Autor: Dominik
Das Lupine Rotlicht ist das wohl beste MTB-Rücklicht auf dem Markt, ich nutze es in der leistungsstärksten Version mit 2 Watt bzw. 160 Lumen.
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1. Produkt
Fahrrad-Rücklicht
2. Unternehmen
- Lupine Lighting Systems GmbH, Im Zwiesel 9, 92318 Neumarkt in der Oberpfalz, Deutschland
- Made in Germany
3. Kauf
- 2017 Rotlicht: 99,-€
- 2017 Barolo-Kit (roter Deckel): 6,-€
- 2017 Sattelstrebenhalter: 19,-€
- 09/2019 Ersatz-Akku: 8,-€
Damals gab es das Rotlicht standartmäßig ausschließlich in der leistungsstärksten Variante mit 2 Watt und 160Lumen Leuchtkraft, Dauer,- Blink- und Pluslicht, sowie mit 3 Wh/840 mAh Lithium-Polymer-Akku. Mit der Einführung des auf 0,1 Watt und 8 Lumen abgespeckten Dauerlichts (Bremslicht 0,4 Watt) “Rotlicht StVZO” (Zulassung ~K1478), wurde mein “gesetzeswidriges” Modell umbenannt in “Rotlicht International”. Im Lupine-Shop hieß es dann nicht nur “für den Einsatz außerhalb Deutschlands”, sondern auch “Dieser Artikel wird nicht nach Deutschland verschickt”. Ein wenig übertrieben, wie ich finde, kann man das Licht doch auch außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs benutzen (z.B. wegen dem hellen Bremslicht bei [Ab]fahrten in der Kolonne). Beide Varianten gab es dann übrigens auch als “MAX” mit größerem 6Wh/1650mAh Lithium-Polymer-Akku. Den roten Deckel gab es später nicht mehr, dafür zum serienmäßig transparenten Deckel eine rote Elektronikplatte (43,-€).
4. Spezifikationen
- Material: Aluminium 6061-T6, Shot-peen, CNC-gefräst, schwarz eloxiert; Polycarbonat
- Abmessungen: 20 x 32 x 60mm
- Gewicht: 55g
- Schutzklasse: IP 68 (Wasserdichtigkeit), IK 09 (Schlagfestigkeit)
- Umgebungstemperatur: -25°C bis +70°C
- Zellentyp: Lithium Polymer
- Leuchtmittel: Cree XP-E2
- Funktionen: Dauerlicht, Blinken, Puls, Blinken + Puls, Bremslicht, Helligkeitssensor
- Leuchtstufen: 5 Stufen von 0.1W (8 Lumen) bis 2W (160 Lumen)
- Anschluss Ladekabel: MicroUSB
5. Praxis
Mein Einstieg mit dem Rotlicht verlief leider etwas unschön. Bereits nach meiner ersten Regenfahrt, nach der ich die Lampe mit dem Handtuch trocken gerieben hatte, begannen nach ein paar Tagen die vier schwarzen Kreuzschlitzschrauben vom Deckel zu rosten. Erst sah es nur unschön aus, dann aber schritt die Korrosion dermaßen stark voran, dass man die winzigen Schrauben nur noch mit Mühe herausdrehen konnte. Zusammen mit aussagekräftigen Detail-Fotos (aktuell leider nicht mehr auffindbar) reklamierte ich diesen Fehler direkt bei Lupine. Daraufhin fragte mich persönlich der Chef des Unternehmens vorwurfsvoll, was ich denn damit angestellt, und wie lange ich die Leuchte im Salzbad gelagert hätte; so etwas sei zuvor bei noch keinem anderen Kunden vorgekommen. Sicher mag es einige Kunden geben, die mit den Produkten nachlässig umgehen, jedoch sollte man, wie ich zumindest finde, nachvollziehbaren Aussagen auch erst einmal offen gegenüber stehen (meine Webseite kannte man bei Lupine offensichtlich noch nicht). Mit dieser Art von Kommunikation fühlte ich mich leicht verarscht, erhielt dann aber doch zwei kleine Tüten mit ausreichend Ersatzschrauben; scheinbar glaubte man tatsächlich, ich würde mit dem Rotlicht im Meer tauchen gehen. Die Edelstahlvariante habe ich dann umgehend montiert, und seit dem gibt es bis heute (nach 5 Jahren) auch keine Probleme damit. Interessanterweise wurden die schwarzen Schrauben danach aus dem Programm genommen; ein Bekannter erhielt sein Rotlicht später serienmäßig mit Edelstahlschrauben. Es hatte sich also offensichtlich um ein Qualitätsproblem bei der Oberflächenbehandlung der kleinen Schrauben gehandelt, und gewiss um keinen Einzelfall. Schockiert hat mich die Tatsache, dass diese Komponenten vor dem Verkauf scheinbar gar nicht in Verbindung mit Nässe getestet wurden; bei einer 100€-Leuchte nach IP68 hatte ich so etwas eigentlich erwartet.
Am Sattel montiert wird das Rotlicht zusammen mit dem Sattelstrebenhalter (19,-€), welcher im Set (auch einzeln erhältlich) aus der Querstrebe “Crossbar” (9,50€) sowie der Rotlichthalterung für den Sattelstrebenhalter (9,50€) besteht.
Das Rotlicht kann nun leicht unter dem Sattel ein- und ausgesteckt werden. Eingeschaltet wird es durch Doppelklick, jeder weitere Klick wechselt die Leuchtfunktionen, und ein langer Tastendruck schaltet es wieder aus.
Gelanden wird das Rotlicht per Micro-USB-Anschluss, wobei es beim Laden rot blinkt, und grün bei voller Kapazität. Nach dem Ausschalten blinkt die rote LED 1x pro entnommenen 100mAh (maximale Blinkanzahl 8 für voll geladen).
Leuchtfunktionen
Neben dem Bremslicht gibt es 4 Leuchtfunktionen: Dauerlicht, Blinklicht, Pulslicht und Dauerlicht mit Impuls (meine bevorzugte Wahl). In der jeweiligen Leuchtfunktion lässt sich die Helligkeit in jeweils 5 Stufen anpassen: 0,10W, 0,25W, 0,50W, 1,0W, 2,0W. Dazu hält man den Taster gedrückt, bis die kleine grüne LED am Taster 1x grün blinkt. Nach dem Loslassen schaltet das Rotlicht die 5 Stufen schrittweise durch; per Tastendruck bestätigt man die gewünschte. Am wenigsten Strom verbrauchen Blink- und Pulslicht (jeweils 3h-60h), gefolgt vom Dauerlicht (1,5h-30h), und zuletzt das Dauerlicht mit Impuls (2,5h-25h). Wobei dieses nicht in der höchsten 2W-Stufe programmierbar ist (sonst wäre der Impuls nicht möglich), genau so wie das Pulslicht nicht in der schwächsten 0,1W Stufe leuchten kann.
Licht- und Bremssensor
Neben dieser bereits umfangreichen Programmierung der Leuchtfunktionen, lässt sich auch noch der Lichtsensor sowie das Bremslicht individuell einstellen. Hierzu hält man den Taster wieder lange gedrückt, aber diesmal so lange, bis die kleine rote LED blinkt.
- 1x rot blinken: Lichtsensor aus
- 2x rot blinken: Lichtsensor an, niedrige Empfindlichkeit
- 3x rot blinken: Lichtsensor an, hohe Empfindlichkeit
- 4x rot blinken: Bremssensor aus
- 5x rot blinken: Bremssensor an, niedrige Empfindlichkeit
- 6x rot blinken: Bremssensor an, mittlere Empfindlichkeit
- 7x rot blinken: Bremssensor an, hohe Empfindlichkeit
- 8x rot blinken: Doppelklick an oder aus
- 9x rot blinken: Reset, Zurücksetzen auf Werkseinstellungen
Akku
Nach leider nur einem Jahr Nutzung, besser gesagt, nach einem Winter Nutzung, und einem Sommer Nicht-Nutzung, musste ich dann bereits den Akku ersetzen, Kosten 8,-€ + Versand. Der Vorteil eines Lithium-Polymer-Akkus ist seine im Vergleich zum Lithium-Ionen-Akku höhere Leistung (sowie auch die kompaktere und leichtere Bauform). Sein Nachteil jedoch ist, dass er aufgrund des Memory-Effekts regelmäßig und sorgsam genutzt, d.h. ent- und geladen werden muss. Beim Laden muss, im Gegensatz zum Li-Ion-Akku, ein Überladen unbedingt vermieden werden; schwierig, wenn das Ladegerät nicht automatisch abschaltet, und man beim Laden nicht ständig auf die Lampe guckt.. Längeres Lagern ohne zwischenzeitliche Nutzung (und hier genügen offensichtlich bereits 5 Monate aus) quittiert der Akku mit Total-Defekt. In wie fern sich hier der doppelt so große Akku verhält, kann ich nicht sagen, denn das “kleine” Rotlicht genügt für meine Zwecke völlig aus.
Anfangs habe ich das Rotlicht noch mit einer unzureichenden Frontlampe benutzt, dann ab 2019 zusammen mit der Blika, und ab 2021 dann mit der Piko, meiner festen Fahrradlampe.
6. Positives
- hochwertige Verarbeitung
- wasserdicht
- viele Funktionen
- umfangreiche Individualisierung möglich
7. Negatives
- eingeschränkt haltbarer Lithium-Polymer-Akku
8. Fazit
Bei dermaßen viele Funktionen in einem kleinen Rücklicht kann man schon mal den Durchblick verlieren, hat man sich jedoch sicher reingefuchst, macht diese Lampe einfach nur Freude. Sowohl beim Design als auch der Bedienung gibt es nichts zu meckern, und (zumindest bei meiner Version) auch nichts bei der phänomenalen Leuchtkraft.
9. Ähnliche Produkte
Später kam das 87g flache Rücklicht “C14 Mag” und “C14 Mag StVZO” (ohne Blink- und Pulslicht) mit jeweils 45 Lumen bzw. 0,2/0,5W Dauerlicht auf den Markt.