Autor: Dominik
Was vielleicht etwas übertrieben klingen mag, ist ein Produkt aus meiner Überzeugung, an welchem ich jahrelang getüftelt, und es immer wieder im Wildnis-Einsatz getestet habe, um es schließlich das weltbeste Lederwachs nennen zu können; kein mir bekanntes anderes Produkt kommt an diese Qualität heran. Dieser Beitrag basiert auf meinem zur allgemeinen Lederpflege, wo es noch mehr Informationen, sowie auch Vergleiche zu anderen Produkten gibt.
1. Der Anfang
Damals hatte ich noch die Pflegeprodukte anderer Hersteller mit zusätzlichen Inhaltsstoffen verbessert, aufgrund der dennoch bleibenden fragwürdigen Basissubstanzen, dann vor knapp 10 Jahren konsequent meine eigene Lederpflege hergestellt. Diese sollte nicht einfach nur besser sein, sondern vor allem aus 100% natürlichen Inhaltsstoffen bestehen; ich wollte keine schädlichen Stoffe in der Natur verteilen. Weil ich die Pflege hauptsächlich für Wanderstiefel nutze, lag der Fokus bei den Eigenschaften sowohl auf maximaler Feuchtigkeitsresistenz, als auch auf nachhaltiger Pflege. Zudem sollte sich das Produkt natürlich auch noch von Hand mit einfachen Mitteln in der Wildnis verarbeiten lassen; auch ohne sich hinterher die Hände waschen zu müssen. Erreichen konnte ich dies nur mit dem richtigen bzw. idealen Mischungsverhältnis hochwertiger Wachse, Fette und Öle.
2. Erste Abfüllungen
Nach vielen Versuchen, und immer wieder Erprobungen auf meinen Touren, hatte ich dann im Jahr 2021, zum ersten Mal eine größeren Vorrat abgefüllt. Hierfür habe ich noch mein normales Kochgeschirr benutzt, was eine ziemlich große Schweinerei war, ließen sich die abgekühlten Töpfe und Kellen hinterher fast gar nicht mehr reinigen. Die ersten Dosen hatten 200ml Gesamtvolumen und waren schwarz, damit ich sie für eine bessere Verarbeitung in der Sonne vorwärmen lassen konnte. Aufgrund spontaner Nachfrage war mein Dosenvorrat dann noch vor Jahresende 2022 unerwartet schnell aufgebraucht.
Weil ich keine chinesischen Dosen mehr nehmen wollte, mir kein europäischer Hersteller schwarze Metalldosen anbieten konnte, und Interessenten doch tatsächlich den Preis meiner hochwertigen 200ml-Dose mit dem einer minderwertigen 75ml-Dose anderer Hersteller verglichen, musste ich ab 2023 auf die handelsübliche Größe von 100ml umsteigen. Um das Wachs auch bei kühleren Temperaturen besser verarbeiten zu können, habe ich die Formel nochmals angepasst, und bei der Gelegenheit den Anteil Sonnenblumenöl durch Mandelöl ersetzt. Ein größerer Topf sowie eine entsprechende Kelle eigens für die Wachsherstellung waren ein willkommener Fortschritt.
Worauf ich besonders stolz bin, ist meine mühsame Handabfüllung, wodurch ich jede einzelne Dose nach uns nach wirklich randvoll befüllen kann, um das Gefäß auch maximal ausnutzen zu können. Das Säubern der abgekühlten Dosen ist abermals sehr zeitintensiv (Wachs wird dabei nicht verschwendet), das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen. Bei den ökologischen Aufklebern aus recyceltem Graspapier ist der Druckfirma leider eine Fehler unterlaufen; bei den rückseitigen Labels wurde der Rand 2,5mm zu weit abgeschnitten. Aus nachhaltigen Gründen habe ich dennoch auf das Drucken neuer Etiketten verzichtet, beim nächsten Schwung hoffe ich auch auf ein perfektes Design.
3. Finales Produkt
Inhaltsstoffe
Meine Lederpflege ist ganz bewusst eine Mischung aus einem pflegenden Lederfett, und einem schützenden Lederwachs; zwei Produkte mit eigentlich mehreren Behandlungsschritten in tatsächlich nur einem. Sie ist hoch wasserabweisend, stark rückfettend, nachhaltig pflegend, umwelt- und hautfreundlich. Erreicht habe ich dies durch einen ausgeklügelten Anteil ausschließlich hochwertiger reiner Fette, Öle und Wachse. Jeder dieser Anteile ist in einer maximal hohen Konzentration vorhanden, so dass dessen Wirkung auch tatsächlich vorhanden ist. Allein das teure Carnaubawachs wird man in anderen Produkten nicht in einer derart hohen Konzentration finden. Mir ist weltweit tatsächlich kein auch nur ähnliches Produkt bekannt, welches man sinnvoll mit meinem vergleichen könnte (Stand 12/2023). Entweder sind es gänzlich andere Produkte, oder sie haben minderwertige Inhaltsstoffe bzw. eine deutlich geringere Konzentration hochwertiger. Im Zweifel sollte dies auch bitte gern nachgeprüft werden.
Inhaltsstoffe: Wollfett, Bienenwachs, Rizinusöl, Carnaubawachs, Kokosfett, Mandelöl
Anwendung
Aufgrund seiner einzigartigen Zusammensetzung ist auch wirklich nur sehr wenig Wachs notwendig; ein Finger voll reicht bereits zur Pflege eines mittelhohen Trekkingstiefels. Nur bei erstmaliger Anwendung, sowie auch bei starker Austrocknung des Leders (z.B. nachdem es vorher durchnässt war), empfehle ich, etwas mehr Wachs zu verwenden; dann am besten in zwei Etappen und mit zwischenzeitlichem Einziehen. Das Wachs sollte für die richtige Menge handwarm (fest) verarbeitet, und aufgrund der natürlichen Inhaltsstoffe möglichst kühl gelagert werden (z.B. Kühlschrank).
Idealerweise trägt man das Wachs mit einem Baumwolllappen auf, und bürstet es dann, temperaturabhängig und nach etwas Wartezeit, mit einer mittelharten bis harten Bürste ein. Zur Not (z.B. in der Wildnis) lässt sich die Pflege aber auch mit der bloßen Hand auftragen und verreiben. Ein Händewaschen ist dabei anschließend nicht notwendig. Ganz im Gegenteil, die Pflege tut auch hier ihr Gutes, und pflegt sogar noch die Haut. Solange sich meine eigene universelle Pflegecreme noch in der ausführlichen Entwicklungsphase befindet (auch hier probiere ich wieder über einen längeren Zeitraume in Selbstversuchen), benutze ich das Lederwachs auch zur Pfotenpflege beim Hund. Zur Imprägnierung von Baumwollkleidung empfehle ich es nicht, hier sollten ausschließlich Wachse ohne Fettanteil zur Anwendung kommen.
Anwendungsbeispiele: Stiefel, Handschuhe, Motorradkombi, Messerscheiden, Pistolenholster, Reitsättel, Peitschen, Hundeleinen, Hundepfoten, Fahrradkette, u.A.
4. Fehlerquellen
Dass mein Wachs sehr gut funktioniert, habe nicht nur ich selbst auf meinen Touren live bewiesen, sondern wissen mittlerweile auch viele andere zufriedene Anwender. Dennoch kann es womöglich, wie auch mit anderen Produkten, zu unerwünschten Ergebnissen kommen, von denen ich einige Ursachen aufzählen möchte.
- Leder (gegerbte Tierhaut) wird aufgrund seiner Atmungsaktivität und Robustheit genutzt. Diese Dampfdurchlässigkeit (wesentlich höher als bei GoreTex) wird auch beibehalten, wenn es imprägniert wird, egal womit. Deshalb kann Leder auch nicht wasserdicht sein, sondern nur für eine bestimmte Zeit wasserabweisend (ähnlich lebender Haut). Diesen Fakt sollte man verinnerlicht haben, wenn man sich für Leder entscheiden möchte. Möchte man temporäre Wasserdichtigkeit (zumindest anfangs), kann man Kunstfasermembranen (Goretex) benutzen, oder für vollständige Wasserdichtigkeit Gummi(stiefel) tragen. Leder ist zwar sehr universell (von heiß bis kalt), nicht aber in jedem Terrain automatisch die beste Wahl. Weshalb z.B. die Sami in Lappland fast immer Gummistiefel tragen, wenn sie sich den ganzen Tag im feuchten Terrain aufhalten.
- Zu hohe bzw. schlichtweg unrealistische Vorstellungen, können ebenso zu Enttäuschungen führen. Mein Produkt vereint alle Notwendigkeiten einer Lederpflege im besten Maß miteinander: wasserabweisend, rückfettend, nachhaltig pflegend, Umwelt- und Hautfreundlich. Ist eventuell nur eine dieser Eigenschaften gefragt (z.B. maximaler Glanz für Designerschuhe), gibt es dafür geeignetere Produkte (z.B. Hochglanz-Polituren). Teflon-Imprägnierungen zum Sprühen und Erdölcremes zum Einreiben, können ggf. zu etwas mehr Wasserdichtigkeit führen, pflegen jedoch kein Leder (oft im Gegenteil!), und schädigen vor allem nachhaltig Mensch und Umwelt.
- Nicht jedes Leder ist gleich. Abgesehen von der Tierart, und der Lederart, variiert vor allem auch die Qualität. Im Laufe der Zeit ist diese bei den Herstellern leider nicht besser geworden, nur teurer. Die Stärke und Qualität welche ich noch vor 25 Jahren getragen habe, und die damals noch üblich war, habe ich heute bei keinem mir bekannten Hersteller mehr im Programm gefunden. Solch gutes Leder sind Sonderbestellungen für in Auftrag individuell gefertigte Maßanpassungen. Zudem sind einige Lederarten, wenn auch hochwertig, schlichtweg nicht für den Kontakt mit Feuchtigkeit geeignet (z.B. Yak-Leder).
- Je nach Alter benötigt das Leder verschiedene Behandlungen mit unterschiedlichen Mengen an Lederpflege, in dafür angepassten Intervallen. Hier spielt die Erfahrung mit Leder eine große Rolle. Ein defektes (z.B. völlig ausgetrocknetes) Leder kann durch kein Mittel der Welt wieder vollständig “reaktiviert” werden.
- Nicht jede Naht ist gleich gut verarbeitet, nicht jeder Schuh gleich dicht; die Verarbeitungsqualität hat aufgrund billigerer Materialien sowie unzureichend ausgebildeter Fachkräfte im Ausland allgemein abgenommen; der Beruf des Schuster-Meisters ist mittlerweile nahezu ausgestorben. Was bei dem einen Produkt wunderbar funktioniert, muss deshalb nicht zwangsläufig auf ein anderes zutreffen.
- Neben den Materialeigenschaften ist natürlich auch die Art der Lederbehandlung entscheidend. Gründlichkeit ist das Mittel zum Erfolg, einige Lederprodukte (z.B. Stiefel) sind somit recht aufwendig zu behandeln, jeder Quadratmillimeter sollte imprägniert sein, auch dort wo man vielleicht nur schwer ran kommt. Ebenso sollte die Temperatur passen (Luft, Leder, Wachs), so dass die Pflege auch in die Poren eindringen kann; ggf. muss zweimal imprägniert werden. Meist führen Anwendungsfehler aufgrund von Oberflächlichkeit zu ungewollten Funktionseinschränkungen. Für das richtige Schuhe-Putzen, was damals noch gelernt wurde, ist nun mal jeder Nutzer selbst verantwortlich.
- Die ausreichende Wirkung einer Imprägnierung hängt maßgeblich von vielen Faktoren ab. Bei ständig hoher Bodennässe bleibt es mitunter nicht aus, dass auch während einer mehrtägigen Tour nach-gefettet werden muss; deshalb die kompakt-robusten 100ml-Dosen. Wie zu Hause, sollte man sich auch unterwegs ausreichend Zeit dafür nehmen.
In der Summe hängt der Erfolg einer guten Imprägnierung und Pflege von vielen Faktoren ab, maßgeblich von einem hochwertigen und gut verarbeiteten Leder, einer gewissenhaften Anwendung, sowie Kenntnisse aus praktischer Erfahrung; letzte lassen sich verbessern durch die Intensität der Nutzungen.
Hallo
Wo kann ich dieses Wachs bekommen und was kostet es.
Gruß Olli
Hallo Olli, in der Videobeschreibung zur Lederpflege findet Du den entsprechenden Link;-)
Beste Grüße, Dominik
Hallo lieber Dominik,
Bald wieder was verfügbar? 🙂
Ganz liebe Grüße
Luc
Hey Luc, ich mache demnächst wieder eine Mischung fertig, und würde es dann auch offiziell vorstellen;-)
Beste Grüße, Dominik
Hallo Dominik,
dein Video hat mich überzeugt. Meine neuen Wanderstiefel von Bär warten auf eine Dose deiner neuen Charge. Dein Wachs ist genau das, was ich suche.
Grüße Kathrin
Hallo Kathrin, das freut mich natürlich, wenn Du meinem Wachs vertrauen möchtest! Sobald die nächsten Leerdosen eingetroffen sind, werde ich eine neue Abfüllung vornehmen, und dies dann auch mindestens hier im Beitrag, sowie vermutlich auch auf dem Kanal bekannt geben. Du darfst mir zur Erinnerung auch gern eine “Platzhalter-email” schreiben, und ich würde sie dann beantworten, sobald das Wachs versandfertig ist;-)
Beste Grüße, Dominik