Autor: Dominik
Vergleich kompakter Camping- und Trekkingbeile der Hersteller Gränsfors (Wildmarksbeil), Husqvarna (Campingaxt), Fiskars (N7) und Karesuando (Hunters Axe).
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1. Produkt
- Pfadfinder, – Camping- und Trekkingbeile
2. Unternehmen
- Gränsfors Bruks AB, Schweden
- Husqvarna AB, Schweden
- Fiskars Oyj Abp, Finland
- Karesuando Kniven AB, Schweden
3. Kauf
- Gränsfors Forstaxt: 01/2018, 100,-€ (UVP 130€)
- Gränsfors Wildmarksbeil: 06/2020, 107€ (UVP 120€)
- Husqvarna Campingaxt: 08/2012, 45,-€ (UVP 49€)
- Fiskars Norden 7: 06/2020, 45,-€ (UVP 65€)
- Karesuando Stuorra Àksu: 03/2020, 200,-€ (UVP 260€)
4. Spezifikationen
Die gesamten technischen Daten zu jedem dieser Werkzeuge finden Sie im jeweiligen Einzel-Review; hier möchte ich nur die für den Vergleich relevanten Daten in folgender Reihenfolge nennen:
Gränsfors Forstbeil / Gränsfors Wildmarksbeil / Husqvarna Campingaxt / Fiskars N7 / Karesuando Hunters Axe.
- Gesamtlänge: 494 / 345 / 375 / 386 / 293 mm
- Klingenlänge: 81 / 80 / 78 / 80 / 88 mm
- Gewicht: 976 / 649 / 736 / 782 / 662 g
5. Praxis
In diesem Vergleich möchte ich auf die praktischen Unterschiede der einzelnen Modelle eingehen; in der Praxis entscheident sind vor allem Handlage und Schneid- bzw. Spaltleistung. Alle anderen Unterschiede fließen natürlich auch in die Kaufentscheidung mit ein, haben jedoch wenig Auswirkung auf die Nutzung in der Praxis.
Alle Beile kommen mit einem Klingenschutz bzw. einer Scheide. Das teuerste mit der besten, das billigste mit der einfachsten, alle erfüllen ihren zugedachten Zweck.
Die Klingenköpfe weisen unterschiedliche Formen auf, womit es auch beim Anwendungszweck der Beile Unterschiede gibt. Das teuerste Karesuando Beil hat die längste Scheide und den größten Bart, es eignet sich neben dem Spalten auch sehr gut für Schnitz- und Schneidarbeiten (Jägerbeil). Das Fiskars N7 ist mit seinem geraden, keilförmigen Kopf das genaue Gegenteil, es ist einzig ideal für das Spalten von Feuerholz. In der Mitte dieser beiden liegen Gränsfors und Husqvarna, wobei das Gränsfors Wildmarksbeil eher zum Karesuando und das Husqvarna Campingbeil eher zur Fiskars tendiert. Die Spaltkräfte von Fiskars, Gränsfors und (tasächlich auch) Karesuando sind recht ähnlich, das Husqvarna Beil jedoch hat die geringste Spaltwirkung bei Holzscheiten.
Die Axtköpfe sind unterschiedliche mit dem Stiel verbunden: Fiskars mit typisch fiberglasverstärktem Kunststoff, Husqvarna mit Holzkeil und Metallsplint, Gränsfors mit Holzkeil und beim Karesuando sieht es nach einer Epoxydharzverklebung aus.
Nebem den Axtkopf für den Anwendungszweck entscheidet vor allem der Griff über die gute Handlage. Passt die Ergonomie nicht, ist das auf den ersten Blick praktischste Beil im Prinzip nicht entsprechend nutzbar. Auf dem Foto die ungünstigsten (links) zu den besten (rechts) Griffen. Der Husqvarnagriff ist zu dick und rutscht am schnellsten durch. Die Fiskars hat den größten Haken gegen Durchrutschen, allerdings ebenfalls ein zu dickes Griffstück. Das Gränsforst Wildmarksbeil hat den schlankesten Griff und eine dazu ergonomisch passende Rundung, es liegt gut in der Hand. Die zweihändige Gränsfors Forstaxt liegt durch den Knubbel am Griffende sogar noch ein bischen besser in der Hand; allerdings ist der Griff für Einhandnutzung bereits zu lang. Der im Vergleich kürzeste Griff der Karesuando Axt ist der wohl aufwendigste gearbeitete; seine Ergonomie ist nahezu perfekt, nur die zu glatte Oberfläche stört ein wenig.
Vergleich des schlechtesten (Husqvarna, links) mit dem besten (Gränsfors, rechts) Einhand-Hickory-Griff.
6. Positives
- Karesuando Beil mit höchstem Nutzwert
- Gränsfors Beile mit guter Ergonomie und vielseitigstem Anwendungszweck
- Fiskars Beil mit erstklassiger Spaltwirkung und langanhaltender Schärfe
- Husqvarna Beil mit günstigstem Preis der handgeschmiedeten Köpfe
7. Negatives
- Karesuando Beil mit exorbitantem Preis
- Gränsfors Scheiden ohne separate Gürtelschlaufe
- Fiskars Beil mit zu dickem Griff und nicht unviversell einsetzbar
- Husqvarna Beil mit zu dickem Griff und zu kleiner Schneide
8. Fazit
In einem Vergleich gibt es meist einen Sieger, und wäre da nicht der für die meisten Interessenten viel zu hohe Preis der Karesuando Hunters Axe, wäre dieses Luxusbeil wohl meine Empfehlung in der Kategorie Trekkingbeil. Auch wenn es nicht danach aussieht, ist es enorm praktisch und viel zu schade als nur Deko-Geschenk. Gränsfors stellt nicht unbedingt die günstigsten Beile und Äxte her, wohl aber die mit der besten Synthese aus Ergonomie und Praxiswert, egal welches Modell, alle sind erstklassig. Somit ist das Wildmarksbeil meine Empfehlung für kommende Trekkingtouren. Mit ihm lässt sich nicht nur ein Feuer präparieren, es dient auch als Messerersatz und bei Langeweile kann man sogar noch wunderbar damit schnitzen. Die Husqvarna Campingaxt kann man sich zulegen, möchte man ein günstiges traditionelles schwedisches Beil, muss dann aber den Ergonomiekompromiss des zu dicken Griffes in Verbindung mit der kleinsten Schneide eingehen. Das Fiskarsbeil dient allein zum Spalten von Holz; möchte man wirklich nichts anderes tun und kann mit dem zu dicken Griff leben, ist es eine preiswerte Alternative.