Autor: Dominik
Die elektrische Schleifmaschine Work Sharp Ken Onion Edition eignet sich mit seinem Blade Grinding Attachment zum komfortablen Schärfen von nahezu allen Klingenvarianten.
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1. Produkt
Elektrische Schleifmaschine zum Schärfen diverser Klingen
2. Unternehmen
- Darex LCC, 210 East Hersex St., Ashland, Oregon, 97520 USA
- EU-Vertrieb über Heinrich Böker GmbH, Schützenstraße 30, 42569 Solingen, Germany
- kein Herkunftsland erkennbar (es ist nur angegeben, dass die Idee aus den USA kommt)
Interessanterweise steht auf der Originalverpackung nur 1 Jahr Garantie, der Hersteller gibt auf seiner Webseite jedoch 3 Jahre Garantie an; die gesetzliche Gewährleistung beträgt in Deutschland jedoch 2 Jahre (unabhängig von der herstellerspezifischen bzw. freiwilligen Garantie).
3. Kauf
- 07/2020: Schleifgerät 169,-€ (UVP 195€ bzw. $150)
- 07/2020: Schleifaufsatz 88,-€ (UVP 120€ bzw. $50)
Bisher hatte ich für viele Schleifarbeiten überwiegend japanische Wasser- oder Diamantsteine benutzt; damit jedoch lässt sich ausschließlich ein Flachschliff nachschärfen. Die meisten meiner robusten feststehenden Outdoormesser jedoch besitzen einen konvexen, d.h. balligen Klingenschliff; hierfür benötigt man ein flexibles Schleifband. Weil eine professionelle Bandschleifmaschine sehr teuer ist, habe ich mich für das deutlich kostengünstigere und kompakte Gerät von Work Sharp entschieden.
4. Spezifikationen
Schleifgerät
- Maße: 25 x 15 x 15 cm
- Gewicht Gerät mit Netzzeil: 1020 g
- Gewicht Schleifaufsatz: 323 g
- variabel einstellbarer Schleifwinkel: 15 – 30 Grad
- Maße Schleifband: 305 x 19 mm
- Körnung Schleifband: 120, 220, 1000, 3000, 6000
- Stromversorgung: 230 Volt Wechselstrom (50/60Hz), 0,8 A
- Drehzahl einstellbar: 1200 – 2800 U
- Kurzbetrieb 60 Minuten
- Geräte-Typ: WSKTS-KO-G
- Geräte-Nr.: 20106
- Produktionsdatum: 04/2020
Grinding Attachment
- Maße: 22 x 16 x 6 cm
- Gewicht 626 g
- variabel einstellbarer Schleifwinkel: 10 – 35 Grad
- Maße Schleifband: 457 x 25 mm
- Geräte-Nr: 20057
5. Praxis
Der Work Sharp Ken Onion besteht aus einem handlichen Hauptgerät, an welches man drei verschiedene Schleifbandaufsätze montieren kann. Und zu jedem Schleifgerät bzw. Rollenaufsatz gehören entsprechende Schleifbänder; jeweils fünf verschiedene Körnungen sind im Set erhältlich. Mit zunehmendem Verschleiß bzw. Abtrag lässt sich die Körnung nicht immer zweifelsfrei unterscheiden, und auch weil die jeweiligen Bezeichnungen nicht wirklich aussagekräftig sind, empfehle ich, um Verwechslung zu vermeiden, eine eine Beschriftung der Schleifbänder entsprechend der Schleifreihenfolge.
P120 = Extra Grob, X65 = Grob (220), X22 = Mittel (1000), X4 = Fein (3000), Extra Fein (6000)
Das Gerät steht plan auf dem Tisch, und besitzt an der Unterseite vier Kunststoffstopper gegen Wegrutschen. Entsprechend der Unterlage kann dies auch ganz gut funktionieren, aber oftmals wandert es durch die Vibration dennoch weg; hierfür gibt es zwei Aussparungen, mit welchen man es z.B. an den Tisch schrauben kann. Der Griff liegt gut in der Hand, per Schalter lässt sich die Drehzahl sowohl ein- als auch feststellen.
Serienmäßig gehört der kleine Schleifbandaufsatz zum Gerät mit dazu, sowie fünf verschiedene Schleifbänder; dieser Aufsatz ist vor allen für schmale Klingen geeignet, der Winkel zwischen 15 und 30 Grad stufenlos einstellbar.
Mit dem gelben Schiebe-Rastschalter wird das Schleifband auf den Rollen zentriert, dies funktioniert jedoch nur im ungespannten Zustand, d.h. ohne Schleifband. Aufgelegt und gleichzeitig auch gespannt wird das Schleifband durch einfaches Anheben der vorderen unteren Rolle. Über des Drehrad wird der Winkel der beiden seitlichen Kunststoff-Begrenzer eingestellt, an welchen man dann dass Messer vorbei führt. Eine wegklappbare Klingenauflage hält das Messer dabei horizontal in entsprechend richtiger Höhe.
Nachteil des kleinen Schleifaufsatzes ist nicht nur die begrenzte Klingengröße (nicht für breite Klingen geeignet), sonder auch die Tatsache, dass man den Schleifvorgang an der gerade zu schleifenden Stelle nicht wirklich sieht, weil diese von zwei Seiten durch das Gerät verdeckt wird. Demzufolge war der größere Schleifaufsatz zum freien Schärfen unabdingbar.
Bei diesem erfolgt das Schärfen nicht senkrecht, sondern waagerecht oben auf, womit theoretisch jede Klingengröße als auch Form möglich ist. Der Schleifwinkel kann hier in beide Richtungen um jeweils 5 Grad mehr, also zwischen 10 und 35 Grad eingestellt werden; damit sind sowohl sehr spitze Winkel (z.B. einseitig geschliffene Küchenmesser), als auch sehr stumpfe (z.B. Haumesser und Beile) gut schärfbar. Das Schleifband wird über eine festellbare Spannvorichtung gespannt, die Zentrierung über eine daran befestigte Einstellschraube (hier praktischerweise auch während des Betriebes möglich).
Als nicht ganz durchdachte Konstruktion hat sich die seitliche Führungsschraube herausgestellt, welche sich während des Betriebes immer wieder von allein löst; eigentlich soll sie ein Herunterspringen des Schleifbandes vermeiden.
Mit dem Work Sharp Ken Onion sind mit etwas Übung wirklich sehr gute, und vor allem zeitsparende Ergebnisse möglich. Zur Demonstration des Schärfens empfehle ich hier mein ausführliches Video zum Gerät, natürlich mit beiden Schleifbandaufsätzen und diversen Messerarten als auch Klingenstählen.
6. Positives
- relativ universell, d.h. für zahlreiche Klingenformen geeignet (bei Verwendung von entsprechendem Zubehör)
- komfortabel, d.h. keine anstrengende bzw. kräftezehrende Schleifarbeit
- einfacher Schleifbandwechsel
- mit entsprechender Übung und zunehmender Erfahrung sind sehr gute Schärf-Ergebnisse möglich
7. Negatives
- kein Aufbewahrungs-/ Transportbeutel im Lieferumfang enthalten
- Vibrationen bewegen das Gerät, fester Stand nur durch Befestigung möglich
- Serien-Schleifaufsatz verdeckt die Sicht auf die zu schärfende Klinge
- Begrenzungsschraube des Zubehör-Aufsatzes löst sich selbständig
8. Fazit
Wer über die nötige Geduld als auch über etwas handwerkliches Geschick verfügt, kann mit dem Work Sharp Ken Onion Edition (und ggf. entsprechendem Zubehör) zahlreiche Werkzeuge erfolgreich selbst schärfen, und dabei nicht nur Zeit, sondern auf lange Sicht auch Kosten sparen.