Autor: Dominik
Allgemeine Übersicht und technische Spezifikationen der bekannten Fahrradschläuche für 26″-Mountainbikes von Continental, Maxxis und Schwalbe. Einige Erkenntnisse daraus lassen sich übrigens auch auf andere Laufraddurchmesser übertragen. Die Reihenfolge der einzelnen Schläuche im Beitrag ist vom Gewicht von schwer nach leicht.
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1. Übersicht
Diese Tabelle beinhaltet alle mir bekannten 26 Zoll Fahrradschläuche der Unternehmen Continental, Maxxis und Schwalbe; sie soll dabei helfen, die Übersicht zu behalten, und besser vergleichen zu können. Über Unterstützung beim Ausfüllen offener Messwerte würde sicher nicht nur ich mich freuen;-)
Schlauch | Breite / ETRTO | Wandstärke | Ventil | Gewicht (Herstellerangabe / meine Messung) | Hersteller-Nr. | Produktion | UVP 01/2025 |
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Continental MTB 26 Supersonic | 1.75-2.2 47/54-559 | ca. 0,5 mm | SV 42 | 100 g ? | 0181691 | ? | 16,95€ |
Continental MTB 26 Light | 1.75-2.2 47/62-559 | ca. 0,5 mm | SV 42 | 125 g | 0181681 | ? | 11,95€ |
Continental MTB 26 | 1.75 – 2.5 47/62-559 | ca. 1,0 mm | SV 42 AV 40 | 200 g 204 g | 0181631 / 0181611 | China | 8,95€ |
Continental MTB 26 Freeride | 2.3 – 2.7 57/70-559 | ca. 1,2 mm | SV 42 AV 40 | 285 g 282 g | 0181731 / 0181721 | China | 15,95€ |
Continental MTB 26 Downhill | 2.3 – 2.7 57/70-559 | ca. 1,5 mm | AV 40 | 435 g 460 g | 0181771 | Taiwan | 15,95€ |
Maxxis UltraLight 26 | 1.5 – 2.5 40/63-559 | 0,6 mm | SV 48 AV 48 | 130 g ? | 2230 2231 | ? | 10,50€ |
Maxxis WelterWeight 26 | 1.5 – 2.5 40/63-559 | 0,8 mm | SV 48 AV 48 | 160 g ? | 2363 2364 | ? | 8,50€ |
Maxxis Freeride 26 | 2.2 – 2.5 | 1,2 mm | SV 36 AV 36 | 293 g 270 g | 2350 2351 | ? | 13,95€ |
Maxxis Downhill 26 | 2.5 – 2.7 62/70-559 | 1,5 mm | SV 36 AV 36 | 448 g 459 g | 2400 2401 | Taiwan | 14,50€ |
Schwalbe 11 Extralight | 0.75 – 1.0 20/25-559/571 | SV 40 AV 40 | 65 g ? | 10422313 10422310 | ? | 10,90€ 9,90€ | |
Schwalbe 11A | 0.75 – 1.1 20/25-559/571 | SV 40 AV 40 | 95 g ? | 10422213 10422240 | ? | 8,90€ | |
Schwalbe 12B | 0.75 – 1.0 20/28-584/590 | SV 40 AV 40 | 90 g ? | 10423223 10423290 | ? | 8,90€ | |
Schwalbe 12A | 1.0 – 1.5 25/40-559 | SV 40 AV 40 DV 40 | 120 g ? | 10432343 10432340 10432341 | ? | 8,90€ | |
Schwalbe 12 | 1.25 – 1.75 30/47-559/597 | SV 40 AV 40 DV 40 | 140 g ? | 10423343 10423340 10423611 | ? | 8,90€ | |
Schwalbe 14 Extralight | 1.5 – 2.35 40/60-559 | SV 40 AV 40 | 130 g ? | 10424343 10424340 | ? | 10,90€ | |
Schwalbe 13 | 1.5 – 2.5 | ca. 0,95 mm | SV 40 AV 40 DV 40 | 190 g 185 g | 10425343 10425340 10425311 | ? | 8,90€ |
Schwalbe 13F Freeride | 1.95 – 3.0 54/75-559 | ? | AV 40 SV 40 | 185 g ? | 10425790 10425793 | ? | 12,90€ |
Schwalbe 13D Downhill | 2.1 – 3.0 54/75-559 | ca. 1,1 mm | AV 40 | 290 g 250 g | 10425740 | Indonesien | 12,50€ |
Schwalbe 13AP AirPlus | 40/62-559 | SV 40 AV 40 | 290 g ? | 10461393 10461570 | ? | 12,90€ |
2. Continental
Unter den drei großen Herstellern bietet Continental das am meisten übersichtliche sowie auch für mich sinnvollste Sortiment an: einen dünnen Supersonic (Nachfolger: Light), einen normalen MTB, einen verstärkten Freeride, sowie einen maximal robusten Downhill.
3. Continental Downhill
Der „fetteste“ 26-Zoll Schlauch im Conti-Programm ist der Downhill, welche ich mit 450 bis 470 g gemessen habe.
Im Gegensatz zu den anderen Schläuche von Continental stammt dieser nicht aus China, sondern Taiwan; zumindest nach bisherigem Stand 02/2025 sind dies zwei von einander politisch unabhängige Länder.
4. Maxxis Downhill
In etwa die selben Spezifikationen weist der Maxxis Downhill auf, welcher übrigens ebenfalls in Taiwan produziert wird.
Die orange Ventilkappe passte sehr gut zum gleichfarbigen Schriftzug des Continental Kaiser an den Laufrädern meines neuen Offroad-Anhängers, bei denen nicht das Gewicht, sondern Traglast, Lufthaltedauer und Ausfallsicherheit eine Rolle spielen.
5. Downhill: Continental vs. Maxxis
Sowohl von der Verpackungsgröße, als auch dem Gummi selbst, nehmen sich beide Schläuche praktisch nichts. Einen Unterschied erkenne ich nur beim Ventil, welches beim Continental klassisch mit Ränderschraube an der Felge zentriert werden kann, und beim Maxxis mit vollständigem Gummiüberzug einfach durchs Ventilloch gesteckt wird, und dann aufgrund seiner Dicke entsprechend fest sitzt.
Was im nicht-Standardisierten Fahrradsegment 20 Zoll ist (ETRTO 406), sind im Kraftfahrzeugbereich 16 Zoll, weshalb die Heidenau Mopedschläuche 16 B/C heißen (Artikelnummer 61020041). Bei einer Materialstärke von 1,5mm (Breite 2.25-2.50) entsprechen sie praktisch den beiden MTB Downhillschläuchen von Continental und Maxxis.
6. Continental Downhill vs. Schwalbe Downhill
Laut Bezeichnung könnte man meinen, diese beiden Schläuche wären für den selben Anwendungszweck geeignet. Und obwohl beide zum selben Preis verkauft werden, ist der Continental mit 450g fast doppelt so schwer wie der Schwalbe mit nur 250g. Die Bezeichnung „Downhill“ für einen 250g ist seitens Schwalbe haushoch übertrieben, eher lässt sich der Schwalbe 13D mit dem Conti Freeride vergleichen….
7. Continental Freeride vs. Schwalbe 13D
Zumindest auf dem Papier besitzen beide Schläuche ein ähnliches Gewicht von 285g (Conti) und 290g (Schwalbe). Was bei Continental der Freeride ist, wird bei Schwalbe als Downhill vermarktet.
Einen Unterschied gibt es auch bei den angegebenen Reifengrößen: während Schwalbe den 13D für Breiten 2.1 bis 3.0 zulässt, gibt Conti von 2.3 bis 2.7 an.
Dies kann natürlich daran liegen, dass der Conti etwas dicker und damit weniger dehnbar ist, es könnte jedoch auch vielmehr daran liegen, dass Schwalbe grundsätzlich weitere Größenbereiche angibt. Persönlich finde ich dies ähnlich unseriös, wie einen noch so „leichten“ Schlauch, als speziell für Downhill zu kennzeichnen. Aber auch dies passt wiederum gut zu Schwalbe, die im Vergleich sowieso eher dünnere Schläuche anbieten.
Dass der Schwalbe tatsächlich 40g weniger wiegt als angegeben, ist schon eine ziemlich dreiste Herstellerlüge. Vor allem wenn man bedenkt, dass er mit den angegeben 290 Gramm robuster dargestellt wird, als der Conti mit angegebenen 285 Gramm. Real sind es jedoch 253g vs. 282g, und damit ist nicht etwa der Schwalbe, sondern ganz klar der Conti dicker, vermutlich etwa 0,1mm. Für diese Behauptung gewogen habe ich übrigens 7 Stück Schwalbe 13D, wobei man hier noch jeweils das Gummiband abziehen müsste: 245, 245, 246, 252, 252, 252, 256g.
Dass ich hier einen Conti SV mit einem Schwalbe AV vergleiche, liegt schlichtweg an einem damals jeweils günstigen Angebot. Ansonsten macht das Ventil keinen nennenswerten Gewichtsunterschied (<5g), man fühlt allerdings auch, dass der Schwalbe dünner ist.
Downhill-Schläuche gibt es von Schwalbe auch in anderen Formaten, w.z.B. 20″ bzw. 7D, welche ich anfangs eigentlich in die Laufräder meines Anhängers montieren wollte, dann jedoch aufgrund des Vergleiches mit anderen dickeren Schläuchen davon abgesehen habe.
8. Schwalbe 13 vs. Conti MTB
Der 13er ist Schwalbes Standard Moutainbike-Schlauch, und genau wie der 12er, noch in allen drei Ventilvarianten AV, SV, DV erhältlich.
Der MTB (ohne Namens-Zusatz) ist Contis mittlerer Standard-Schlauch, einen anderen ähnlichen bietet Continental auch nicht an, die Auswahl ist also eindeutig.
Schwalbe 13 und Conti MTB sind sich sehr ähnlich, sowohl im Gewicht als auch in der UVP; insofern dürfte hier wohl der jeweils aktuelle Verkaufspreis Auswahl-entscheidend sein.
Der Conti wiegt bei gleicher Breite 20g mehr als der Schwalbe, ist also minimal robuster. Persönlich mag ich auch die schwarze etwas weichere Ventilkappe des Conti mehr, als die klare des Schwalbe, welche durch die Härte eher verloren geht (dreht sich leichter ab).
9. Maxxis Ultralight
Die mit nur 125g leichtesten 26Zoll-Schläuche welche ich zumindest mal kurzzeitig besessen habe, waren die nur 0,6mm dünnen Maxxis Ultralight. Eigentlich sollten sie in den Continental RaceKing Supersonic 2.0 meines Gewichts-orientierten Scott Scale RC 2010 fahren, allerdings gingen beide (!!!) bereits während oder direkt nach der Montage kaputt. Selbstverständlich bin ich beim Montieren entsprechend vorsichtig vorgegangen, auch weil die weißen Felgen ja noch neu waren. Dennoch hielt die Luft nach dem Aufpumpen auf 2,5 bar nicht stand, das Rad war direkt wieder platt.
Wie sich bei der Demontage herausstellte, waren beide Schläuche aufgeplatzt, wobei das Material an dieser Stelle auch zusätzlich gedehnt war. Die Montage mit normalen Continental-Schläuchen war hingegen kein Problem. Seit dieser ziemlich teuren Erfahrung halte ich Abstand von „Papierschläuchen“ unter 1mm Materialstärke. Ob die Defekte nun vielleicht doch durch die Montage, oder erst danach aufgetreten sind (wonach es für mich eher aussieht), spielt eigentlich keine Rolle, denn am Ende ist solch ein dünnes Material einfach nur völlig unpraktisch, vor allem bei einer (sehr wahrscheinlich auftretenden) Reparatur unterwegs.
10. Meine Nutzung
Weil sich die Belastung bei mir zu Hause in Grenzen hält, und ich prinzipiell auch eher schwerere Reifen fahre, genügen mir zu Hause überwiegend die 200g „leichten“ Conti MTB. In dieser Kombination fahre ich mir maximal all paar Jahre mal einen Plattfuß; mit neuen Reifen liegt mein Rekord bei 7 Jahren, mit stark abgenutzten (aber nicht defekten!) aber auch nur ca. 1x jährlich. Fahre ich einen Laufradsatz auch auf Touren, wo die Belastungen teilweise höher sind, und auch die Ausfallsicherheit höher sein muss, nutze ich in diesem die 80g schwereren Conti MTB Freeride. In speziellen Fällen, d.h. meinen schwersten 30mm breiten Felgen, kommen auch die 450g schweren Continental Downhill zum Einsatz.