Busse Combat TGULB Infi

Autor: Dominik

Das Busse Combat Team Gemini Ultra Light Brigade (TGULB) ist die gewichtsreduzierte Variante des aus der US-TV-Serie “The Walking Dead” bekannten Team Gemini.

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Table Of Contents

1. Produkt
2. Unternehmen
3. Kauf
4. Spezifikationen
5. Praxis
6. Positives
7. Negatives
8. Fazit
9. Ähnliche Produkte
Weitere Varianten des Team Gemini, seit 2010

1. Produkt

Kampf- und Überlebensmesser

Übersetzt heißt der Name “Team Gemini Ultra Light Brigade” in etwa “Mannschafts-Zwilling Extrem Leicht-Verband”; für Busse sind derartige Namen nichts ungewöhnliches. Das TGULB ist durch eine schmalere Klinge und Gewichtsreduzierungen am Griffstück ca. 20% leichter (ohne Griff 11.8 oz bzw. 335g) als sein essentieller Vorgänger, das das TG (593g). Bekanntheit erreichte das Team Gemini vor allem durch die US Fernsehstaffel “The Walking Dead”, wo es beim Charakter Daryl Dixon gegen Zombis zum Einsatz kam.

2. Unternehmen

Busse Knife Group, Busse Combat (gegründet 1992 von Jerry Busse), 11651 County Road 12, Wauseon, Ohio 43567, USA
Markteinführung: 25.09.2019

3. Kauf

05/2021: Big DC Finish $537 + $45,- Versand + 116,-€ Einfuhrabgaben = 594,-€
04/2022: Competition Finsih $577 + Versand + Einfuhrabgaben

Busse Combat website — Hersteller Webseite

Das Team Gemini hatte ich zwar schon damals im Auge, jedoch erschien mir das Gewicht für ein Messer dieser Art etwas zu schwer. Die stark erleichterte Version gefiel mir dann so gut, dass ich mir auch gleich beide Finish-Varianten zugelegt habe: die mattierte und die glänzende. Daneben gab es auch noch farbige Klingen-Beschichtungen, und jeweils 10 verschiedene Griffvarianten (Canvas Micarta einfarbig schwarz, braun, grün, beige & G-10), so dass man beim TGULB zwischen über 30 Variationen wählen konnte. Die zweifarbigen G-10 Griffe, wie ich sie bestellt habe, kosteten $80 Aufpreis.

4. Spezifikationen

Gesamtlänge: 337 mm (13.27”)
Klingenlänge: 199 mm (7.83“)
Schneidlänge: 170 mm (6.69″)
Klingenhöhe: 40 mm (1.58″)
Klingenstärke: 5,2 mm (0.205“)
Klingenform: Drop-Point
Klingenfinish: Double Cut (gestrahlt)
Schliff: Hohlschliff
Klingenbearbeitung: Nuclear Meltdown (runde Ecken und Rücken)
Fingermulde: Full Size Large Choil
Stahl: INFI, HRC 58-60
Lanyard-Öse: 5,3 mm
Griff: Magnum Black & Orange
Griffmaterial: G10
Grifflänge: 130 mm
Griffbreite: 15,5-24 mm
Scheide: ohne (möglich wäre z.B. die große Spec OPS Combat Master Sheath)
Gewicht Messer: 454 g (16.0 oz) bzw. 448 g (15.8 oz)

Busse TGULB Gewicht — Gewicht Competition Finsih

Wie bei vielen Busse-Messern üblich, kommt das Messer ohne Scheide, optional hätte man jedoch die eines anderen Herstellers mit dazu bestellen können. Weil das TGULB bei mir jedoch ein reines Sammlerstück bleibt, habe ich auf eine Scheide verzichtet. Passen tut es jedoch auch gerade so in die 8″ große SPEC OPS Combat Master Sheath.

Busse Combat TGULB Spec OPS Combat Master Sheath — TGULB mit 8″ Spec OPS Combat Master Sheath

5. Praxis

Das Bic DC Finish entsteht durch ein Strahlen, vermutlich mit Glasperlen o.Ä., das Competition Finsih ist blank geschliffen, nahezu poliert, und glänzt daher etwas mehr. Da INFI kein rostfreier Stahl ist, muss die Klinge entsprechend gepflegt werden, und hier habe ich die Langzeiterfahrung gemacht, dass die Double Cut Klinge ein wenig rostträger als die blanke ist. Ansonsten ist Busse’s hauseigener Stahl ein wirklich sehr guter Kompromiss aus hoher Zähigkeit (V 0,33%), guter Schnitthaltigkeit, guter Nachschärfbarkeit und für einen Kohlenstoffstahl (C 0,64%) guter Korrosionsbeständigkeit (Cr 8,50%, Mo 0,85%).

Busse Combat TGULB Double Cut — Big DC Finsih im Halbschatten

Busse Combat TGULB Competition — Competition Finsih im Halbschatten

Bei der Herstellerbeschreibung wurde darauf hingewiesen, dass das TGULB in den unbeschichteten Klingenversionen Kratzer bzw. Produktionsschlieren aufweisen kann. Für die sonst nahezu perfekt verarbeiteten Busse Combat Messer ist dies sehr ungewöhnlich, über die Gründe kann man nur spekulieren. Dazu ein paar Fotos vom DC Finsih, beim Competition Finsih ist es jedoch ähnlich.

Für ein großes Busse Messer hat das TGULB eine verhältnismäßig geringe Klingenstärke von gerade mal gut 5mm, was jedoch einwandfrei zum Messer passt. Auch die abgerundeten äußeren Kanten (Busse nennt dies Nuclear Meltdown) runden den harmonischen Eindruck im wahrsten Sinne des Wortes ab. Die Spitze ist sehr gut, beinahe perfekt, beim DC Finish minimal asymmetrisch, und beim Competition Finish nicht ganz so spitz geschliffen.

An meinen älteren Busse-Messern hatte ich die G-10 Griffe meist in Black & Tan; diese wirkten neutral, und dennoch hochwertig. Beim Zombi-Killer TGULB mussten es natürlich extravagante sein, weshalb ich mich für die “leuchtenden” Black & Orange G10 entschied. Die Busse-typischen Magnum Griffschalten sind ergonomisch geformt, und liegen satt in der Hand. Der Griff selbst ist übrigens nicht symmetrisch, sondern leicht gebogen, was der Ergonomie zu Gute kommt.

Ein ganz interessantes, wenn auch unwichtiges Detail ist mir erst beim direkten Vergleich beider Griffe aufgefallen. Die Senk-Bohrungen für die Hohlnieten lassen beim Competition Finish innen ein gelbes Griffmaterial erkennen, während sie beim DC Finish innen das gleiche Orange haben, wie außen. Zudem sind die blanken Nieten des Competition Finsih auch etwas breiter aufgepilzt, als die mattierten Nieten des Double Cut Finsih.

Neben der Optik, die natürlich Geschmackssache ist, liegt das TGULB durch seine dreidimensionalen Griffschalen wirklich tadellos in der Hand (Handschuhgröße 9 / L). Die Balance liegt exakt am vorderen Ende der Griffschalen. Im Vergleich zum relativ glatten G10 würde ein Micartagriff ein klein wenig mehr Reibungswiderstand bieten; interessant für diejenigen, die das Messer auch wirklich in der Praxis nutzen wollen).

Busse Combat Team Gemini Ultra Light Brigade — Handlage normal

Die große Zeigefingermulde vor der Schneide bietet in Verbindung mit den Parierelementen einen extrem sicheren Griff für feine Schneidaufgaben. Nur das obere Schutzelement stört ein klein wenig am Daumenansatz, wobei dies jedoch individuell abhängig von der jeweiligen Handform ist. Grundsätzlich hätte ich nicht gedacht, dass solch ein großes Messer mit diesen Designmerkmalen in verschiedensten Griffpositionen derart sicher in der Hand liegen kann. Für eventuelle Schlagarbeiten lässt sich der Griff durch seine charakteristische Formung auch im hinteren Drittel sehr sicher greifen. Wegen des blanken Erls sollte man dies jedoch maximal mit Handschuhen tun, wobei ein Hohlschliff grundsätzlich nicht für derartige Tätigkeiten geeignet ist.

Die Griffart, die dem Charakter des TGULB am meisten entspricht, und welche von allem auch intuitiv am ehesten gewählt werden würde, ist die vertikale bzw. von oben stechende. Die leichte Krümmung des Griffes lässt das Messer (ebenfalls intuitiv) mit der vom eigenen Körper abgewandten Schneide greifen, was natürlich der eigenen Sicherheit zu Gute kommt. Anders herum, d.h. mit der Schneide zum eigenen Körper, wäre aber genau so möglich.

Beim Namen Gemini fiel mir, weil ich persönlich nur einen Zwilling kenne, spontan der Spitzname “Tina” ein, auch weil beide mehr als eine Eigenschaft gemeinsam haben. Meine neue Schönheit ist also weiblich, und diese Namensgebung passt dann auch wieder gut zum tatsächlich weiblichen Absender Patti Busse. Sollte sich einmal die Gelegenheit ergeben, wo sich das TBULB im vermeintlich assoziierten Anwendungsfeld als würdig erweisen kann, werde ich mich bemühen, diesen Zombi-Kampf mit aussagekräftigem Bildmaterial zu dokumentieren:-D Bis dahin ein paar mehr oder weniger sinnfreie Alternativ-Fotos:

Busse Combat Team Gemini Ultra Light Brigade TGULB Zombie

Busse Combat Team Gemini Ultra Light Brigade TGULB

6. Positives

ausgewogener Stahl
perfekt ausbalanciert
hervorragende Ergonomie
schönes Design
steigender Sammlerwert

7. Negatives

teilweise unsauber gearbeitete Klingenoberfläche (Schlieren und Kratzer)
Griff materialbedingt nicht schlagdämpfend

8. Fazit

Das relativ handliche TGULB ist tatsächlich auch für Outdoor-Aufgaben geeignet, sofern man es denn dafür nutzen mag. Aufgrund seines doch recht charakteritischen Hirschfänger- bzw. Saufeder-Charakters mit offensichtlichen Survival-Genen ist es das vermutlich geeignetste Nahkampfmesser für eine eventuell bevorstehende Zombi-Apokalypse.

9. Ähnliche Produkte

In etwa gleich groß, ähnlich gut ausgewogen, und mit nicht weniger Kult-Status: das NMSFNO (132 Gramm schwerer); wahrscheinlich Busse´s bestes Messer, und auch mit eines der besten großen Outdoormesser überhaupt.