man glauben könnte, es gestaltet sich sehr universell in der Aufteilung. Allerdings kann die Tasche mit ihren zahlreichen Fächern auch schnell zu unbequem und schwer zum Tragen werden; zudem empfehle ich sie aufgrund der Schultergurtgeometrie eher für breitere Menschen. Wer dieses Versipack komfortabel tragen kann, wird zwangsläufig glücklich damit werden.

Video zum Beitrag, und Vergleich zum Sabercat

9. Ähnliche Produkte

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