Autor: Dominik
1. Hund mit dabei
2. Hundespezifische Ausrüstung
3. Hund im Auto
4. Hund im Camp
5. Wandern / Trekking mit Hund
6. Klettern mit Hund
7. Hund am Fahrrad
8. Hund im Boot
9. Hund im Flugzeug

1. Hund mit dabei
Es ist grundsätzlich nicht nur möglich, den geliebten Vierbeiner überall mit hin zu nehmen, es wäre sogar wünschenswert. Ein Hund ist ein sehr soziales Wesen, das es überhaupt nicht versteht, grundlos aus seinem geliebten Rudel ausgestoßen zu werden, nur weil es den Besitzern zu aufwendig ist, ihn auf Reisen (oder Kurzausflüge) mitzunehmen. Wer den Hund damit dennoch bestraft, sieht ihn sehr wahrscheinlich nicht als den Partner, welcher er eigentlich sein möchte, sondern vermutlich eher als einen Besitzgegenstand, welchem man sich bei Bedarf auch einmal entledigen kann, bzw. sich auch mal nicht darum kümmern muss. Ein sozial verträglicher Hund ist nirgendwo eine Belastung, im Gegenteil, eine Bereicherung. Ein nicht erzogenes Tier hingegen schon, und in solchen Fällen wird man lediglich mit dem Resultat seiner Unfähigkeit konfrontiert; der wohl verbreiteste Grund für’s Wegsperren: die in der Öffentlichkeit Peinlichkeit eigener Defizite. Dabei wäre gerade ein Urlaub genau die Zeit, wo man sich mal wirklich um den Vierbeiner kümmern könnte, ohne all die sonstigen Ausreden der alltäglichen Verpflichtungen, wo das Tier möglicherweise eher vernachlässigt wird, und jeder Gassigang eher eine lästige Pflicht als eine Freude ist. Auf Reisen ist das alles ganz anders, und deshalb sollte der Hund auch unbedingt mit dabei sein. Dennoch gibt es dabei einiges zu Bedenken:
- In vielen Situationen kann ein Hund sehr nützlich sein (z.B. Kontakte zu Fremden knüpfen, oder bei entsprechender Rasse Kriminelle abschrecken), in anderen gibt es aber auch Tabus (z.B. Verbote in Nationalparks oder Hotels). Über die landesspezifischen Gesetze, sowie die Mentalität der Bevölkerung sollte man sich vorher gut informieren.
- Innerhalb der EU ist der Heimtierausweis, ein Mikrochip-Implantat, sowie eine Tollwutimpfung Pflicht, in anderen Ländern ggf. auch noch mehr (z.B. Entwurmung in Norwegen 24-120 Stunden vor Grenzübertritt).
- Für Flugreisen bedarf es einer tierärztlichen Untersuchung (vorher und/oder nachher), eines für die Rasse geeigneten und von außen verständlich beschrifteten Transportkäfigs (Kennel-Bestimmungen siehe IATA), sowie weiteren Formalitäten. Im Transportkäfig sollte sich der Hund so gut wie nur möglich aufgehoben fühlen; von der zusätzlichen Verabreichung von Medikamenten rate ich eher ab (unbewacht kann es zu Unterkühlung und/oder Kreislaufversagen kommen).
- Mindestens bei einer Wiedereinreise aus nicht gelisteten Drittländern ist der veterinärmedizinische Nachweis von Tollwut-Antikörpern (Titer) Pflicht, um dem Tier eine unangenehme Quarantäne zu ersparen.
- In Australien herrschen sehr strenge Quarantänebestimmungen, nach Island und Grönland darf man Hunde sogar überhaupt nicht einführen.
- In einigen Situationen kann es erfahrungsgemäß durchaus auch schon mal besser sein, das Tier illegal mit ins Land zu nehmen, z.B. wenn sich Grenzbeamte trotz einwandfreier Formalitäten willkürlich verhalten, sei aus aus persönlicher Ablehnung oder Korruption; über die Risiken sollte man sich dabei bewusst sein!
2. Hundespezifische Ausrüstung
Je nach geplantem Einsatzzweck wird entsprechend mehr oder weniger Ausrüstung benötigt, essentiell sind Halsband, Geschirr und Leinen. Ersteres dient der idealen Kontrolle und ggf. Identifikation, das zusätzliche Geschirr bietet die höhere Sicherheit bzw. geringere Verletzungsgefahr und entspanntere Führung für zugkräftige Tiere, unterschiedlich lange Leinen sind für verschiedene Anwendungen sinnvoll. Auf längeren Wanderungen macht ein Rucksack Sinn, beim Trekking ist er notwendig; genau wie ein Klettergeschirr/-gurt im Gebirge oder eine Schwimmweste auf dem Wasser. Kurzhaarrassen freuen sich oft über einen Pullover (vor allem nachts), eine Regenjacke ist für alle Rassen sinnvoll, bei mehrtägigem Trekking teilweise notwendig. Zur Nachruhe solltes es der Vierbeiner in jedem Fall warm genug haben, eine portable dünne Matte ist nicht mit dem kuschligen Hundebett daheim zu vergleichen, oft bedarf es einer zusätzlichen Wärmeisolierung (z.B. ein Lammfell). Robuste Trink- und Futternäpfe gehören zur Grundausstattung, beim Wandern empfehlen sich Faltversionen.
3. Hund im Auto
Auch wenn das Sicherheitsbewusstsein immer weiter steigt, ist es aus meiner Sicht nicht verantwortungslos, den Hund außerhalb eines geschlossenen Käfigs oder generell nicht im Kofferraum zu transportieren, solange er dennoch gesichert ist. Nicht wenige Hunde reagieren auf ungewohnte Strapatzen im abgeschotteten Fahrzeugheck anders als befänden sie sich näher an ihrer vertrauten Bezugsperson – Kindersitze stehen ja auch selten im Kofferraum.
Erfahrungsgemäß sind selbst sehr lange Fahrstrecken auch für Hunde gut zu absolvieren, wenn sie sich geborgen und beachtet fühlen, d.h. auch Nähe spüren. Dazu gehört auch, dass der Hund genug Fläche hat, um ausgestreckt liegen zu können, und besonders bei Erschütterungen sollte diese natürlich auch entsprechend gepolstert sein. Ein Hund muss i.d.R. nicht öfter als ein Mensch austreten, es besteht also keine Notwendigkeit in regelmäßigen und relativ kurzen Abständen auf einem Rastplatz anzuhalten nur um das eigene Gewissen zu beruhigen – dies bringt eher Unruhe als dass sich das Tier mit der Situation abfinden würde (das werktägliche Warten des Hundes auf den arbeitenden Halter dauert gewiss länger als die meisten Streckenabschnitte).
Im Zeitalter permanent laufender Klimaanlagen ist vor allem ein durchdachtes Fahrzeuginnenraumklima von hoher Wichtigkeit – für Hund und Halter! Hinweise zur fach- und gesundheitsgerechten Bedienung ihrer Klimaanlage finden sie hier: Klimaanlagen. Der Hund darf nie in der Sonne liegen, schon gar nicht bei höheren Temperaturen länger im verschlossenen Auto allein gelassen werden; Frischluft und ausreichend Wasser sind überlebenswichtig. Bei besonders hohen Fahrzeugen (Offroader) oder kleinen Hunden, sollte dem Tier beim Ein- und Aussteigen geholfen werden, entweder per Anheben oder mit einer (ausziehbaren) Rampe; regelmäßiges Herausspringen schadet den Gelenken.
4. Hund im Camp
Der Vierbeiner erkennt schnell, wo man sich häuslich niederlässt, und steckt sein Territorium rasseabhängig ab. Das Camp wird automatisch zu den eigenen vier Wänden, dementsprechend wohl fühlt sich das Tier dann auch.
Hat man einen Hund mit herausragendem Schutztrieb, bleibt man auch vor ungebetenen Gästen verschont, und kann je nach Region die Ruhe der Natur genießen. Zumindest bei uns ist es so, dass das Camp, egal wo wir es aufschlagen nichts anderes ist, als unsere Hütte zu Hause.
5. Wandern/Trekking mit Hund
Ein sportlich aktiver Hund ist in der Lage wesentlich weiter zu laufen, als wir es können; Wandern ist also eine ideale Unternehmung für das Tier, ohne es zu überfordern. Selbst eine mehrtägige Trekkingtour, auf der das Tier dann auch einiges selbst tragen muss, ist oftmals überhaupt kein Problem. Auch wenn der Vierbeiner am Abend völlig geschafft noch am Futternapf einschläft, ist er doch am nächsten Tag wieder deutlich fitter, als wir es nicht selten selbst sind.
Das Gewicht eines vollgepackten Hunderucksackes sollte nicht höher als 25% des Hundegewichtes selbst liegen; dies wird jedoch kaum erreicht, da selbst die großen Rucksäcke nicht annährend soviel Volumen fassen, als dass diese Gewichtsobergrenze überschritten werden könnte.
6. Am Fels / Klettern mit Hund
Am Fels entpuppt sich so mancher Hund als echte Bergziege und will manchmal schneller hoch, als es dem Zweibeiner lieb ist. Mit geeigneter Sicherheitsausrüstung passieren sie gemeinsam mit ihrem Vierbeiner schwierige Stiege und seilen ihn aus schwindelerregender Höhe sicher zu Boden.