Autor: Dominik
Der Hanwag Lhasa ist ein sehr komfortabler Wander- und Trekkingstiefel aus weichem Yak-Leder; ich habe ihn in der ersten als auch zweiten Version ausgiebig getestet.
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1. Produkt
Wander- und Trekkingstiefel der Kategorie B.
2. Unternehmen
- Hanwag GmbH (seit 1921), Vierkirchen, Deutschland …Tochter von:
- Fenix Outdoor E-Com AB, Brogatan 141, 894 35 Själevad, Schweden
- Made in Croatia
3. Kauf
- 04/2018: 186,-€ (Lhasa I, schwarz)
- 01/2020: 198,-€ (Lhasa II, braun bzw. chestnut)
4. Spezifikationen
- Obermaterial: Yak Leder
- Futtermaterial: Leder (chromfrei)
- Sohle: Vibram® AW Integral
- Schafthöhe UK 9,5: Seite 185mm / hinten 165mm
- Schnürsenkellänge UK 9,5: 170 cm
- Gewicht Paar UK 9,5: 1645g
- Kategorie: B
5. Praxis
Lhasa I


Nach ca. 1,5 Jahren habe ich mich aufgrund des nervigen fehlerhaften Schnürsystems vom schwarzen Lhasa I getrennt und mir den braunen Lhasa II gekauft.
Lhasa II
Im Herbst 2021 bin ich mit den Lhasa II durch Lappland getourt, hier hat sich gezeigt, dass das Yak-Leder für ein derart feuchtes Klima eher ungeeignet ist.
Trotz intensiver Behandlung mit Lederwachs ließt sich die Nässe nicht vom Leder abhalten, weshalb ich mir auf einer Zweitageswanderung in finnisch Lappland schwere Blasen und Hautabschürfungen zugezogen habe. Mein eigenes (besseres) Lederwachs hatte ich auf dieser Tour leider vergessen.
Daraufhin habe ich mich nach der Tour wieder vom Lhasa II zu Gusten des Tatra Wide (Rindleder) getrennt.
Lhasa I vs. Lhasa II
Bevor ich mich vom schwarzen Lhasa I trennte, habe ich die Gelegenheit genutzt und diesen direkt mit dem brauen Lhasa II verglichen.
Der Lhasa I besitzt eine kleinere Lasche, der Lhasa II eine höhere und nun auch endlich mit einer Öse. Zwar keine Kreuzzugöse wie beim Lowa Tibet, aber immerhin eine Öse, welche die Lasche in Position hält.
Der Schaft des Lhasa II ist bei gleicher Schuhgröße vorn etwas höher und besitzt nun einen Abschluss aus Nubukleder.


Mit dem Lhasa II wurde die Fehlkonstruktion des Schnürsystemes beseitigt. Zwei statt drei Paar Schnürösen am Schaft bieten ausreichend Platz zum Verschnüren. Auch wurden stabilere Haken verwendet, welche sich nun hoffentlich nicht mehr von allein verbiegen.
Die Sohle blieb gleich, eine Vibram AW Integral, welche durch Integration des Gelenks (Versteifung) in der Zwischensohle besonders fest und gut stützend ist. Sie besitzt ein relativ gutes Trekkingprofil mit Brems- und Auftrittstollen, ist jedoch deutlich schmaler geschnitten, als sonst üblich breite Trekkingstiefel. Rechts der Lhasa I nach 300km moderater Strecke.
Die Einlegesohlen beim Lhasa II bestehen nun aus etwas rauerem Leder (vermutlich vom Modell Alaska) und fühlen sich damit komfortabler an.
6. Positives
- bequem und sehr komfortabel
- relativ leicht
- gutes Fußklima
7. Negatives
- fehlerhaftes Schnürsystem der 1. Generation
- kein Laschenhaken der 1. Generation
- Yak-Leder nicht für feuchtes Klima geeignet
- relativ schmaler Leisten (Normalversion) und Profilsohle
8. Fazit
Der Hanwag Lhasa ist ein enorm komfortabler Wander- bis leichter Trekkingstiefel für mittelschwere Beanspruchungen. Mit dem Nachfolgemodell Lhasa II wurden die fast schon peinlichen Fehlkonstruktionen des Lhasa I deutlich verbessert. Was jedoch bleibt, ist (trotz kräftiger Imprägnierung) die absolute Nicht-Eignung des Yak-Leders für feuchtes Terrain, w.z.B. Skandinavien. Aufgrund des vergleichsweise weichen Schafts ist er nicht unbedingt für Wanderungen mit schwerem Gepäck geeignet.
Hab den Lhasa I und den Alaska GTX. Hab mit den unterschiedlichen Schnürsystemen keine Probleme, wenn die Zunge beim Lhasa mal richtig sitzt, bleibt sie auch so. Nur den größeren Zehenraum beim Alaska finde ich angenehmer. Dafür hat der Lhasa mit dem Yak-Leder den angenehmeren edleren Griff.
Hallo Hans, Lhasa I und Alaska GTX haben meines Wissen nach beide drei Ösenreihen oberhalb des Spanns. Im Gegensatz zum Lhasa I hat der Lhasa II dort jedoch nur zwei Ösenreihen, weil eine davon offensichtlich zu viel war. Dies hat mir im Sommer ein weiterer privater Verkäufer bestätigt, der deswegen ebenfalls von Lhasa I auf Lhasa II umgestiegen ist . Der Schaft des Alaska sollte höher sein, als der des Lhasa, die Ösen mit größerem Abstand zueinander, weshalb die drei Reihen dort besser geschnürt werden können.
Bezüglich der Ösenzunge hört man immer wieder unterschiedliche Meinungen; ich denke dies ist auch von zahlreichen Faktoren abhängig, wie z.B. Schuh selbst, Schnürspannung, Strumpf, Spann, Gangart, Terrain etc. Ich habe Schuhe mit und ohne Ösenzunge; bei einigen Modelle stört es mich nicht, dass sie fehlt, bei anderen funktioniert es mit besser. Weil ich vor dem Kauf nie sicher sein kann, ob sie angebracht wäre oder nicht, achte ich nach Möglichkeit darauf, dass die Zunge über eine Öse verfügt.
Nice review how narrow are the Lhasa 2 model . I have just ordered a pair and wondering if I should cancel. I do not have a wide foot I have a normal foot
Normal Lhasa usually for normal foot, Wide Lhasa for wide foot. BUT I suggest wide model for normal foot too, because feet will become bigger during hiking and then will need more space in front. I have normal foot and like wide model more; wide ist not thet wide as you might think, it ’s just a verly little bit.