Autor: Dominik
Die Mufflon W300 Tjark ist ein dicker Kaputzen-Pullover (Sweater), oder besser gesagt, universeller Loden-Anorak für sämtliche Outdoor-Aktivitäten bei kühler Witterung.
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1. Produkt
Herren-Woll-Sweater
2. Unternehmen
- Mufflon, Strickwarenfabrik Die Masche, Frank Schürmeyer e.K., Dr.-Hermann-Lindrath-Str. 15, 23812 Wahlstedt
- Garn: Schoeller GmbH & Co. KG, Spinnereistraße 10, 6971 Hard, Austria
- Made in Germany
3. Kauf
- 09/2021: 220,-€
Nachdem ich bereits vor einigen Jahren eine ähnlichen Loden-Anorak besaß, war ich schon länger auf der Suche nach einem besseren Modell. Der alte war mir zu dünn, zu lang, mit zu auffälliger Markenwerbung ausgestattet, einige Funktionen störten mehr als dass sie Sinn machten, und auch die fragwürdige Firmenphilosophie des Unternehmens gefiel mir nicht mehr. es war Zeit für einen Wechsel, und beim Tjark sah ich zumindest diese Probleme nicht, zudem kostete er auch noch ganze 100,-€ weniger.
4. Spezifikationen
- Material: 100% gewalkte Schurwolle (mulesingfrei, hauptsächlich aus Südamerika, Südafrika und Neuseeland)
- Materialgewicht: 780g/m²
- Maße: Oberweite 55cm, Taille 55cm, Länge 71cm (entspricht den Herstellerangaben)
- Gewicht Größe M: 1.295 g
- Farbe: Forest (19)
- Artikel-Nr.: 31135
5. Praxis
Die Mufflon Tjark habe ich mir ausschließlich für den “Busch”, also als meine alltägliche Jacke bei mir im Wald sowie auf Touren, zugelegt. Ich trage sie bei Temperaturen zwischen +10 und -15°C, es ist also ein fast Vier-Jahreszeiten-Anorak.
Wie man bereits an den Maßen erkennen kann, ist die Tjark gerade geschnitten, was auch sehr gut zu meinem Anwendungszweck passt. Ebenso passend ist die Größenangabe (wie bei allen mir bekannten Mufflon), d.h. die M sitzt bei mir (1,85m / 74kg) auch genau so, wie sie soll. Lodentypisch ist das Material anfangs noch relativ steif, dies gibt sich jedoch zusehens mit weiterem Tragen.
Der doppelte Stehkragen, d.h. die Kombination eines inneren kleineren Kragens mit dem großen Kapuzenkragen, schützt zuverlässig vor kaltem Wind und Wärmeverlust. Im Inneren gibt es einen Haken zum Aufhängen der Jacke, welchen ich jedoch nur sehr selten nutze.
Auf den windigen Wildnisflüssen im herbstlichen Lappland war der Kragen unverzichtbar. Und beim Paddeln mit direktem Wasserkontakt behielt die Jacke weiterhin ihre wolltypische Wärmeleistung, die es bei einer Kunstfaser so nicht gegeben hätte. Auch die Feuerunempfindlichkeit ist für mich besonders wichtig. Insofern sind meine Wollsachen die universellsten Kleidungsstücke, die ich besitze.
Bei körperlich anstrengenderen Tätigkeiten lässt sich der Kragen durch den sehr leichtgängigen YKK-Kunststoffreißverschluss zur besseren Entlüftung und gegen ein Überhitzen weit öffnen. Diese Funktion schätze ich vor allem auf Wanderungen, wie hier in finnisch und schwedisch Lappland.
Charakteristisch für die Tjark ist vor allem die große Kapuze, die durch das dicke Material auch besonders formstabil ist, und somit einen idealen Witterungsschutz bietet.
Mit geschlossener Kapuze waren im vorwinterlichen Lappland auch Temperaturen von -10°C kein Problem, natürlich trage ich dann zusätzlich zur optimalen Wärmeisolation auch noch eine Mütze. Unter der Tjark kam dann übrigens ein Wollpullover (450g/mł²), sowie lange Merinounterwäsche (210g/m²) zum Einsatz. Bei Temperaturen um -15°C erhöhe ich dann einfach nur die Unterwäsche auf 400g/m².
Im unteren Saum gibt es einen feststellbaren Kordelzug, den man durchaus etwas raffen kann. Für mich interessanter jedoch wäre solch ein einstellbarer Saum in der Kapuze gewesen, damit man diese enger an den Kopf legen kann. Ansonsten ist das eigentlich größte Manko der Tjark das Fehlen sämtlicher Taschen; weder innen noch außen lässt sich irgendetwas verstauen.
Nach einem halben Jahr intensiver, d.h. täglicher Nutzung in der Natur sind keine Verschleißerscheinungen zu sehen, die Tjark befindet sich weiterhin in tadellosem Zustand. Allein die Arme haben sich etwas eingearbeitet, d.h. die anfängliche Steifigkeit ist verschwunden, in den Ellenbeugen haben sich wolltypische Knickwellen gebildet.
6. Positives
- warm
- doppelter Kragen
- schützende Kaputze
- wolltypische Vorteile
- große Farbauswahl (25 Farben)
7. Negatives
- keine Taschen
- kein Kordelzug in der Kaputze
- kein Kinnschutz
8. Fazit
Die W300 Tjark von Mufflon hat das Zeug zu einer echten Outdoor-Lieblingsjacke, zumindest in puncto Wärmeisolation bei gleichzeitigem Witterungsschutz kann man sie als herausragend bezeichnen.
