Dieselrauch Arten


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Fehlerbilder mechanischer Störungen

Autor: Dominik

1. Verbrennungsablauf

2. Schwarzrauch

3. Blaurauch

4. Weißrauch

5. Sensoren der elektronischen Dieselregelung

Dieselkraftstoff verbrennt unter Einfluss von Luftsauerstoff zu Kohlenstoffdioxid und Wasser (2[C16H34] + 49[O2] –> 32[CO2] + 34[H2O]). Dieselmotoren arbeiten im Gegensatz zu Ottomotoren (Lambda = 1) mit einem Verbrennungsluftverhältnis (Verhältnis aus tatsächlich für eine Verbrennung zur Verfügung stehenden Luftmasse und der für eine vollständige Verbrennung mindestens notwendigen Luftmasse [1Liter Diesel benötigt dazu 14,5l Luft]) von Lambda 1,3 (Rußgrenze) bis 6, d.h. einem mageren Gemisch bzw. Luftüberschuss (höchste Leistung erfordert ein fettes Gemisch).

1. „Schwarzrauch“

Unter Schwarzrauch versteht man einen sichtbaren Anteil an Ruß (thermische Crackprodukte, Kohlenstoff) im Abgas von Motoren, der zur Abgastrübung führt. Insbesondere tritt Schwarzrauch beim Betrieb von Dieselmotoren unter Luftmangel auf. Bei Dieselmotoren mit Abgasturboaufladung benötigt der Turbolader eine bestimmte Zeit zum Hochlaufen. Wird die Kraftstoffeinspritzmenge nicht ladedruckabhängig begrenzt, kann es während der Beschleunigungsphase durch Luftmangel zur Schwarzrauchemission kommen.

  • Mangelhafte Sauerstoffzufuhr / Luftmenge (z.B. Luftfilter verstopft, Betrieb in großen Höhen ohne Höhenausgleich)
  • Überhitzte Ansaugluft (Ladeluftkühler verstopft oder undicht)
  • Abgassystem verengt, verstopft
  • Undichtigkeit im Ansaugsystem (zwischen oder im Turbolader und Ansaurohr)
  • Turbolader verschlissen oder defekt
  • Wastegate defekt (Bypassventil zur Ladedruckregelung)
  • Falsche Ventilsteuerung
  • Einspritzdüsen verschlissen oder defekt
  • Abdichtung Einspritzdüsen fehlerhaft
  • Einspritzzeitpunkt fehlerhaftv(bei Volllast Spritzbeginn zu spät → Luftmangel → viel Ruß)
  • Störung Einspritzpumpe (…)
  • Erhöhte Einspritzmenge, z.B. durch Tuningmaßnahmen
  • Verbrannte Rußpartikel aus Ablagerungen, Regeneration des Rußpartikelfilters
  • Nadelbewegungsfühler / Nadelhubgeber defekt (dann oft auch Lastruckeln)
  • Störung Abgasrückführventil (AGR zur Minderung der Stickoxide) → je nach Position: schlechte Gasannahme, Leistungsverlust, erhöhter Kraftstoffverbrauch
    •  AGR-Ventil verdreckt
    • schwergängiger Ventiltrieb und damit nur langsame Stellvorgänge
    • defekter Unterdruckschlauch
    • Stellgetriebe oder Positionsgeber defekt (nur elektrische AGR)

2. „Blaurauch“

Blauer Rauch entsteht durch unvollständige Verbrennung von Öl im Abgas.

  • Kolbenringe, Zylinder verschlissen, Zylinderkopf, Motorblock beschädigt (mangelhafte Kompression)
  • Ventilschaftabdichtungen verschlissen
  • verschlammtes Lagergehäuse, verstopfte Ölleitungen oder Lagerschaden des Abgasturboladers
  • falsche Druckverhältnisse im Turbolader z.B. Ansaug verkokt oder Kat dicht bzw. Wastegate öffnet nicht (Öl im Einlass) oder Wastegate immer offen bzw. Kat rausgeschlagen (Öl im Kat bzw. Abgasanlage)
  • schwache Glühkerzen

3. „Weissrauch“

Bei der unvollkommenen Verbrennung bei Luftüberschuss entstehen unverbrannte Kohlenwasserstoffe, die sich bei Temperaturen unter 250°C und ausreichender Menge als Weißrauch zeigen. Steigt dann die Temperatur über 250°C, wird daraus Blaurauch.

  • Kühlwassertemperatur oder Ansauglufttemperatur zu gering bzw. Kaltstart, Warmlaufphase
  • Motortemperaturgeber defekt bzw. Signal heiß obwohl Motor kalt
  • Schlechter oder falscher Kraftstoff (dann oft Kaltstartschwierigkeiten)
    • Benzin im Dieselkraftstoff
    • zuviel Paraffine (verbessern Zündwilligkeit) flocken im Winter aus und verstopfen Filter und Leitungen
    • zu geringe Cetanzahl
  • defekte Glühkerzen
  • Einspritzzeitpunkt fehlerhaft (bei Nulllast Spritzbeginn zu spät → unverbrannter Kraftstoff)
  • Abdichtung Einspritzdüsen defekt
  • Einspritzdüsen verschlissen oder defekt (unzureichende Zerstäubung, Nachtropfen, Düse permanent offen)
  • Kühlflüssigkeit im Brennraum (Zylinderkopfdichtung, Zylinderkopf, Motorblock defekt)
  • Störung Einspritzpumpe (…)
  • zu geringe Kompression

4. Sensoren der elektronischen Dieselregelung (EDC, bzw. weitere Fehlerquellen):

  • Drehzahlgeber (Motor und Nockenwelle)
  • Luftmassenmesser (kennfeldgesteuerte Abgasrückführung, Rauchgasbegrenzung)
  • Nadelbewegungsfühler (Einspritzbeginnerfassung)
  • Ladedruckgeber (Ladedruckregelung)
  • Kraftstofftemperaturfühler (Korrektur der Kraftstoffdichte)
  • Kraftstoffdruckfühler (bei Common Rail)
  • Motortemperaturfühler
  • Breitbandlambdasonde
  • Ansauglufttemperaturfühler (Korrektur der Luftdichte)
  • Atmosphärendruckfühler (Luftdruckausgleich)
  • Kupplungspedalschalter (aktive Ruckeldämpfung)
  • Bremspedalschalter (Volllastmengenbegrenzung)

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