Bergans Sauda Down Jacket 5


Autor: Dominik

Die Bergans Sauda Down Jacket ist eine technische, hochwertig konstruierte und vor allem sehr warme Daunenjacke für Outdoor-Aktivitäten bei klirrender Kälte. Wir haben sie als Herren- und Damenmodell getestet.

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1. Produkt

Sehr warme Daunenjacke.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

2. Unternehmen

  • Die Firma Bergans ist ein seit 1909 norwegischer Hersteller von ziviler und militärischer Funktionskleidung und Outdoor-Ausrüstung (Zelte, Schlafsäcke, Kanus, etc.).
  • Die Produktion erfolgt ausschließlich in Asien, größtenteils China (Ausnahme: Ally-Kanu in Norwegen).
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

3. Kauf

  • 02/2020: 266,-€ Men / 154,-€ Lady (UVP jeweils 380,-€)

Bei Kauf liegen der Jacke (in einer Reißverschluss-Einschubtasche), für den Fall einer Beschädigung, zwei selbstklebende Reparatur-Flicken bei. Diese kann man bei Bedarf auf die entsprechende Größe rund ausschneiden, einen Riss vorher ggf. zunähen und dann darüber kleben. Bleibt zu hoffen, dass wir sie nie benötigt werden.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

4. Spezifikationen

  • Außenmaterial: 100% Polyamid
  • Maße Herrenmodell Gr. M: Oberweite 55cm, Taille 55cm, Länge 69cm, Ärmel 57/68cm
Bergans Sauda Down Jacket
  • Isolierung: 95 % Daune / 5 % Federn
  • Bauschkraft: 750 cuin, Boxkammerkonstruktion
  • Füllgewicht Daune Men (Gr. L) / Women (Gr. M): 320 g / 243 g
Bergans Sauda Down Jacket
  • Gewicht Jacke Men (Gr. M) / Women (Gr. S): 965 g / 790 g
  • Farbe Men / Woman: Green Mud + Solid Charcoal / Beet Red + Purple Velvet
Bergans Sauda Down Jacket Gewicht
Bergans Sauda Down W Jacket Gewicht

5. Praxis

Aus dem Daunenjackensortiment von Bergans ist das technische Modell Sauda mit Abstand die wärmste Jacke von allen (zumindest für Frauen), nur noch das polartaugliche, reine Herrenmodell Expedtion Down Parka besitzt nocheinmal 200g mehr Daunenfüllung (siehe Übersicht am Ende des Artikels). Aber nicht nur Menge der verwendeten Daune, auch die Zusammensetzung (95/5% statt der üblichen 90/10%), die Bauschkraft (750 statt 700 cuin) sowie die Konstruktion (Boxkammer statt gesteppt) lässt erkennen, dass die Sauda auch bei geringer körperlicher Aktivität und/oder eisiger Kälte mollig warm halten soll. Durch die aufwendigere Boxkammerkonstruktion werden Kältebrücken vermieden und die Isoliereigenschaften von hochwertigen Daunen maximal ausgenutzt.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down W Jacket

Den Komfortbereich für Frauen würden wir zwischen +5°C und -20°C angeben, für Männer ist die Jacke oberhalb des Gefrierpunktes praktisch nicht tragbar. Für einen typisch deutschen Winter ohne Schnee könnte die Sauda also bereits als zu warm empfunden werden; sie ist also eher für winterliche Gebirgstouren geeignet.

Bergans Sauda Down im Schnee
Bergans Sauda Down im Schnee
Schweiß nach einer zweistündigen Wanderung bei -5°C.

Die Jacke isoliert nicht nur sehr effizient, ihr Außenmaterial ist zudem winddicht und wasserabweisend. Schnee hat keine Chance, die Daunenfüllung zu durchnässen und auch Regen perlt für eine gewisse Zeit lang ab.

Bergans Sauda Down W Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket wasserabweisend

Trotz der hohen Bauschkraft besitzt die Sauda eine gute Passform. Vorgeformte Ellenbogen erleichtern die Bewegungsfreiheit, der Bund lässt sich mit einem elastischen Kordelzug am Saum einhändig weitenregulieren. Elastische Ärmelbündchen dienen dem leichten Warmhalten der Hände und verhindern ein nach obenrutschen der Ärmel.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

Besonders positiv empfinden wir die wärmende, fest angeschnittene Kapuze, welche sich bei Bedarf mit einem elastischem Schnürzug sehr kompakt einstellen lässt. Die Rückenpartie ist leicht verlängert.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down W Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

Bei solch dicker Jacke äußerst praktisch sind die langen Belüftungsreißverschlüsse unter den Achseln, welche wir gern zur Ventilation öffnen. Für ein möglichst schnelles Öffnen stellt man beide Zipper in geschlossener Position zum Ellenbogen; bei angehobenem Arm lassen sie sich so ohne Gegenhalten einfach öffnen.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down W Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

Der Frontreißverschluss mit Kinnschutz lässt sich leicht bedienen, umständliches Gefummel sucht man hier vergebens. Dies betrifft übrigens auch die Reißverschlüsse der Einschubtaschen.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down W Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

Zum Wärmen der Hände sind diese seitlichen Reißverschlusstaschen in einer bequem zugänglichen Armbeugenhöhe angebracht.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

Außerdem besitzt die Jacke zwei relativ versteckte, bzw. mit einer Leiste abgedeckte, äußere Brusttaschen für Kleinigkeiten (z.B. Skipass). Diese lassen sich zwar leicht öffnen, jedoch sollte man beim Schließen darauf achten, den dünnen Außenstoff nicht im Reißverschluss einzuklemmen.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

Das Innenfutter der Sauda fühlt sich leicht und geschmeidig an, sie ließe sich auch mit nur einem T-Shirt komfortabel auf der Haut tragen. Der Innenkragen ist mit wärmendem Microfleece ausgestattet, zum Aufhängen gibt es eine kleine Öse, die für das nur geringe Gewicht der Jacke ausreichend bemessen ist.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down W Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down W Jacket

In der rechten Innenseite der Jacke befindet sich die einzige Innentasche, welche sich bei erstmaliger Benutzung als erstaunlich tief herausstellt, verschwindet ein Portemonaie darin doch bis auf Höhe der äußeren Seitentasche. Beim Herausziehen dort verstauter Gegenständen muss man darauf achten, mit diesen nicht das gesamte Inlet der Tasche mit heraus zu stülpen.

Bergans Sauda Down W Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

Bei Bedarf kann die Jacke in dieser, eigens dafür konstruierten Innentasche klein verstaut bzw. komprimiert werden. Diese Funktion empfehlen wir allerdings nur als reine Notmaßnahme, wenn die Jacke in einem Rucksack mitgeführt werden muss. Besser sollte ein separater Packsack verwendet werden. Denn das umständliche Stopfen und anschließende Herausnehmen durch den Taschenreißverschluss ist mit viel Vorsicht zu genießen, will man selbigen oder gar die Jacke nicht dabei beschädigen. Vor allem bei frostigen Temperaturen wird einem sowohl das nötige Fingerspitzengefühl als auch die dafür angebrachte Geduld sicher fehlen.

Bergans Sauda Down Jacket
Bergans Sauda Down Jacket

6. Positives

  • sehr warm
  • gute Passform
  • saubere Verarbeitung

7. Negatives

  • beim Schließen der Brusttaschen kann sich der darüber liegende Außenstoff im Reißverschluss verhaken
  • die oberen Brusttaschen sind zu klein für Geldbörse oder Telefon
  • Kompressionsfach wird bei Nutzung als Tasche oft mit ausgestülpt
  • Kompressionsfunktion ist eher als Notmaßnahme anzusehen

8. Fazit

Mit der Sauda fühlen wir uns weit mehr als nur für einen mitteleuropäischen Winter gerüstet. Wir werden natürlich unsere Erfahrungen vom bevorstehenden Winter nördlich des Polarkreises editieren.

Bergans Sauda Down Jacket

9. Ähnliche Produkte

Folgend eine Übersicht aller Bergans Daunenjacken mit Kaputze, sortiert entsprechend der geschätzten Wärmeleistung (Herren / Damenmodell):

  • Expedtion Down Parka (Herrenmodell, 516 g Daune, 95/5, 750 cuin, Boxkammerkonstruktion, 1.430 g)
  • Sauda Down Jacket (320 / 243 g Daune, 95/5, 750 cuin, Boxkammerkonstruktion, 985 g / 805 g)
  • Expedtion Down Light Parka (Herrenmodell, 262 g Daune, 95/5, 750 cuin, Boxkammerkonstruktion, 805 g)
  • Rabot 365 Down Jacket (150 g / 160 g Daune, 90/10, 700 cuin, durchgesteppt, 830 g / 745 g)
  • Stranda Down Hybrid Jacket (250 g / 195 g Daune, 90/10, 700 cuin, durchgesteppt, 985 g / 850 g)
  • Slingsby Down Jacket (210 g / 160 g Daune, 90/10, 700 cuin, durchgesteppt, 480 g / 430 g)
  • Slingsby Down Lite Jacket (155 g / 120 g Daune, 90/10, 700 cuin, durchgesteppt, 455 g / 390 g)
  • Pyttegga Down Jacket (120 g / 100 g Daune, 90/10, 700 cuin, durchgesteppt, 420 g / 370 g)
  • Cecilie Down Light Jacket (Damenmodell, 100 g Daune, 95/5, 750 cuin, durchgesteppt, 380 g)
  • Myre Down Jacket (85 g / 65 g Daune, 90/10, 700 cuin, durchgesteppt, 500 g / 435 g)

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5 Gedanken zu “Bergans Sauda Down Jacket

  • Steve

    Hi,
    super gute Darstellung und Erklärung der Jacke.
    Sehr gut darstellende Bilder. Auch das Bild mit den Schweißflecken – lustig und sehr demonstrativ.

    Vielen Dank für die Mühe!

  • Nicolas

    Guten Aben Dominik, Wenn ich aktuell bei Bergans online die Jacken vergleiche mit deinem alten Model, dann wird schnell klar das man solche Jacken nicht mehr bekommen wird, wie du schon damals in deinen Touren Videos in Schweden erwähnt hast. 😉 Gruezi Bag jacken mit Downwool sind super, ich habe das Glück zwei faithfull modelle zu besitzen. seit kurzem gibt es von denen eine zusammenarbeit mit Ortovox, für 500 kröten…. auch jedoch weniger gefüllt als deine alte Bergans.. wäre spannend zu vergleichen was wirklich wärmer ist. die Downwool mischung ist wirklich klasse. Beste Grüße vom Bodensee nach Magdeburg..und Liebe Grüße an Meister Ilai 😀

    • Dominik Autor des Beitrags

      Guten Morgen Nicolas!

      Ja, es wäre sicher mal interessant, eine Downwool mit einer normalen Daune zu vergleichen. Allerdings, wie Du schon erkannt hast, ist die Industrie auf dem Ultralight-Pfad, um so noch weniger Material für mehr Geld verkaufen zu können. Insofern wäre der Vergleich mit einer alten Daunenjacke (und ich habe da noch was zu liegen) vermutlich „unfair“ bzw. würde wahrscheinlich keinen Käufer neuer Jacken etwas nützen. Hinzu kommt die uneindeutigen Angaben der Hersteller. 300g Daune sind 300g Daune. Aber was sind 70% Daune und 30% Wolle – bezieht sich das Verhältnis aufs Volumen oder Gewicht? Nächster Knackpunkt ist, dass sich die Fasern mit der Zeit verändern, und hier wäre sehr interessant, was die schwerere Wolle für einen Effekt auf die leichtere Daune hat – ist solch eine Duo-Füllung nach x Jahren immer noch genau so stabil wie eine Mono-Füllung, oder haben sich die Fasern gegeneinander abgenutzt, oder gar miteinander verklebt? Wolle allein hält lange, Daune ebenso, beides natürlich bei vernünftigem Umgang. Aber beides zusammen? Die Natur ist ja nicht doof, und wenn das so geil wäre, warum haben denn Vögel nicht noch Wolle, oder Schafe nicht noch Federn? Liegt es vielleicht am Körpergewicht, dass sich die Natur gedacht hat, Daune macht nur bei wenig Masse/Volumen Sinn, und größere Viecher bekommen was Haariges Spendiert? Sollten wir uns als Landsäuger also wirklich mit Federn schmücken, oder nicht doch vielleicht wieder Pelze tragen? Vermutlich stelle ich schon wieder zu unlösbare Fragen:-D

      Selbst habe ich solch ein Mix bisher noch nicht genutzt, schlichtweg weil ich a) schon vorher eingedeckt war, und b) ich Kunstfaser wo es geht, vermeide. Downwool wird zumindest in Jacken ja leider nur in Polyamid eingehüllt, kein gutes Material für mein Leben. Daher habe ich in einer von Ilais Jacken außen die Wolle, und innen die Daune verarbeitet. Sieht nicht schick aus, aber er macht nicht den Eindruck als wäre ihm damit kalt, und halten tut es auch, genau so wie sein erster Lodenmantel. Diese Konstruktion für Menschen würde eine Jacke von über 4kg Gewicht ergeben; das Teil wäre für die Ewigkeit, macht alles mit, aber wer würde heute so etwas noch tragen? Und hier kommt wieder die UL-Industrie ins Spiel, die jedes Schaf zur Schlage macht, und die dann als Polarschal verkauft.

      Meine Bergans leistet mir bei Eiskälte immer wieder gute Dienste, aber für andere Zwecke würde ich die nicht anziehen, schon gar nicht für Aktivitäten, wenn ich länger nichts trocknen kann. Dafür ist Daune außerhalb von Vögeln (d.h. ohne Talg & Co) einfach nicht gemacht, und daran würde auch Wolle nichts ändern, denn bei Minustemperaturen trocknet auch die nicht, völlig egal wie sehr sie sich mit der Daune angefreundet hat. Soll heißen, als äußere Lage bevorzuge ich Wolle, und je nach Klima dann entweder mehr oder weniger „Wattierung“. Das Limit wird bei zu starker Kälte als Michelin-Männchen erreicht, wenn man sich dann mit 10kg Wolle am Leib nicht mehr bewegen kann. Bei diesen Temperaturen kommt die Daune ins Spiel, die für Aktivitäten zwar prinzipiell zu stickig ist, aber bei Temperaturen wo man sie wirklich braucht, sollte man schweißtreibende Aktivitäten auch wirklich unterlassen bzw. sich nur noch langsam und ohne viel Anstrengung, oder eben gar nicht bewegen. Die eierlegende Wollmilchsau, d.h. eine Jacke für Eiseskälte, mit der man aber dennoch gutes Klima für Aktivitäten hat, gibt es nicht. Nicht bei mir, nicht bei der Industrie, und auch nicht in der Natur.

      Insofern sei nicht traurig, wenn Dir all diese Vergleiche fehlen, und Du keinen Eisbären mehr zu kaufen bekommst. Viel schlimmer werden es meine zukünftigen Tourteilnehmer haben, wenn ich ihnen auf Frage nach einer Empfehlung antworten muss „damals gab’s vieles noch zu kaufen, aber heute wird nur noch Massenmode produziert, die sich zudem auch noch jede Saison ändert“. Jacken sind schwierig, aber guck Dich mal nach Hosen um! Meine Daunen-Expeditionshose gibts schon seit vielen Jahren nicht mehr, und ich kenne auch kein Alternativprodukt. Die heutigen Himalayatouristen werden mit dem Hubschrauber ins Basecamp geflogen, oder mit dem Monsterbus übers Eis chauffiert; die bleiben alle nur kurz draußen, auch weil der Flieger ja bald wieder nach Hause geht. Für solche Zwecke produziert die Industrie weder Jacken noch Hosen, mit denen Du die ganze Nacht lang Polarlichter fotografieren kannst (zumal es die ja auch bei Youtube gibt;-)

      Die Zeiten wirklich guter Ausrüstung sind längst vorbei, egal ob Kleidung oder Fahrzeugtechnik. Heute erfindet man das Rad lieber 27 mal neu, und verkauft es bei jedem Mal mit immer weniger Materialeinsatz immer teuer. Wenn Du was gutes haben willst, mach es selbst, oder such Dir jemanden, der es Dir macht. Dann bekommst Du genau was Du brauchst, egal ob Eisbär, Polarschlange oder Wollvogel!

      Beste Grüße in den Süden, und immer ausreichend Temperatur unter der Faser!
      Dominik