Empfehlung: Misch- und Hausmannskost


Autor: Dominik

Unsere Weimaraner bekommen eine sehr abwechslungsreiche Kost: frisches und trockenes Fleisch, Obst, Gemüse als auch Selbstgekochtes.

1. Abwechslung

Beim Lesen dieses Beitrags ist vor allem eines zu bedenken (und nur das zählt am Ende für uns): unseren Weimaranern geht es gut; sie sind super fit und sehen klasse aus.

Vom Welpenalter an füttern wir (für Hunde, die bei uns bleiben) eine Art Mischkost, bestehend aus industriellem Nass- und Trockenfutter, frischem Fleisch, Obst und Gemüse als auch kompletten tischfertigen Gerichten, welche wir für uns selbst zubereiten. Dabei legen wir großen Wert auf eine ausgewogene als auch teilweise möglichst abwechslungsreiche Ernährung (auch wenn ein Hund diese nicht zwingend braucht). Hintergrund dieser Ernährung kommt aus unserem Reisealltag: wir sind mit den beiden auch fernab von zu Hause in fremden Kulturen unterwegs. Soweit es möglich ist, haben wir im Fahrzeug natürlich immer das gewohnte Futter (Nass+Trocken) mit dabei. Nicht immer funktioniert jedoch alles wie geplant, Hundefutter kann an einer Zollkontrolle beschlagnahmt werden oder beim Transport verloren gehen und plötzlich muss man dem Tier etwas füttern, was es nicht kennt und im schlimmsten Fall nicht verträgt. Indem wir auch unser Alltags-Essen mit füttern, können wir ihnen auch fernab von zu Hause immer etwas zubereiten, was sie kennen und mögen; selbst mit etwas andersartigen Zutaten. Dabei kochen wir nicht extra für die Hunde oder essen gar selbst fad; sie nehmen die gleichen gewürzten Speisen zu sich, wie wir auch.

2. Gekochte Gericht

Dass wir mit den Hunden alle zusammen unsere selbst gekochten Gerichte essen, kommt nicht oft vor; zu Hause maximal einmal pro Woche. Unterwegs auf Reisen ist es länder bzw. klima- und vegetationszonenabhängig. In Skandinavien gibt es fast täglich etwas vom Feuer (meist Lachs und Forelle), in südlicheren Ländern meist nicht mehr als zweimal pro Woche.

Frisch aus dem Feuertopf…
Eisbein mit Kartoffel und Sauerkraut
Gulaschtopf mit Kartoffeln
Spagetti Bolognese
Pfannkuchen
Milchreis
Pasta mit Parmesan
Roastbeef mit Kartoffelbrei
Kartoffelbrei mit Möhren und Fertigfutter
Mediterraner Brotsalat
Brokkoli mit Kartoffelbrei (und Dosenfleisch)
Blumenkohl mit Kartoffeln (und Dosenfleisch)
Brokkoli mit Kartoffelbrei (und Dosenfleisch)

3. Frisches Wild

Am geeignetsten ist Reh und Hase, hier können sie wirklich alles inklusive der Knochen verwerten. Schwarzwild hat zu harte Knochen, zudem riecht die Decke (Fell) unangenehm. Wild sehen wir im Vergleich zu unseren Nutztieren als noch recht unbelastetes Fleisch, was wir bedenkenlos füttern. Das erlegte Wild wird tiefgefroren und bei Bedarf aufgetaut, kommt durch eine gute Jagd zu viel zusammen, wird gleich frisch verfüttert.

Reh-Kopf
Reh-Ohren

Ohren und Läufe füttern wir als besonderes Leckerli zwischendurch.

Rehbein Weimaraner
Rehbein
Rehbein Weimaraner

Als besonderer Feinschmecker frisst unser Rüde nur gebratenes oder gekochtes Fleisch und Organe, die Hündin nimmt es etwas anspruchsloser auch roh. In den Sommermonaten legen wir es zusammen mit unseren Steaks auf den Grill. Unverdaute Knochenreste werden nach ca. 4h ausgebrochen.

Reh im Ofen gebraten
er lässt es sich schmecken

4. Knochen

Neben Wild geben wir manchmal auch Kalb- und Schweine(schinken)knochen. Wobei ein relativ nackter Kuhknochen nicht mehr Knabberspaß bedeutet als eine volle Rehrippe. Aufgrund der Abneigung zur Massentierhaltung und der vermuteten Kontamination solcher mit Medikamenten, gibt es solche Knochen nur ungefähr einmal pro Monat.

5. Obst und Gemüse

Bei frischen Pflanzenfrüchten gibt es so gut wie keine Grenzen, unsere Weimaraner bekommen und vertragen alles. Lieblingsgemüse sind Mohrrüben, täglich werden mindestens zwei gekaut. Dabei halten sie die Rüben mit ihren Pfoten wie Hamster das Korn. Äpfel, Birnen und Kirschen (entsteint) sowie fast alle möglichen Südfrüchte (Bananen, Apfelsinen, Physalis, usw.) werden gern genommen.

Hund mit Erdbeeren
Hund mit Erdbeeren
Hund mit Kirschen
Hund mit Kirschen
Hund mit Wassermelone
Hund mit Wassermelone
Besonders an heißen Tagen ist Wassermelone eine angenehme Abwechslung

Unterwegs in Skandinavien sind Heidelbeeren ein besonderes Highlight, auf der Suche nach den saftigen Beeren grasen sie die Sträucher regelrecht ab und wir müssen aufpassen, noch ausreichend für uns selbst zu pflücken. Das Pflücken von wildwachsenden Moltebeeren in Lappland ist verboten, aber sagen sie das mal einem permanent-hungrigen Weimaraner.

Hund mit Heidelbeeren
Hund mit Heidelbeeren
Hund mit Heidelbeeren
August 2019 schwedisch Lappland
Hund mit Heidelbeeren
Oktober 2021 finnisch Lappland
nach 3 Tagen Blaubeeressen

Täglich bekommen unsere Hunde mindestens eine Mohrrübe, und auch dies schon von Welpe an. Karotten sind ein Knabberspaß, und nebenbei auch eine gute Zahnbürste. Bei hohem Verzehr (wirklich mehr als 2 Stück täglich) wird der Kot dann auch schon mal orange.

Mohrrüben für Hunde
Mohrrüben frisch geerntet
Mohrrüben Hund
Kot mit Mohrrübe
Kot “normal”

Kokosnuss ist, ähnlich Rüben, eine leckere wie auch sinnvolle Knabberei.

Weimaraner Hund Kokosnuss
Weimaraner Hund Kokosnuss
Weimaraner Hund Kokosnuss

6. Leckerlis

Zwischendurch und vor allem als Belohnung gibt es immer wieder verschiedene getrocknete Leckerlis. Natürlich sollte bei Trockennahrung immer ausreichend Wasser zur Verfügung stehen. Aber Vorsicht, besonders Leckerlis bestehen oft aus vorwiegend pflanzlichen Bestandteilen.

Die hier abgebildeten Hühnerhälse und Schweineohren sind offensichtlich noch in ihrer Rohform, Enten- und Hühnerbrust jedoch enthalten bereits jeweils 7% pflanzliche Nebenerzeugnisse (auch wichtig bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten).

Hühnerbrust- und Entenfilet
Hühnerbrust- und Entenfilet
Schweine- und Kanninchenohren
Schweine- und Kanninchenohren
Hühnerfüße- und Hälse
Hühnerfüße- und Hälse

Hier mal eine Auflistung der analytischen Bestandteile:

  • Entenbrust: 63,2% Protein, 2,5% Fett, 5,7% Rohasche, 1,0% Rohfaser, 14,6% Feuchtigkeit
  • Hühnerbrust: 65,8% Protein, 2,3% Fett, 5,7% Rohasche, 1,0% Rohfaser, 14,3% Feuchtigkeit
  • Hühnerhälse: 50% Protein, 27% Fett, 14% Rohasche, 1,0% Rohfaser, 8,7% Feuchtigkeit
  • Schweineohren (getrocknet): 64% Protein, 30,4% Fett, 2,5% Rohasche, 2,5% Rohfaser, 9,0% Feuchtigkeit
  • Sprotten (frisch): 18,9% Protein, 16% Fett, 2% Salz (100g = 220 kcal)
Hund Fisch
frischer Fisch (Sprotten)

7. Getreide

Die Ernährung eines Hundes bzw. einem seit tausenden von Jahren domestizierten Tieres, welches in enger Verbundenheit mit dem Mensch zusammenlebt, mit der Ernährung des Wolfes, d.h. einem Wildtier, zu vergleichen, entspräche dem bekannten Apfel-Birnen-Vergleich. Beide Tiere haben ein unterschiedliches Verdauungssystem, beide fressen völlig verschiedene Dinge. Grundsätzlich halte ich persönlich Getreide als Kohlenhydratquelle nicht grundsätzlich für ungesund (auch wir füttern ab und zu mal Brot), ABER es sollte nicht in Massen verfüttert werden, denn im Übermaß ist nun mal alles ungesund. Und genau das ist oft das Problem bei günstigem Tierfutter: Weizen, Gerste, Mais, Reis, etc. machen nicht selten den überwiegenden Masseanteil aus, das Verhältnis passt schlichtweg nicht. Getreide bzw. pflanzliche Nebenerzeugnisse werden gern als günstiger Füllstoff benutzt, was dann natürlich nicht gesund sein kann. Auch wir Menschen können durch übermäßigen Verzehr Mangelerscheinungen bekommen und Unverträglichkeiten entwickeln (z.B. Gluten). Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zur Gesundheit – sowohl beim Mensch als auch beim Hund.