Autor: Dominik
Der Tasmanian Tiger Tac Modular Pack 30 Vent ist ein taktischer Rucksack mit kontaktlosem X-Vent Zero Plus Tragesystem für leichte Lasten.
“Nachtrag vom 20.06.2023: Meine Webseite ist komplett werbefrei, meine Arbeit unabhängig, sämtliche Informationen stelle ich Ihnen uneigennützig nach bestem Wissen und Gewissen kostenlos zur Verfügung. Mit einer Spende helfen Sie mir, Ihnen zu helfen, und unterstützen meine Tätigkeiten. Vielen herzlichen Dank!”
1. Produkt
Taktisch Modularer Rucksack für spezifische Anwendungen.
2. Unternehmen
- Tasmanian Tiger ist seit 1999 Tatonkas Polizei- und Behördenmarke
- Die Tatonka (= “Bison” in Sioux-Sprache) GmbH ist ein seit 1993 bayrisches Familienunternehmen (seit 1980 Mountain Sport GmbH) mit eigenen Produktionsstätten.
- Made in Vietnam (Open Factory)
- Das Markenlogo bildet den Tasmanischen Tiger (Beutelwolf) ab, der in Tasmanien als ausdauernder Jäger aber auch bereits seit Jahrzehnten als ausgestorben gilt.
3. Kauf
- 03/2017: 160,-€
Eigentlich wollte ich mit dem Tac Modular Pack 30 Vent einen Tagesrucksack haben, hätte jedoch mehr auf seine Namensgebung achten sollen.
4. Spezifikationen
- Maße: 51 x 27 x 18 cm
- Volumen: 30l
- Gewicht: 1,45kg (Herstellerangabe) / 1.620g (eigene Messung)
- Gewicht Raincover (optional): 100g
- Tragesystem: X VentZero Plus
- Material: T-Square Rip + Cordura 700 den
5. Praxis
Vorab sei erwähnt, die Stärken dieses Rucksackes liegen in seiner Modularität, d.h. der individuellen Anpassung an die (sehr speziellen) Bedürfnisse seines Trägers. Man muss genau wissen, was man damit vor hat und ob man auf die Vorteile dieses Rucksacks angewiesen ist. Denn normale Tages- und Wanderrucksäcke gibt es tatsächlich bessere.
Die Seitentaschen sind aus relativ dünnen Stretchmaterial; ich habe dort nur dünne Karten reingesteckt, aus Angst, eine Trinkflasche könnte den Stoff bleibend ausdehnen oder man bleibt dann damit hängen und reißt ihn auf; ich gehe nicht immer nur schonend mit meinen Rucksäcken um.
Dass dieser Rucksack militärische Wurzeln besitzt, bemerkt man u.A. an den Antennendurchlässen am Hauptfach. Diese kann man theoretisch auch für den Schlauch der Trinkblase verwenden, allerdings mangelt es den Schulterriemen an einer entsprechenden Durchführung. Die zwei vorhandenen PU-Ösen auf deren Front zumindest sind zu klein, als dass ein Trinkschlauchventil hindurch passen würde (weshalb ich mir mehr oder weniger unschöne Paracordschlaufen daran befestigt habe).
Das Lasercut MOLLE auf der Frontseite ist nur zweireihig, nicht durchgehend. Dafür bietet die innere Rückenplatte viel Klettfläche für zusätzliche Modulationen…und genau dies wird dann wohl auch der sehr schmale Anwendungsbereich des Rucksacks sein.
Die Hüftflossen sind ok für einen solch leichten Rucksack, warum man den jedoch Bauchgurt dermaßen lang dimensioniert hat, dass er selbst einem Somu-Ringer zu groß wäre, ist mir ein Rätsel. So muss man leider immer wieder überschüssiges Material in der Gummifixierung einklemmen (was dort leider nicht lange bleibt).
Ich empfehle diesen Rucksack für Lasten deutlich unter 10kg, für mehr Gewicht ist das auf maximalen Belüftungskomfort ausgelegte Tragegestell nicht geeignet; bereits bei 8kg drückten die Trageriemen unangenehm auf den Schultern.
Trinkblase
Weil das Hauptfach in der Tiefe nur relativ kurz ausfällt, passt eine normale, d.h. lang und schmal geschnittene, 3 Liter Trinkblase nicht in den Rucksack. Das 3l Camelbak Lumbar Reservoir ist unten breiter als oben und passt gerade so hinein. Allerdings ist die originale Schlaufe für die Aufhängung einer Trinkblase nicht geeignet, da diese nicht an der stabilen Trgerplatte befestigt ist. In der Folge würde das Gewicht der Wasserblase den Reißverschluss des Rucksackes mit einer unschönen Delle nach unten ziehen. Um dennoch eine Blase nutzen zu können, habe ich ein Stück Paracord durch die hintere Trägerplatte gesteckt, an ihr hängt die Blase zwar etwas tiefer, aber vor allem fest.
Regenhülle (exklusive)
Eine Regenhülle besitzt der Rucksack leider nicht, gut zur Größe passt das Tatonka Rain Flap XS (20-30l).
6. Positives
- Hauptfach komplett zu öffnen
- Bodenfach erweiterbar zum Hauptfach
7. Negatives
- keine Taschen an den Hüftflossen
- nur mäßiger Tragekomfort
- viel zu langer Bauchgurt
- unpraktische Halterung für Trinkblase
- keine Regenhülle im Lieferumfang
8. Fazit
Der Modular Pack 30 Vent ist weniger für Tagestouren mit viel Gepäck als viel mehr für den modularen Aufbau eines ganz speziellen, leichten (taktischen) Anwendungszweckes geeignet. Die große Öffnung des Hauptfaches sowie die innere Klettffläche sind seine charakteristischen Vorteile, im normalen Alltag überwiegen eher die Nachteile dieses Aufbaus.
9. Ähnliche Produkte
Tatonka Modular Pack 30 (Polster statt Rückentragesystem und mehr MOLLE Schlaufen).
Danke für deine ehrliche und ausführliche Bewertung des Rucksacks. Ich schätze das Review hat mich von einem Fehlkauf abgehalten da der von mir angestrebte Einsatzzweck nicht abgedeckt wird. Weiter so.
Allo,
Vielen dank fur deine review uber diese tasche.
Aber du hast die Vent versucht. Ist das trage comfort nicht besser ohne vent? Ich meine die normal Modular Pack 30 L?
Ich hore gern von du.
Mit frundlieche grusse aus Holland.
Peter van der Kuijl
Hallo Peter,
die andere Version des TT Modular Pack 30 besitzt das sogenannte Padded Back-Tragesystem. Damit liegt die (gepolsterte) Rückseite des Rucksacks zwar direkt am Rücken auf, aber genau wie auch bei der Vent-Version ist dies kein Tragesystem für höhere Lasten; der Rucksack verfügt über keine lastverteilenden Verstrebungen. In beiden Fällen wird das Gewicht eher von den Schultern getragen, als dass die Last (wie bei größeren Rücksäcken mit entsprechendem Tragesystemen) über den Hüftgurt auf die Hüfte übertragen wird. Denn egal ob Polster (Padded Back) oder verstellbarer Netzrücken (Vent) verfügt das Modular Pack 30 über kein wirklich komfortables Tragesystem, welches die Lasten gleichmäßig verteilt. Es ist jeweils nur ein sehr leichter Rucksack für wenig vergleichsweise geringe Lasten; beide Modelle werden ab ca. 8kg Zuladung auf längeren Wanderungen relativ unbequem. Einziger Unterschied ist nur die bessere Belüftung beim Vent, was den Tragekomfort z.B. an heißen Tagen erhöht; ansonsten ist der Tragekomfort praktisch gleich.
Beste Grüße, Dominik
Vielen dank fur dein antwort! Das sorgt davor das ich kein Fehlkauf habe gemacht!! super!
Beste Grusse Peter
Gern geschehen! Ich würde zu einem etwas größeren Rucksackmodell mit besserem Tragesystem raten; kleinere Rucksäcke sind im Vergleich zu größeren meist weniger komfortabel. Das ist ähnlich wie bei Fahrzeugen: lieber einen zu starken Motor mit sicheren Reserven, als sich mit einem zu schwachen im Gelände abquälen. Das Tragesystem des Raid Pack beispielsweise ist für das Volumen von 30 Liter des Tac Pack ausreichend. Man muss einen größeren Rucksack ja nicht unbedingt voll beladen; wichtig ist vor allem, dass man beim Tragen ein gutes Gefühl bzw. guten Komfort hat.
Hallo Dominik , ok mit dem TT hat Mann verstanden das es kein guter das pack ist ; daher meine Frage , was nutzt du dass das pack , nicht den Tropen pack den habe i h auch , welchen nutzt du bis 10 kg . Den Sabotageakten m Danke für die Antwort und deine Mühe . Würde mich bzgl. Reisen mit dir interessieren . Gruß Heiko Rheinland Pfalz
Hallo Heiko,
auf meiner letzten Lappland-Abenteuer-Reportage 2022 habe ich für Tagestouren den Deuter Military 35 genutzt (siehe Sonfjället Nationalpark Teile #34+35 sowie Loadout dazwischen), weil ich meine eigenen Prototypen noch nicht in die Kamera halten wollte;-) Sollte es für meine eigenen Rucksäcke einmal ein Konzept für eine Serien-Produktion geben, dürfte sich das aufgrund bereits vorhandenen Nachfragen vermutlich recht schnell rumsprechen;-)
Sobald die Reisen wieder losgehen, wird auch dies sowohl hier auf der Webseite als auch meinem Youtube-Kanal bekannt gegeben. Aktuell folgt erst einmal die Veröffentlichung meiner eigenen durchdachten Produkte…auf dass sich endlich weniger Outdoor-Begeisterte mit industriellen Fehlkonstruktionen rumärgern müssen;-)
Beste Grüße, Dominik