Morosche Möhrensuppe (bei Durchfall)


Autor: Dominik

Als Hausmittel bei Durchfallerkrankungen hat sich, sowohl beim Mensch als auch beim Hund, die sogenannte Moro-Suppe bewährt, eine ausschließlich aus Möhren, Wasser und Salz zubereitete Suppe.

1. Geschichte

Am Anfang des 20. jahrhunderts gelang es dem österreichischen Oberarzt Prof. Dr. Ernst Moro (1874 – 1951) an der Kinderklinik Ludwig-Maximilians-Universität München die Sterbe- und Komplikationsrate von Kindern mit Durchfallerkrankungen drastisch zu senken.

2. Wirkung

Die Wirkung beruht auf sauren Oligogalakturonide bzw. Oligosacchariden, welche durch das lange Kochen entstehen, an der Darmwand andocken und somit keinen Halt für die im Darm befindlichen Krankheitskeime (z.B. parasitäre Einzeller wie Giardien) bieten, welche dann ausgeschieden werden. Erreger werden nicht selten gegen Medikamente (Antibiotika) immun, die Morosche Möhrensuppe kann die Genesung wesentlich unterstützen.

3. Zutaten

  • Mohrrüben
  • Wasser
  • Salz
  • ggf. mageres Huhn oder Pute
Morosche Möhrensuppe
Zutaten
Morosche Möhrensuppe
Zutaten

4. Rezept

1kg Mohrrüben auf 2 Liter Wasser für circa 2 Stunden kochen, das Wasser abgießen und auffangen, die Mohrrüben pürrieren, diese dann mit dem abgefüllten Wasser auf 2 Liter auffüllen und 5g Salz zugeben.

Morosche Möhrensuppe Zutaten
Frische Möhren
Morosche Möhrensuppe Zutaten
in Stücke schneiden
Morosche Möhrensuppe Zutaten
optional Hähnchenfilet

Persönlich bin kein Fan strikter Rezepte, und variiere diese eher entsprechend meiner Bedürfnisse. Weil ich die Möhrensuppe nur bei starkem Durchfall füttere, entspricht diese dann auch (je nach Einzelfall) den eigentlichen Mahlzeiten, d.h. es gibt beim Hund z.B. drei Tage lang nur Möhrensuppe, nichts anderes. Als Zutaten nehme ich dann 4kg Möhren sowie 1,2kg Hähnchenfilet, und die Konsistenz entspricht eher einem Brei als einer Suppe. Als Snacks über den Tag gibt es ausschließlich mageres getrocknetes Entenfilet. So fehlt es dem Tier dann auch an nichts, und der Brei wird auch wirklich gern gegessen.

Morosche Möhrensuppe
Zutaten
Morosche Möhrensuppe fertig gekocht
fertig gekocht
Morosche Möhrensuppe Hund
Hundemahlzeit 3x täglich
Morosche Möhrensuppe Weimaraner
Weimaraner

Füttert man die Möhrensuppe neben den eigentlichen bzw. zu weiteren Mahlzeiten, sollte man diese, damit sich die Wirkung rechtzeitig entfalten kann, circa eine halbe Stunde vor der eigentlichen Mahlzeit geben. Mit etwas Honig macht man sie hoffentlich auch für den letzten Mäkelpott genießbar.

5. Erfahrungen bei Hunden

Während des Durchfall meiner Welpen 2019, wo auch die Tierärztin keinen anderen Rat als Diät wusste (bei Kleinkindern ist Durchfall nicht unbedingt ungewöhnlich), habe ich 5 Tage lang ausschließlich meine Rezeptur der Möhrensuppe gefüttert, und es hat tatsächlich geholfen. Und auch noch danach hat diese Rezeptur anderen Hunden auf die selbe Art geholfen. Letztes Beispiel war ein starker Durchfall meines Rüden, vermutlich ausgelöst durch das Trinken von verunreinigtem Seewasser (durch landwirtschaftliche Einträge stark eutrophiert). Mir wurde von zwei anderen Hunden am selben Gewässer berichtet, welche (vermutlich durch die dadurch hervorgerufenen Blaualgen) leider verstorben sind. Mein Hund ist glücklicherweise weniger anfällig, hatte aber dennoch mit starkem Durchfall und Mattheit zu kämpfen. Am zweiten Tag, und für die folgenden drei Tage, habe ich ihm den Möhrenbrei gefüttert, und am vierten Tag war der Durchfall weg.

6. Beim Menschen

Möchte man immer etwas auf Vorrat haben, friert man zusätzlich gleich noch eine große 5l-Dose Möhrenbrei ein. Im Übrigen ist die Möhrensuppe nicht nur für Hunde geeignet, denn ursprünglich stammt sie ja aus der Humanmedizin; man kann sie also auch als relativ leckeres Gericht entsprechend für den menschlichen Verzehr variieren. Und grundsätzlich halte ich die Gabe bewährter Hausmittel erst einmal für sinnvoller, als bei jeder Kleinigkeit sofort auf Medikamente zurück zu greifen. Chronische Erkrankungen sind natürlich etwas anderes, aber wegen eines plötzlichen Durchfalls unbekannter Herkunft gleich zum Arzt zu gehen, oder sich gar mit Lopedium & Co zu “therapieren” halte ich für äußerst fragwürdig, vor allem, wenn man eben die Ursache nicht kennt. Möhren haben, außer eventuell bei Hunden orangefarbenem Stuhl, keine schädigenden Nebenwirkungen.