Autor: Dominik
Der BigBlue 28W Solar Charger wird als autarke Stromversorgung und zum Laden diverser Akkus oft gelobt. Meine Erfahrungen damit gestalten sich allerdings ein wenig anders, um nicht zu sagen, dieses Produkt gehört bei meinem Rezensionen zur 1%-Flop-Quote.
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1. Produkt
Mobile, relativ kompakte Solar-Ladestation.
2. Unternehmen
- BigBlue, China (weder auf dem Produkt, noch auf der Hersteller-Webseite sind nach heutigem Stand irgendwelche Daten zum Unternehmen zu finden, keine Anschrift, kein Herstellungsort, nicht einmal eine Gesellschaftform oder gar ein Impressum, laut eigenen Angaben existiert das Unternehmen seit 2015)
- einzige Kontaktangabe auf der Herstellerseite ist die email-Adresse support@ibigblue.com
- Der Verkäufer auf Amazon nennt sich „Smile-Link“, die dazugehörige Firma „ShenZhen Shi HanChu KeJi YouXian GongSi“, und die angemeldete Anschrift lautet: taoyuanjiedao pingshanshequ liuxiandadao1213 hao, honghualing gongyequ diwuqu Adong 416, shenzhenshi, nanshanqu, guangdong, 518000 CN
- Made in China
Bei einem genauen Blick auf die recht simple Unternehmens-Webseite fielen mir fragwürdige Details auf:
- Produktfotos, auf denen der Solarlader im Einsatz gezeigt wird, sehen nach laienhaften Fotomontagen aus.
- Der angeblich ehemalige Verkaufspreis von $110 ist auf $80 rabattiert, das Produkt hat jedoch laut meiner Recherche noch zu keinem Zeitpunkt jemals $110 gekostet.
- Die durchweg positiven 5-Sterne-Bewertungen scheinen überwiegend „fake“ zu sein. Kuriose Namen passen teilweise nicht zu den angeblichen Herkunftsländern (diverse dieser „fake-acounts“ kannte ich bereits von anderen chinesischen Herstellern), Fotos zeigen angebliche Strommessungen mit exorbitant guten Werten, jedoch kurioserweise bei entweder ausgeschalteter Panelanzeige, oder abgeschnittenen Fotos.
- Bei Amazon (Hauptvertriebsstelle) nichts anderes: knapp 3000 Bewertungen mit knapp 90% 4 und meist 5 Sterne. Ein genauer Blick auf die negativen Bewertungen jedoch lohnt, konnte ich all diese in meinem Test bestätigen.
- Und auch beim herstellereigenen Werbevideo zum Produkt auf Youtube vom 11.06.21 erhält man keine nützlichen Informationen, es wird dort nicht einmal ein Wort gesprochen. Übrigens kam dieses Video reichlich spät, wenn das Produkt laut Amazon angeblich bereits seit 04/2016 im Verkauf ist.
3. Kauf
- 08/2021: 78,-€
Für längere Wildnis-Touren zu Fuß als auch auf dem Wasser beabsichtigte ich eine autarke Stromversorgung, um meine Kamera-Akkus, als auch die dafür benötigte Powerbank aufladen zu können. Beim Vergleichen zahlreicher Tests, wurde immer wieder das BigBlue 28W Solar-Panel gelobt, und Geräte anderer Hersteller im Vergleich zu diesem nicht selten auch schlecht geredet. Also entschied ich auch ich mich zum Kauf, in der Erwartung nicht enttäuscht zu werden. Das Siegel der Verpackung war bereits angebrochen, d.h. das Gerät muss schon einmal ausgepackt wurden sein. Beim Auspacken stellte ich einen wirklich unangenehm künstlichen Geruch fest, womit auch erste Gesundheitsbedenken aufkamen.
Zum Lieferumfang gehören: Solar-Panel, 1x 60cm USB A zu C Kabel, 4x Karabinerhaken, Anleitung. Der Hersteller nennt die 4 billigen Aluminium-Karabiner übrigens „rostfreie Stahlhaken“; ich gehe hier zu Gunsten des Herstellers mal von einem Übersetzungsfehler aus.
4. Spezifikationen
- gefaltet: 282 x 160 x 34 mm
- entfaltet: 840 x 282 x 5 mm
- Gewicht: Herstellerangabe 675g / nachgemessen 617g
- USB-Ausgangsspannung: 5 V (Herstellerangabe)
- USB-Ausgangsstrom gesamt: max. 4.0 A oder 3,4 A (unterschiedliche Herstellerangaben)
- USB-Ausgangstrom je USB-Port: 2.4 A (Herstellerangabe)
- Umwandlungseffizienz: 21,5 – 23,5 % (Herstellerangabe)
- Solarzelle: SunPower (4x 7W = 28W, Herstellerangabe)
- Material: allgemein keine Angabe, Solarabdeckung PET
5. Praxis
Getestet habe ich das Panel einen sonnigen Tag lang, d.h. von Vormittags bis Spätnachmittags zu unterschiedlichen Sonnenständen. Die Außentemperatur lag bei 25°C, der Himmel war zu mindestens 60% wolkenfrei, also ein typisch mitteleuropäischer Sommertag. Morgens und Abends funktioniert die Ladung aufgrund des zu flachen Winkels der Sonne zur Erde, nicht wirklich. Man sollte bei einer möglichen Nutzung also keineswegs von den theoretischen Sonnenstunden ausgehen, sondern von der Zeit, in dem entweder die Sonne im oder nahe dem Zenit, oder aber das Ladegerät senkrecht zu diesem steht.
Praktisch ist die faltbare Größe auf ein relativ kompaktes Maß, die integrierte Tasche, in welcher man das zu ladene Gerät (zumindest theoretisch) einstecken kann, sowie die Ladestromanzeige (wenn man sie denn praktisch ablesen kann). Mit der blau-weißen Beschriftung auf dem Nylon/Polyester (?) sollte man sich nicht all zu sehr anfreunden, diese löst sich bereits im Neuzustand sichtlich auf.
Theoretisch lässt sich das Panel an den integrierten Metallösen sowie einer Schlaufe an Ausrüstung oder Transportmitteln befestigen. Praktisch jedoch machen diese Befestigungen keinen sehr zuverlässigen Eindruck, die Ösen sind nur sehr dünn, der Stoff nicht besonders reißfest. Abgesehen davon, dass eine Öse bereits defekt eingesetzt, und der Stoff dabei auch schon eingeschnitten wurde, ist meiner Meinung nach ein Ausreißen der Ösen vorprogrammiert. Natürlich möchte man das Panel fest arretieren, damit es nicht verrutschen kann, aber selbst wenig starke Gummischnüre würde ich dieser Konstruktion nicht zutrauen. Der Hersteller sagt hierzu folgendes:
- „It has obtained CE, FCC, PSE & RoHs certifications. And we also have done many safety tests such as temperature and humidity tests to ensure product quality is safe and reliable“
- „Reliable and durable material enables it to adapt to large temperature difference and humid outdoor environment, 4 carabiner makes it easy to carry for any outdoor activities such as camping, climbing, fishing etc“
Die Bedienung an sich ist erst einmal kinderleicht: Panel aufklappen, in die Sonne legen, und zu ladendes Gerät anschließen. Den geeigneten Standort zu finden ist allerdings weniger leicht, denn Solarzellen sollten naturgemäß, und unabhängig vom Gerät, immer im zur Sonne zugewandten Winkel liegen oder stehen. D.h. legt man das Gerät einfach flach auf den Boden, erreicht man trotz stärkster Sonnenstrahlung nicht die maximale Leistung. Selbst unter Mittag bei Sonnenhöchststand musste ich das Panel anklappen. Und nun wandert die Sonne natürlich, womit klar sein dürfte, dass man das Panel in regelmäßigen Abständen immer wieder neu ausrichten sollte, möchte man ein Einbrechen des (nur geringen) Ladestromes verhindern. Die erste Frage also: hat man draußen überall die Möglichkeit, das Panel entsprechend auszurichten (bei größeren Campingpanels werden übrigens oft entsprechende Halterungen mitgeliefert)? Die zweite Frage: kann man das Gerät hängend an einem Rucksack betreiben, wie man es auf Produktfotos sieht; ist dieser Winkel (vorausgesetzt man läuft immer nur mit der Sonne im Rücken) überhaupt effektiv? Noch bevor ich jetzt „eher weniger“ sage, komme ich wirklich zu größeren Problemen.
Ein Smartphone passt in die Reißverschlusstasche hinein, meine Powerbank mit 180 x 82 x 22 mm jedoch nicht. Betreibt man das Gerät stationär, ist dies möglicherweise weniger ein Problem. Wohin jedoch mit dem Akku, wenn man ihn beim Wandern laden möchte? Dann wäre eine entsprechende Tasche außen am Rucksack notwendig, zu welcher das (entsprechend notwendig lange) Ladekabel führt; diese Konstruktion jedoch erscheint mir wenig vegetationsfest.
Das Modell B401 ist mit einem Ampermeter mit digitaler Ladestromanzeige ausgestattet, und besitzt 2 USB-A-Ausgänge. Parallel dazu gibt es für einen Euro weniger auch noch das leistungs-identische Modell B404 mit 3 USB-Ausgängen, dafür jedoch ohne Ampermeter. Bereits vor dem ersten Betrieb besaß die Digitalanzeige ganzheitlich Schlieren, als sei man mit dem Sandpapier darüber gegangen, sowie auch einen Kratzer, als hätte man dann auch noch mit einem spitzen Gegenstand daran herumgehebelt. Der Hersteller sagt dazu folgendes:
- „The power received from sunrays will be displayed on the little screen. It has more complex and strong structure than others on the market“
Die beiden USB-Ports sind mit Gummikappen abgedeckt, und suggerieren den Eindruck der Wasserfestigkeit. Tatsächlich jedoch ist laut Herstellerangabe aber nur das Solarpanel spritzwassergeschützt nach IPX4. Der Hersteller sagt dazu folgendes:
- „This special PET polymer surface protects it from occasional rain or wet Fog and all the ports are covered by a cloth flap and rubber cover to protect them from dust or water damage“
- „IPX4 waterproof PET polymer fabric protects your solar panel and your devices from occasional rain or wet fog“
- „The SunPower panel part is IPX4 waterproof and other parts are not waterproof, please do not immerse it in water“
Und nun der versprochene Super-Gau, welcher letztendlich zum völligen Ausschluss dieses Produktes führte.
- Das Solarpanel lädt laut Anzeige den Akku auf. Wird nun aber die Sonne von einer Wolke verdeckt, kann (je nach Wolkengröße und Windgeschwindigkeit) der Ladevorgang abbrechen. Kommt nun aber die Sonne wieder zum Vorschein, beginnt das Gerät nicht selbstständig wieder mit dem Laden, es bleibt aus. Um das Laden wieder zu starten, muss man das Kabel einmal entfernen und wieder neu einstecken, und dabei darauf achten, dass man während dessen nicht vor der Solarfläche sitzt, und das Laden wieder abbricht. In der Praxis heißt dies, dass das Solarpanel permanent bewacht werden, und ggf. immer wieder neu in Betrieb genommen werden möchte. Mit dieser Tamagotchi-Funktion erübrigt sich die Frage nach dem Tragen am Rucksack.
- Trotz intensiver Sonneneinstrahlung zeigte das Display schwankend maximal 1,8 – 2.0 A. Ob dies am Verlust durch Umwandlung liegt, kann ich nicht sagen; in jedem Fall entsprechen diese Werte jedoch nicht die vom Hersteller angegebenen 2.4 A. Dass das Display hier auf den Fotos teilweise nicht korrekt lesbar ist, liegt nur am Blickwinkel der Kamera während des Sonnenlichts; bei senkrechtem Blick auf die Ziffern sind diese ordentlich ablesbar.
- Nun könnte man auch nicht viel auf die Anzeige geben, und darauf hoffen, dass dennoch mit maximalem Strom geladen wird. Tatsächlich jedoch wurden sowohl Telefon als auch Powerbank entladen, statt geladen! Nach 2h leuchtet bei der Powerbank nur noch eine der anfänglich beiden Status-LED, und nach einer knappen Stunde am Solarpanel sank der Akku vom Smartphone von 72% auf 64%. Beide Akkus lagen jeweils hinter dem Gerät im Schatten, und das Gerät habe ich zwischenzeitlich immer wieder auf seine Ladeanzeige überprüft.
Der Hersteller sagt zum Ladevorgang folgendes:
- „With the built-in intelligence chip, our solar phone charger can detects your device then deliver its fastest possible charging speed(single usb port up to 5V/2.4A Max, dual USB ports up to 4A Max overall). Dual-port applys to all the 5V Android and Apple devices“
- „The built-in smartIC chip maximizes its charging speed and protects your devices from over charging and overloading“
- „You can use it to charge the 5V power bank in the direct sunlight when there are a power cut or charge your cellphone, ipad directly, but this solar charger can’t charge the iPad Pro and laptops“
Überladen wurde mein Akku gewiss nicht, denn das Gerät fungierte ja als Entladestation. Bedenkt man den (bei einem einwandfrei funktionierenden Gerät) tatsächlich abgegebenen Strom, sowie die reale Sonnenscheindauer, erscheint es völlig absurd, damit überhaupt eine große Powerbank laden zu können. Dies würder selbst im Weltall gewiss Tage dauern. Und ich bezweifle auch, dass ich mein Smartphone damit an einem durchschnittlichen 8-stündigen Sonnentag von 10% auf 100% aufladen könnte. Ebenso bezweifle ich, dass die Kabel bei faltbaren Panelen und regelmäßiger Nutzung die Garantiezeit deutlich überstehen würden; dafür ist das ganze schlichtweg zu filigran ausgeführt. Und natürlich würde, zumindest bei meinen Anwendungen, das Material und seine Befestigungen nicht von langer Haltbarkeit geprägt sein.
6. Positives
- relativ leicht und kompakt (entsprechend der theoretisch möglichen Leistung)
7. Negatives
- unkorrekte und teilweise widersprüchliche Herstellerangaben
- fragwürdiges Marketing
- mangelhafte Verarbeitungsqualität (Material, Ösen, Anzeige)
- unangenehmer Geruch
- unzureichende Befestigungsmöglichkeiten
- große Powerbank 26800mAh passt nicht in die Reißverschlusstasche
- IPX4 (Spritzwasserschutz) gilt nur für das Solar-Panel, nicht aber für die Ladeelektronik
- möglicher maximaler Ladestrom wird auch bei idealen Bedingungen nicht erreicht
- Ladestrom allgemein nur sehr gering, und maximal zum Laden kleiner Akkus sinnvoll
- nach Abschaltung durch fehlende Sonne kein automatisches Wiedereinschalten
- Solarpanel entläd Geräte, anstatt sie zu laden (Defekt?)
8. Fazit
Nur auf den ersten Blick erscheint der BigBlue 28W Solar Charger tauglich. Hat man ihn sich genauer betrachtet, und überlegt, ob dieses Produkt den geplanten Anforderungen entspricht, und es dann auch noch in Betrieb genommen, vergeht höchstwahrscheinlich nicht mehr viel Zeit, bis man ihn als Retoure zum Hersteller zurück schickt. Zumindest bei mir ein totaler Flop. Die Idee an sich ist gut, die Umsetzung jedoch genau so schlecht, wie der Hersteller fragwürdig.
Aufgrund der großen Enttäuschung, in diesem Fall ausnahmsweise ein paar weitere Worte zum Fazit:
Bereits beim Kauf achte ich bereits auf viele Dinge, um mir Reinfälle möglichst zu ersparen. Seit langem hatte ich jedoch kein derart schlechtes Produkt mit einer derart fragwürdigen Beschreibung, unseriösen Werbung, als auch manipulierten Rezensionen. Auch den Berichten anderer Webseiten, welche diesen Solarlader loben (und sich offensichtlich durch diese Verkaufs-Werbung auch finanzieren), stehe ich dadurch sehr kritisch gegenüber, um nicht zu sagen, dass ich davon ausgehen muss, dass diese „Rezensionen“ nicht der Wahrheit entsprechen. Meine Liste der schwarzen Schafe wurde allein durch dieses Produkt deutlich umfangreicher; wer derart lügt, hat seine Glaubwürdigkeit bei mir verspielt. Genau so wenig kann man den Aussagen Glauben schenken, man könne mit diesem Solarlader eine 26.800 mAh-Powerbank in wenigen Stunden voll laden. Nicht allein, dass diese schon mit 65W-Schnelladegerät am 230V-Stromnetz mehrere Stunden dafür benötigt, ist die Angabe auch rein rechnerisch absolut nicht nachvollziehbar. Dass derartige Rezensenten sogar mit tausenden Kilometern Outdoor-Toureneinsatz geworben haben, hat mich dabei besonders geärgert, führt dies nicht nur derartige Rezensionen und Produkte, sondern auch ihre angelichen Touren ab absurdum. In der Konsequenz können durch derartige Menschen, auch echte und ehrliche Abenteurer wie ich an Glaubwürdigkeit verlieren; denn jeder kann behaupten, er hätte solch ein Gerät auf Tour genutzt. Auch dass man damit sogar einen 12V Laptop betreiben könne (Erinnerung: Ausgangsspannung max. 5V!) ist völlig absurd, und selbst der Hersteller verneint dies (übrigens eine der ganz wenigen zutreffenden Herstellerangaben). Bei noch keinem Produkt meiner gesamten Webseite (aktuell 311 öffentliche Rezensionen) bin ich auf derart wenig echte Fakten, und dafür aber umso mehr Lügen gestoßen, wie bei dieser BigBlue-Solar-Ladestation.
Möglicherweise habe ich bezüglich der Ladeelektronik ein defektes Modell erwischt, wobei dies laut Bewertungen jedoch kein Einzelfall zu sein scheint. Die Wahrscheinlichkeit ein defektes Gerät zu erhalten ist also relativ hoch. Auch dass bereits geöffenete Originalverpackungen ausgeliefert werden, scheint hier bereits vorgekommen zu sein; hierfür gibt es nur zwei mögliche Erklärungen:
- Amazon liefert die von Kunden als bereits defekt retournierte Produkte erneut an andere Kunden aus
- Der Hersteller liefert als defekt retournierte Produkte erneut an Kunden aus (vermutlich wahrscheinlicher)
Selbst jedoch wenn man die elektronische Komponente einmal völlig außer Acht lässt, müsste auch anderen „Testern“ die allgemein schlechte sowie für ein Outdoor-Gerät nicht praxistaugliche Qualität aufgefallen sein. Liegt man gemütlich am Strand, oder läuft man damit ein paar Kilometer auf einer vegetationslosen Wanderautobahn spazieren, kann man sich (bei funktionierendem Gerät und absolut idealen Bedingungen) vielleicht daran erfreuen, seinem Telefon ein paar Prozent Akku per Sonnenenergie geschenkt zu haben. In diesem Fall jedoch steht der daraus gewonnene Nutzen in keinem Verhältnis zum dafür getätigten Aufwand, vor allem wenn man die für die Produktion benötigten Ressourcen bedenkt. Eine eigentlich „grüne“ Idee wird somit zum absoluten Schädling. Maximal kann man es als Spielerei betrachten, eine seriöse autarke Stromversorgung jedoch kann dieses Produkt bei bestem Willen nicht darstellen. Und zumindest ich werde in Zukunft einen Bogen um Produkte dieses Herstellers machen; dafür gab es einfach zu viele Widersprüche.
9. Ähnliche Produkte
Neben dem 28W Solar Charger hat BigBlue noch einen 42W (6 Solar-Module) sowie 63W (9 Solar-Module) Lader im Angebot; aktuell jedoch bin ich sowohl von derartigen Produkten als auch von diesem Hersteller geheilt, und hoffe, dass andere Firmen zukünftig bessere mobile Qualität auf der Markt bringen.
Moin sagt mal habt ihr ein besseres eigentlich gefunden ?
Hallo Felix, für die nächsten paar Jahre habe ich mich von dem Gedanken verabschiedet, autark zu Fuß in der Wildnis Strom für meine elektrischen Geräte aus Sonnenlicht zu gewinnen. Für seriöse Anwendungen, d.h. mehr als mal eben ein Telefon laden, bedarf es nach wie vor einer viel zu großen Zellenfläche, als dass das Gerät dann noch tragbar wäre. Zudem reagierten alle mir bekannten Geräte zu empfindlich bei Wolken, d.h. waren dann praktisch gar nicht mehr nutzbar. Hinzu kommt die mangelhafte China-Verarbeitung, so dass diese Panels kaum bis zum Garantie-Ende durchhalten, wenn sie nicht schon, wie dieses hier, kaputt die Produktion verlassen. Und das war leider keine Ausnahme, wie viele andere Nutzer bestätigt haben. Auf meinem Fahrzeug habe ich ein funktionierendes Gerät eines anderen Herstellers, das jedoch ist zu groß und zu schwer für eine mobile Anwendung. Wenn Du über einen längeren Zeitraum mit einem kompakten portablen Gerät zufrieden warst, lass es mich gern wissen;-) Beste Grüße, Dominik
Danke für den guten Beitrag und Deine tollen Fotos und Berichte Dominik. Du erwähnst, dass Du ein größeres Ladegerät am Auto hast. Kannst Du bitte noch einen Tipp geben welches Gerät Du hier nach Deinen Erfahrungen empfiehlst. Danke und Gruß Carsten
Hallo Carsten, bis heute kann ich ruhigen Gewissens leider noch kein entsprechendes und vor allem bezahlbares Gerät empfehlen. Da die Technik jedoch immer weiter voran schreitet, bin ich optimistisch, in Zukunft eines zu finden, mit dem auch ich glücklich werde. Und natürlich würde ich dies dann auch entsprechend vorstellen;-) Beste Grüße, Dominik
Moin Dominik,
Ich wollte kurz mitteilen welches Panel ich seit ein paar Monaten teste.
Das goal zero 20 Panel.
Bisher sehr zuverlässig, keine Überhitzung selbst bei starker sonne. Und das beste es Schaltet sich von selbst wieder ein sollte einmal Schatten kommen.
Die Oberfläche vom Panel ist auch eine ganz andere als andere falt panels die ich zuvor gesehen habe.
Allerdings ist das Panel etwas schwerer Knall 1kg . Ich kann mir vorstellen das es dir gut gefallen würde.
PS. Ich bin sehr gerne hier auf deiner Seite unterwegs am lesen,mein Lieblings Projekt von dir ist dein Offroad kfz. Es fasziniert mich sehr!
Grüße Nicolas
Hallo Nicolas, und Vielen Dank für Deine Schilderung mit dem Goal Zero Nomad 20 Panel. Aufgrund der voranschreitenden Entwicklung hatte ich mich dazu entschlossen erst einmal etwas abzuwarten, bevor ich mir wieder ein mobiles Solarpanel zulege. Insofern hoffe ich, dass vielleicht schon zum nächsten Jahr viele der alten Kinderkrankheiten nicht mehr bestehen, und auch die Leistung erhöht wurde. Selbstverständlich werde ich dann berichten, wozu ich mich entschieden habe;-) Beste Grüße, Dominik
Für alle Interessierten zum Vergleich die Daten des hier genannten Ladesystems für kleine Geräte:
Nennleistung 20W, Solaranschluss 14 – 22 V, bis zu 1,3 A, USB-Anschluss 5V, bis zu 2,1A (max. 10,5W), Maße entfaltet: 29,2 x 55,3 x 1,9 cm, Maße gefaltet: 29,2 x 19 x 3,2 cm, Gewicht : 1,03 kg (Herstellerangabe).
Ich habe dieses Solarmodul seit 2020, und bin damit sehr zufrieden. Ich hänge es beim wandern hinten an meinen großen Wanderrucksack. Das Aufladen einer großen Anker power Bank funktioniert. Um die Aufladung zu verbessern, habe ich eine power Bank mit zwei Micro USB Eingängen. Ich schließe dann beide Kabel an die Solarzelle an. In der Regel habe ich über den Tag die power Bank an der Solarzelle. Abends lade ich dann mein Handy oder was ich sonst so habe. Das führt dazu, dass die power Bank eigentlich auf ihrem Ladezustand bleibt, wenn man das über die Wanderung anschaut. Sprich: wenn die power Bank am Anfang voll war, dann ist ja auch am Ende der Wanderung voll.
Ich weiß nicht was bei deinem Modell das Problem ist. Für mich klingt das tatsächlich nach einem defekten Modell. Was mich aber bei einem chinesischen Hersteller auch nicht wundert, wenn dort große Qualität Schwankungen sind. Vielleicht hatte ich einfach nur sehr großes Glück.
Was ich richtig übel finde, dass die Solarzelle mittlerweile fast 100 € kostet. Bei einem so alten Produkt schon ein bisschen dreist.
Ich habe das BigBlue 28W B404 Solar-Ladegerät mit 3 USB-Ausgängen und ohne Ampere-Meter. Für das B404 anstatt für das B401 habe ich mich entschieden wegen den Berichten, dass sich die Stärke des Ladestroms nur nach unten der Bewölkung anpasst und man bei Aufhellung neu stecken müsse. Das ist tatsächlich ein grosser Mangel!
Die Reviews zum B404 erwähnen dieses Problem hingegen nicht. Wie sich der Ladestrom beim B404 der Helligkeit anpasst, ob nach unten UND nach oben oder nur nach unten wie beim B401, habe ich nicht nachgemessen. Mein Ansatz ist ein anderer: ich habe das Panel zusammen mit einem 20000mAh Akku gekauft, und diesen Akku soll das Panel outdoor während des Tages mindestens zur Hälfte laden, damit ich damit über Nacht mein Handy, das einen 10000mAh-Akku verbaut hat (gibt’s tatsächlich noch), laden kann. Nur das und nichts sonst soll das Panel tun. Und das schafft das B404 perfekt: bei stark bewölktem Himmel hat das B404 von 13-21.30 Uhr (Sonnenuntergang) den 20000mAh-Akku von nahezu leer bis etwas über die Hälfte geladen (2 von 4 Ladestands-LED leuchteten konstant), also etwas über 10000mAh. Diese Ladung hat dann auch gereicht, den 10000mAh-Akku des Handys über Nacht einmal ganz zu laden. Am nächsten Tag war Sonnenschein: Habe den 20000mAh-Akku von 13-20 Uhr mit dem Solarpanel geladen. Der Akku war 20 Uhr voll geladen. Allerdings weiss ich nicht, wann er voll war, vielleicht schon um 18 Uhr? Das müsste ich mal schauen, aber das wird je nach Bewölkung unterschiedlich sein, wie lange es dauert, den 20000mAh-Akku voll zu laden.
Jedenfalls tut das Solarpanel B404 bei mir genau das, was es soll, das, wofür ich es zusammen mit dem 20’000mAh-Akku gekauft habe: es lädt den Akku an einem sonnigen Tag voll und bei bewölktem Himmel immer noch halbvoll.
Hallo, auch mein Bigblue ist ein Reinfall. Das erste musste ich zurück schicken, es hat nur solange funktioniert wie es kalt war nach 1h an der Sonne wars zu warm und kam kaum noch Saft… Das Ersatz Panel hat auch das Problem, dass es nach der Wolke wohl nicht wieder weiter lädt.
Hallo Klaus, und Danke für Deinen Erfahrungsbericht! Das Unternehmen gibt offensichtlich mehr Geld für gekaufte Meinungen als funktionierende Produkte aus. Je mehr Reklamationen es gab, desto mehr Menschen tauchen plötzlich auf, die das alles nicht nachvollziehen können, und bei denen angeblich alles tadellos funktioniert. Das kann natürlich sein, solange ich davon jedoch keine zweifelsfreien Beweise habe, d.h. z.B. ein ungeschnittenes Praxisvideo, bis ich weiterhin sehr skeptisch bzw. kommt dieses unseriöse Unternehmen für mich nicht mehr in Frage. Ich hoffe, Du findest noch ein Produkt, mit dem Du zufrieden bist!
Habe leider ebenso durchweg negative Erfahrungen mit dem Teil machen dürfen. Von sechs! bestellten Exemplaren war kein einziges dabei, das frei von Mängeln (Delamination) an den Modulen war. Teilweise sogar mehrere Stellen auf jedem einzelnen Modul eines Panels. Einige hatten bereits Risse in Modulen, was unter normalen Lichtverhältnissen kaum zu erkennen war. Diese „Marke“ ist bei mir sowas von durch.
Das ist schade Anton, bestätigt jedoch leider, was ich schon des Öfteren gehört habe. Es ist heute immer mehr in Mode gekommen, mehr Geld in Fake-Bewertungen bzw. die Lügen einflussreicher Influencer zu investieren, anstatt in die Wertigkeit der Produkte. Vieles von dem aktuellen Konsum-Ramsch wäre man mit damaligen Marketing-Maßnahmen überhaupt nicht los geworden; heute kann man Abfall deutlich besser verkaufen. Bei all den Lügen, die der Hersteller zum Zeitpunkt meines Kaufs auf seiner Webseite verbreitet hatte, war dieses Produkt schon damals eine massive Mogelpackung. Und ein Unternehmen, welches sich für solch einen Weg entschieden hat, von diesem sollte man auch in Zukunft keine Besserung erwarten, und lieber einen großen Bogen drum machen.
Viel Erfolg mit dem vielleicht nächsten Produkt, und beste Grüße, Dominik