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Opel Omega A 3000 24V
Auf der Suche nach einer komfortablen Reiselimousine mit kultigem CIH wurde ich 2008 beim gut gepflegten Omega A 2.4 CD fündig. Der Omega bestach seinerseits durch ein, für einen Hecktriebler, sehr sicheres Fahrverhalten (“…wie auf Schienen”) und den für eine Limousine weltbesten cw-Wert von 0,28 (der Kombi schaffte noch 0,32), Rostvorsorge hingegen war leider keine rüsselsheimer Stärke. Wie üblich blieb es jedoch nicht bei der Serienmotorisierung, vor allem weil ein 4-Zylinder nicht wirklich zu einer großen Limo wie dem Omega passt. Was 2010 mit einem harmlosen Motor-Umbau begann, artete in eine zweijährige Komplett-Restauration mit dem Verbau von zig Neuteilen aus dem Opel-Classicparts-Lager aus. Als Spenderaggregat diente Opels top-Reihensechszylinder 3.0 24V, den ich mit seinen serienmäßigen 150kW bereits aus Senator B und Omega Caravan kannte, und der auch heute immer noch gut für über 250km/h ist. Der Omega ist eine komfortable Reiselimousine, die sich Dank Fehlen jeglicher Fahrerassistenzsysteme (ABS war die einzige Innovation), Standartantrieb und ausreichend Leistung auch noch sehr sportlich bewegen lässt, gern auch mal im Drift:-) Alle Fahrzeugumbauten wurden sind in Form eines mehrseitigen DEKRA-Gutachtens in die Fahrzeugpapiere eingetragen, der Wagen erhielt damit eine neue Typ-Schlüssel- und Abgasnummer.
Fahrzeugdaten
- Fahrzeugbauart: Limousine
- Fahrzeugklasse: obere Mitteklasse
- Antrieb: Heck mit 45% Sperrdifferential
- Charakter: sportlich komfortabel
- Erstzulassung: 1992
- Vorgänger: Opel Rekord E (1977-1986, nur Reihenvierzylinder)
- Nachfolger: Opel Omega B (1994-2003, nur Reihenvierzylinder und V6-Motoren)
- Fahrzeug-Komplettrestauration 2010-2018, ca. 1.000 Arbeitsstunden
- Motorisierung: original C24NE Reihenvierzylinder / aktuell nach Umbau C30SE Reihensechszylinder (leicht modifiziert;-)
- Kühlung: Wasserkühler mit Viscokupplung, Zusatz-E-Lüfter, Mocal Ölkühler 19reihig
- Abgasanlage: Gruppe A Edelstahl doppelflutig Eigenbau, 200-Zellen-Edelstahl-Katalysatoren
- Fahrwerk: Vorderachse 24V-Federn mit Boge Dämpfern, Hinterachse mit automatischer Niveauregulierung, Wiechers Alu-Domstrebe vorn
- Bremsanlage: serienmäßige 24V-Bremsanlage komplett überholt, Goodridge Stahlflexleitungen
- Räder: Fuchs Schmiedefelgen 7×15 ET33 (Omega 3000)
- Reifen: Uniroyal Rallye 225/55ZR15
- Lenkung: Irmscher Lederlenkrad
- Karosserie: Frontstoßstange, Kühlergrill und Heckspoiler Omega 3000, AHK, komplette Karosserie innen mit 2,2mm Alubutyl schall-gedämmt
- Verglasung: grüncolor, Heck- und Seitenscheiben getönt Silber Chrom Reflex
- Beleuchtung: Bosch Scheinwerfer mit Zusatzscheinwerfern, alle Scheinwerfer und Leuchten neu
- Elektrik: VDO Zusatzanzeigen für Wassertemperatur, Öltemperatur, Öldruck, Bordnetzspannung in Mittelkonsole, Elektrischer Kofferraumöffner (Senator A), Zentralverriegelung mit FFB & Alarm
- Innenausstattung: original blau, vollelektrische Recaro Ergomed vorn (neu gepolstert), Schroth 3-Punkt-Hosenträgergurte
- Hifi: Alpine MP3 Radio CDA-9851R, VDO-Scheibenantenne, 2x GZUC165C (125W RMS), 2x Gladen Audio Zero Pro 165.2 DC (150W RMS), 24mm Multiplex-Bassreflexkiste mit Monacor Carpower Predator-10 (2x300W) hinter Mittelarmlehne, 4-Kanal-Verstärker GZNA4350X (4x110W RMS/4Ohm ), 2-Kanal-Verstärker GZNA 2600 (1x800W RMS/4Ohm), Powercap GZxx 5F, 4fach-geschrimte Chinchkabel
- Fahrzeugleergewicht (Kraftstofftank 50% gefüllt): original 1.400kg / nach Umbau 1.660kg
- Durchschnittsverbrauch (Super 95Oktan): original 8l/100km / nach Umbau 10l/100km
- Höchstgeschwindigkeit: >250km/h
- eingetragene Abgasnorm: Euro2 (erreicht jedoch Euro3-Werte)
- Außenfarbe: Casablancaweiss (Opel 474)
- Nutzung: Wochenend- und Reisefahrzeug (seit 2008)
Achs-Revision
Motor-Instandsetzung
Karosserie-Restauration
Dämmung
1500W Hifi-Anlage
Innenraum mit Recaro Ergomed Sitzen
Edelstahl-Abgasanlage
Umbau 3000er Front incl. großem Ölkühler und zusätzlichem E-Lüfter
Aufbereitung der 3000er Fuchs-Schmiedefelgen 7×15 ET33
Motorraum
Türen & Klappen
Von außen
ActionCam-Halterung
Als universelle ActionCam-Halterung für mehere Fahrzeuge habe ich mich für eine RAM Mount Triple Lock Suction Cup Base entschieden. Diese ist eigentlich für größere Kameras (DSLR) gedacht, sollte damit auch bei starken Erschütterungen und längerer Hebelwirkung die GoPro fest und sicher in Position halten. Original wird diese Halterung mit einem 150mm Kugelkopf-Halter ausgeliefert; ich habe diesen für meine MTB-Halterung verwendet und mich zwecks einem individuelleren Blickwinkel für zwei miteinander verbundene 90mm Halter entschieden. So habe ich die Möglichkeit mehr Blinkwinkel vom Fahrzeug selbst aufnehmen zu können, z.B. das qualmende Hinterrad beim Drift;-)
Hallo,
ein wirklich toller Omega und ein ausgesprochen tolles Projekt.
Ich habe nach 20 Jahren den Omega meines Vaters wiederentdeckt, er hatte tatsächlich auch 20 Jahre Standzeit und ich baue ihn gerade wieder auf. Es ist ein 2.6i BJ. 21 in Casablanca weiß mit blauer Innenausstattung.
Ich habe ebenfalls eine Omega 3000 Stoßstange für den Wagen mit passenden Haltern für die Befestigung an den Längsträgern.
Allerdings frage ich mich, welche Halter ich noch benötige, da sich die Befestigung ansonsten wohl auch von der normalen A2 Stoßstange unterscheidet.
Da du diesen Umbau ja schon gemacht hast, weißt du sicher Bescheid.
Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Viele Grüße
Kevin Fricke
Hallo Kevin,
nach 3x Omega und 2x Senator finde ich, kleidet Casablanca-Weiß die Limousinen am besten:-)
Da mein Umbau schon eine ganze Weile her ist, muss ich selbst erst einmal überlegen wie das genau war. Erinnern kann ich mich nur noch, dass ich beide Stoßstangen komplett hatte, d.h. eine komplette 3000er (samt aller Halterungen ab Rahmen) und meine originale, und dann einfach kombiniert habe (vermutlich den gesamten Träger gewechselt). Wobei ich nicht nur jeweils eine hatte, sondern auch Vor- und Nach-Facelift. Hatte damals noch ein riesiges Teilelager aus vielen Fahrzeugschlachtungen, irgendetwas passte immer.
Ein Bekannter hatte zu dieser Zeit auch einen 2.6er, war damit jedoch unzufrieden, weil er seiner Meinung nach zwar den Sprit für sechs Töpfe bezahlt, jedoch nicht wesentlich mehr Leistung als ein Vierzylinder hatte. Kann jedoch nicht beurteilen, ob sein Motor einwandfrei lief, zumindest der Kaltlauf war für 6 Töpfe grauenhaft. Vermutlich aber aus diesem Grund waren die 2.6er damals nicht sonderlich beliebt, und relativ günstig zu bekommen. Er war als Cruiser bzw. “Rentner-6er bekannt”. Der C30SE ist natürlich das serienmäßige Ultimo, und kann auch sehr sportlich gefahren werden, aber die Teileversorgung ist deutlich problematischer. Als gutes Mittelding empfand ich damals den C30NE, denn der vereinte sowohl den Cruiser als auch dass er mal etwas Bums vertrug. Hatte diesen Motor in 3 Fahrzeugen (Omega A, Senator B, Monza A2-Umbau), und kann ihn nur empfehlen, deutlich standfester als der 24V. Nur für den Fall, dass Dein C26NE mal Probleme machen sollte; mit Euro2-Umbau auch legal eintragbar, zumindest damals;-)
Ich würde nochmal in meinem Teilelager nachsehen (habe praktisch noch einen zweiten Omega in sämtlichen Teilen), wo der Unterschied bei den Haltern genau war. Hast Du denn beide Stoßstangen mit allen Trägern komplett, und sind auch noch alle Kunststofffassungen der Schürzen i.O.? Der Umbau der Stoßstange war eigentlich kein Problem, dafür jedoch viel mehr, noch intakte Nebelscheinwerfer zu bekommen. Ich hatte ja Facelift, und 3000er gab es meist immer die alten (auch bei ClassicParts).
Beste Grüße, und Viel Freude mit dem schönen Omega Deines Vaters; solch ein akkurates Fahrgefühl gibt es heute leider nirgendwo mehr.
Dominik
Hallo, finde das Projekt sehr toll. Möchte mir in der nächsten Zeit auch einen Omega A zulegen auch am besten mit dem 3.0i Motor. Wie ist das Fahren mit diesem Auto, ist es von innen leise oder sehr laut? Fahre nämlich einen Vectra A und dieser ist mit dem c20ne Motor ziemlich laut vom Innenraum her und ist nicht sehr toll zum Reisen.
Hatte Mal einen BMW E39 528ia dieser war auch ein 6zylinder und vom Innenraum richtig schön ruhig. Ist der Omega genauso?
Den Trick mit der Dämmung finde ich auch richtig gut. Merkt man zu vorher einen großen Unterschied?
Gruß Gary
Hallo Gary, einen “3.0i” gab es im Omega nicht. Als Einspritzer (“i”) nur den 12V und 24V. Für den C30SE dürftest Du längst nicht mehr die notwendigen Teile bekommen; ein paar werden zwar nachgefertigt, aber eben leider nicht alle. Für den C30NE bekommst Du zwar genau so wenig Teile, aber dafür ist dieser bei guter Pflege länger haltbar (die 24V werden oft hart ran genommen). Alle Reihensechszylinder sind laufruhig wie keine andere Motorbauart, egal von welchem Hersteller. Der C30SE ist vom Motor noch etwas ruhiger als der C30NE, von drinnen jedoch ist praktisch kein Unterschied zu hören.
Die Dämmung habe ich ja vorzugsweise aufgrund der Hifi-Anlage eingebracht, aber natürlich macht sie sich auch beim Fahren enorm bemerkbar. Der Omega war kein schlechtes Auto, damalige Isolierungen sind jedoch (außer bei Volvo) nicht mit denen moderner Fahrzeuge vergleichbar. Heutige Fahrzeuge sind vollgestopft mit allem möglichen, zudem kommen für Innenverkleidungen andere Kunststoffe zur Anwendung. Mit der zusätzlichen Dämmung ist mein Omega leiser als moderne Fahrzeuge, selbst fahren über eine Schotterstraße ist wie in einer Sänfte; ich hatte damals 1:1 mit einem Audi A8 Schutzfahrzeug (Ministerpräsident) verglichen. Im Serienzustand hörst Du jedoch sehr viel, mehr als bei heutigen Fahrzeugen. Im Vergleich zum Vectra A ist der Omega jedoch etwas leiser, und vergleicht man den rauen C20NE mit dem seidigen C30NE, gewinnt natürlich der Sechszylinder.
Der Vierzylinder war in meinen Augen ein Fehleinbau, und fand ausschließlich aus Kosten/-PR-Gründen statt. Zu einer derart großen Limousine passt kein 4-Zylinder, sowohl was die Laufruhe angeht (sehr brummig), als auch die Wirtschaftlichkeit. Fährt man mit dem C20NE auch nur ein wenig zügiger, ist man fast schon beim Verbrauch des Sechszylinders, weil man den Vierzylinder deutlich mehr treten muss, damit er aus dem Knick kommt. Der Sechszylinder nimmt zwar grundsätzlich mehr, dafür geht alles mit Leichtigkeit, weil er mehr Reserven hat, man muss das Gaspedal nicht durchtreten um auch mal zügiger zu sein. Opel hat den C20NE nur aus Steuergründen bzw. der Abgasnorm halber verbaut, quasi für die Fahrer denen die Steuern wichtiger waren als das Fahrverhalten. Der Vierzylinder im Omega war als Rentner-Omega verschrien, wer das Fahrzeug richtig fahren wollte, griff zum Sechszylinder. Insofern kann ich keinen Vierzylinder im Omega empfehlen, das ist in etwa genau so unsinnig wie der 1993er Vectra Eco 1.6 mit grünem “i” (E16NZ, 71PS), eine fahrtechnisch unwirtschaftlich lahme Gurke mit grausigem Klang.
Beste Grüße, Dominik