Fertigfutter: trocken und nass


Autor: Dominik

Industrielles Fertigfutter für Hunde (Trocken- und Nassfutter) kann nahrhaft und gesund sein, in vielen Fällen jedoch ist es leider genau das Gegenteil der Fall.

1. Industrielles Fertigfutter

Im Laufe der Jahre haben wir für unsere Hunde zahlreiche Hundefutter -Varianten ausprobiert: Fertigfutter verschiedenster Hersteller (Trocken, Nass und Snacks) sowie selbst zubereitetes (kalt, gekocht, gebraten, gebacken) als auch frisches Wild. Wir haben tapetengroße Vergleichslisten mit den Futterinhaltsstoffen aller auf dem Markt bekannten Hersteller geführt, um differenzieren zu können, welches Futter gut und welches weniger gut für unssre Tiere geeignet ist. Da sich die Rezepturen jedoch auch ändern und immer wieder neue Anbieter auf den Markt kommen, macht es wenig Sinn, all diese Vergleiche hier zu listen; ihre Aktualität wäre schnell nicht mehr gegeben. Fleischabfälle als Nebenprodukte der Nahrungsmittelherstellung unterliegen starken Schwankungen, unter Anderem auch deswegen druckt kein Hersteller für jede Charge ein eigenes Etikett. Zudem ist es bei Tierfutter erlaubt, die Inhaltsstoffe nur in Form einer geschlossenen Deklaration anzugeben; Zutaten unter 2% müssen überhaupt nicht angegeben werden (auch wenn gerade diese für Futtermittelunverträglichkeiten verantwortlich sein können).

“Premium” Futter aus dem Kiebitzmarkt
Rinti
Hundefutter lassen wir grundsätzlich untersuchen bevor wir es füttern

2. Verantwortung Mensch

Nicht gerade wenig Menschen nehmen Nahrungs- und Genussmittel zu sich, welche alles andere als gut für sie sind. Und trotz ohne ernährunsphysiologische Grundkenntnisse zu besitzen, glauben sie ganz genau zu wissen, was das Richtige Futter für den Hund wäre. Glaubt man derartigen Weisheiten, sind nicht selten fast all unsere menschlichen Nahrungsmittel schädlich für Hunde, und nur abgepacktes Hundefutter sei gut. Die Menschen vertrauen eher den Versprechen der Hersteller (Verpackungsangaben) und Aussagen von Verkäufern, als ihrem eigenen Verstand. Und auch Ratschläge von Veterinärmedizinern sind nicht selten banale Wiederholungen von Herstellerempfehlungen. Dass eine 1,5kg Nassfutterdose aus dem Discounter für unter 2,-€ (Stichwort “Saftige Brocken in Sauce”) genau so wenig Nährwert haben kann, wie ein 10kg Sack Trockenfutter für 15,-€ sollte eigentlich logisch sein. Nichts nahrhaft-gesundes kann so günstig erzeugt werden – weder für Mensch noch für Tier. Darüber hinwegtäuschen tun vor allem schöne Verpackungen, welche uns Wertigkeit suggerieren sollen; was an Inhaltsstoffen fehlt, wird durch ansprechende Bilder ersetzt. Das Kleingedruckte auf der Rückseite steht dabei fast immer im krassen Gegensatz zum Produktnamen, die Inhaltsstoffe sind selten ihren Preis wert.

3. Billigfutter

Das hier gezeigte Futter aus dem Discounter (2,5kg für 3,30,-€) nennt sich “Premium” (also “hochwertig”), der Hersteller “Petcare” (was soviel heißt wie “sich um das Tier(wohl) kümmernd”) und abgebildet ist ein Weimaraner (eine Rasse, die für gesunde sportliche Ästhetik steht und zur Zeit ein Modehund ist). Dieses Futter jedoch besticht ausschließlich durch seinen Preis, es hat im Vergleich zu anderen keinen besonderen Wert – schon gar nicht für einen Weimaraner, ganz im Gegenteil. Der abgebildete Sack wurde übrigens nicht verfüttert, ausnahmsweise auch nicht gespendet, er landete konsequent, und zur Freude der dort lebenden Tiere, auf dem Komposthaufen.

4. Futterkosten

Gutes Futter muss nicht übermäßig teuer, kann aber auch nicht super billig sein. Es liegt an einem selbst, darauf zu achten, ob es den Preis auch tatsächlich wert ist. Eine ganz einfach Rechnung: ernährt man das Tier falsch, bekommt es dadurch Gewichtsprobleme und/oder wird krank, zahlt man letztendlich für den Tierarzt…und das sicher nicht weniger, als man rechtzeitig für entsprechend vernünftigeres Futter bezahlt hätte. Wer am Futter spart, spart nicht selten am falschen Ende… oder aber nimmt es im schlimmsten Fall sogar in Kauf, dass es dem Tier schlecht geht. “Hungerhaken” oder “Fettbälle”, die weder leistungsfähig sind, geschweige sich selbst wohl fühlen und nicht zuletzt den Besitzer in der Öffentlichkeit selbst in keinem guten Licht dastehen lassen. Das kann doch niemand wirklich wollen.

Wir füttern zweimal täglich, morgens Trockenfutter, abends Nassfutter, zwischendurch immer mal weder Leckerlis (Obst, Gemüse, Trockensnacks). Pro Hund ist uns das Frühstück (ca. 300g trocken) ungefähr 1,-€ (Stand 2022) bzw. 2,-€ (Stand 2024), und das Abendessen (800g Doese) ca. 3,-€ (Stand 2022) bzw. 4,-€ (Stand 2024) wert; Ausnahmen nach oben gibt es hin und wieder mal. Im Monat kommt man inklusive Snacks auf circa 200,-€ (Stand 2024) Futterkosten pro Weimaraner. Das entspricht in etwa dem, was auch ich für meine Nahrungsmittel im Monat ausgebe.